Wenn man einmal anfängt sich in ein Thema reinzubeißen, dann findet man im Rahmen der kuriosen Feiertage in der Regel ja mehr Informationen als ursprünglich gedacht. So auch im Falle des heutigen 17. Juni, an dem in den Vereinigten Staaten ein weiterer Ehrentag für einen Kuchen gefeiert wird. Konkret: Der 17. Juni steht bei unseren US-amerikanischen Nachbarn ganz im Zeichen des Apfelstrudels, der mit dem heutigen Tag des Apfelstrudels (engl. Apple Strudel Day) geehrt wird.
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Passt natürlich ganz wunderbar zu den anderen kuriosen Kuchentagen wie dem Tag des Apfelkuchens am 13. Mai, dem Tag des Blaubeerkuchens am 28. April, dem Tag des Donut am 6. Juni, dem Tag des Deutschen Schokoladenkuchen – National German Chocolate Cake Day am 11. Juni oder dem amerikanischen Tag der Waffel am 24. August. Alternativ kann man aber natürlich auch noch den Tag des Deutschen Apfels am 11. Januar, den Tag des Apfelkuchens (engl. National Apple Pie Day) am 13. Mai oder den Internationalen Iss-einen-Apfel-Tag (engl. International Eat an Apple Day) immer am dritten Samstag im September feiern. Um was geht es also beim Tag des Apfelstrudels?Eine kleine Kulturgeschichte des Apfelstrudels
Beginnen wir zunächst nochmals mit einem Hurra für Kuchen.
By StaraBlazkova (Own work) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
Mit dieser Verortung ist zugleich auch ein wesentlicher Hinweis auf die eigentliche Herkunft des Apfelstrudels gegeben. So geht man heute davon aus, dass der Ursprung des Strudelteigs in Arabien liegt und von dort aus über Ägypten, Palästina und Syrien bis in die Türkei gebracht wurde. Moment, Türken und Wien? Da war doch mal was! Richtig, so deutet einiges darauf hin, dass während der türkischen Belagerungen im 16. und 17. Jahrhunderts die Zubereitung des hauchdünnen, von Hand gezogenen Teigs, der den osmanischen Truppen vor allem als lange haltbare Marschverpflegung diente, über Ungarn nach Wien gelangte. Immerhin geht die erste schriftliche Erwähnung des Apfelstrudels auf das Jahr 1696 zurück. Wie wir ja bereits gesehen haben, scheint hieraus nicht nur der Apfelstrudel, sondern auch das Croissant (siehe dazu den Tag des Croissants am 30. Januar) nach Europa gelangt zu sein. Aber zurück zum traditionellen Apfelstrudel. Die Füllung des Apfelstrudels besteht dabei traditionell aus geschälten und entkernten Apfelscheiben, für die vor allem süß-saure Sorten verwendet werden. Diese Sorten heißen in Österreich auch „Strudler“. Ergänzt wird sie mit dunklen Rosinen und in Butter gerösteten Semmelbröseln, die dann wiederum mit gemahlenem Zimt und Kristallzucker verfeinert werden. Alternative Rezeptvarianten verwenden für die Füllung – um exemplarisch nur einige zu nennen – auch Mandelsplitter, gehackte Walnüsse oder in Alkohol eingelegte Rosinen usw.© Traumrune / Wikimedia Commons / CC-BY-3.0, via Wikimedia Commons
Hier gibt es wirklich eine Vielzahl an Varianten. Dies gilt auch für die Art der Anrichte, denn ein Apfelstrudel kann sowohl warm, also frisch, kalt oder aufgewärmt serviert werden. Häufig bekommt man ihn auch mit Puderzucker bestäubt auf den Teller. Während dies die traditionelle Form des Apfelstrudels in Österreich verkörpert, erfreut sich in Deutschland und anderen Ländern wie z.B. den USA einer alternativen Variante, bei welcher der Apfelstrudel mit Vanillesauce, Vanilleeis und/oder Schlagsahne serviert wird. Wenn ich ehrlich bin, ist dies auch mein Favorit. Aber ich bin ja auch kein Österreicher.
Weitere Informationen zum Tag des Apfelstrudels
- Wikipedia-Eintrag zum Apfelstrudel (deutsch)
- Apfelstrudel – Eintrag Nr. 177 im Register der Traditionellen Lebensmittel des österreichischen Lebensministeriums (deutsch)