Die Schweizer nennen es Charcuterie, die Amerikaner Cold Cuts – die Rede ist vom guten alten Aufschnitt. Vor dem Hintergrund dieser internationalen Bekanntheit verwundert es nicht, dass sich im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage dann auch ein passender Ehrentag findet, den man in den Vereinigten Staaten immer am 3. März als sogenannten National Cold Cuts Day (dt. Tag des Aufschnitt) feiert. Was es mit diesem kulinarischen Ehrentag für geschnittene und zum direkten Verzehr geeignete Wurstwaren auf sich hat, erklärt der vorliegende Beitrag.
3. März – Tag des Aufschnitt in den USA – der amerikanische National Cold Cuts Day (c) 2016 Sven Giese-1
Von Aufschnitt als Käse, Wurst und kalten Platten
Die klassische Definition des Aufschnitt im Deutschen besagt, dass es sich hierbei um eine Auswahl verschiedener Wurst- und Käsesorten, die bereits verzehrfertig mit einer sogenannten Aufschnittmaschine in Scheiben geschnitten sind.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass der Begriff Aufschnitt streng genommen eher unscharf ist. Denn hierunter fallen eben nicht nur verschiedene Wurstarten wie Brühwurstsorten (z.B. Bierschinken, Gelbwurst, Lyoner) und Dauerwurst, sondern auch Schinken, Braten sowie alle Arten von Schnittkäse (z.B. Edamer, Emmentaler, Gouda).
In den letzten Jahren erfreuen sich aber auch vegetarische Aufschnittvarianten zunehmender Beliebtheit. Hier vor allem verschiedene Soja- und Getreideprodukte, die als Fleischersatz genutzt werden. Man ahnt also schon, dass die klassische kalte Platte heute etwas mehr bieten muss – aber egal ob vegetarisch oder klassisch – am Ende geht es um das Belegen von Broten.
Wer hat den National Cold Cuts Day ins Leben gerufen?
Leider gilt auch im Falle des heutigen National Cold Cuts Day, dass völlig unklar zu sein scheint, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er gefeiert wird und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 3. März entschieden haben.
Ob die Wahl des Datums etwas mit dem ebenfalls heute begangenen Tag des Artenschutz (engl. United Nations World Wildlife Day), dem Tag des Glühweins (engl. National Mulled Wine Day) oder dem Mach-andere-glücklich-Tag (engl. National I Want You To Be Happy Day) zu tun hat, konnte ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden.
Schaut man sich die Sache etwas näher, sind diese fehlenden Hintergrundinformationen eigentlich ziemlich erstaunlich. Immerhin nimmt das Thema Fleisch- und Wurstwaren im kulinarischen Kalender unserer transatlantischen Nachbarn einen breiten und in der Regel auch gut dokumentierten Raum ein. Siehe dazu exemplarisch den US-amerikanischen Tag der Salami (engl. Salami Day) am 7. September, den Internationalen Tag des Frühstücksspeck (engl. International Bacon Day oder auch nur kurz: Bacon Day) am 30. Dezember, aber auch den Tag des Burgers in Großbritannien (engl. National Burger Day) am 27. August.
In diesem Sinne: Guten Appetit.