Tag der Zuckerstange – der amerikanische National Candy Cane Day

Mit dem heutigen 26. Dezember nähern sich die Weihnachtstage schon wieder ihrem Ende. Trotzdem bietet dieses Datum im Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn gleich eine ganze Reihe thematisch passender Anlässe. Einer davon ist der sogenannte Tag der Zuckerstange (engl. National Candy Cane Day). Um was es dabei geht und warum auch dieser Termin einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, beleuchten die folgenden Zeilen.

Kuriose Feiertage - 26. Dezember - Tag der Zuckerstange – der amerikanische National Candy Cane Day - 2 (c) 2014 Sven Giese

26. Dezember – Tag der Zuckerstange – der amerikanische National Candy Cane Day – 2 (c) 2014 Sven Giese

Wer hat National Candy Cane Day ins Leben gerufen?

Wie bei so vielen anderen kulinarischen Feiertagen aus den Vereinigten Staaten gilt leider auch im Falle des National Candy Cane Day, dass so gut wie nichts über seine Ursprünge bekannt zu sein scheint.

So konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden, Ehrentag für die rot-weißen Zuckerstangen ins Leben gerufen hat, seit wann man ihn feiert und warum sich die unbekannten Initiatoren ausgerechnet für den heutigen 26. Dezember entschieden haben.

Rein inhaltlich passt dieser Anlass aber natürlich ganz hervorragend in die Reihe der vorweihnachtlichen kuriosen Feier- und Aktionstage. Exemplarisch sei dazu auf die folgenden Termine verwiesen:

  • den Plätzchen-Tag (engl. National Cookie Day) am 4. Dezember,
  • den Tag des Weihnachtssterns (engl. Poinsettia Day) am 12. Dezember,
  • den National Ugly Christmas Sweater Day (dt. Tag der hässlichen Weihnachtspullover) am jeweils dritten Freitag im Dezember,
  • den Schokoladenüberzug-Tag (engl. Chocolate Covered Anything Day) am 16. Dezember,
  • den Back-Plätzchen-Tag am 18. Dezember

Warum fällt der Zuckerstangen-Tag auf den 26. Dezember?

Ob bei der Wahl des Datum der ebenfalls heute in den USA gefeierte National Thank You Note Day (dt. Tag der kleinen Dankeszettel) eine Rolle gespielt hat, bleibt ebenfalls unklar. Zumindest lässt sich diesbezüglich aber vermuten, dass hier die Weihnachtszeit tatsächlich einen relativ großen Einfluss gehabt haben muss.

Denn traditionell werden die Candy Canes in den USA vor allem im Dezember an Kinder verschenkt bzw. auch als Weihnachtsbaumschmuck (siehe dazu auch den Such-einen-Weihnachtsbaum-Tag (engl. Look for an Evergreen Day) am 19. Dezember) genutzt. Insofern lassen sich immerhin ein paar Fakten über die Geschichte der Zuckerstangen zusammentragen.

Wer hat es erfunden? Wahrscheinlich ein Chormeister des Kölner Doms

Es ist aus heutiger Sicht nicht 100%ig klar, wann genau die Zuckerstangen erfunden wurden. Darf man aber der folkloristischen Überlieferung glauben, so gehen sie auf den Chorleiter des Kölner Doms und das Jahr 1670 zurück. Der gute Mann soll sich die Zuckerstangen ausgedacht haben, um die Kinder seines Chors während des weihnachtlichen Krippenspiels im Dom ruhig zu halten.

Diesbezüglich variieren die Aussagen, während die einen hier den Chormeister selbst als Urheber nennen, ist es in anderen Varianten ein lokaler Zuckerbäcker, der mit der Herstellung beauftragt wurde. In beiden Fällen bleibt das Ergebnis, nämlich die uns bekannten Zuckerstangen, aber identisch.

Kuriose Feiertage - 26. Dezember - Tag der Zuckerstange – der amerikanische National Candy Cane Day - 1 (c) 2014 Sven Giese

Kuriose Feiertage – 26. Dezember – Tag der Zuckerstange – der amerikanische National Candy Cane Day – 1 (c) 2014 Sven Giese

Um sich hier aber sozusagen theologisch abzusichern, wählte er in Anlehnung an die Hirtenstäbe des Krippenspiels die heute bekannte Form. Andere Versionen der Geschichte verweisen hier auf eine symbolische Anspielung auf den Buchstaben J wie Jesus. Auch hinsichtlich der Farbwahl (traditionell weißer Zucker mit roten Streifen) kommt der christliche Bezug nicht zu kurz, indem hier auf den Aspekt frei von Sünde (weiß) und das Blut Jesu (rot) verwiesen wird.

Angesichts der Tendenz des Christentums Gegenstände und Ereignisse symbolisch aufzuladen auch nicht weiter verwunderlich. Wie gesagt, dies ist „lediglich“ die folkloristische, allerdings weit verbreitete Variante der Entstehungsgeschichte dieser Süßigkeit. Fakt aber ist, dass sich die Zuckerstangen in der Folgezeit von Deutschland aus während des 17. Jahrhunderts in Europa verbreiteten und von dort aus mit den verschiedenen Migrationswellen schließlich auch in die Vereinigten Staaten gelangten.

Candy Canes als Teil der US-amerikanischen Weihnachtstradition

So findet sich die erste schriftliche Erwähnung für ein Zuckerstangenrezept in den USA im Jahr 1844. Hier allerdings als gerade Stange ohne den typischen Henkel bzw. Haken. In der amerikanischen Literatur findet sich der Candy Cane dann erstmals 1866 in der Kurzgeschichte Tom Luther’s Stockings, die von der Autorin M.A. Bates im Magazin Ballou’s Monthly Magazine publiziert wurde.

Seit ca. 1874 werden die Zuckerstangen dann in den Vereinigten Staaten mit dem Weihnachtsfest in Verbindung gebracht, wobei sich die rot-weißen Zuckerstangen um 1882 schließlich auch als typischer Weihnachtsbaumschmuck etablierten. Wurden die Candy Canes ursprünglich noch in kleinen Mengen und von Hand hergestellt, ließ der in Chicago ansässige Süßigkeitenhersteller Bunte Brothers sich in den frühen 1920er Jahren eine Maschine zur automatisierten Produktion der farbigen Zuckerstangen patentieren und begann kurz darauf auch mit der entsprechenden Produktion. Spätestens seit dieser Zeit sind die Candy Canes ein fester Bestandteil der US-amerikanischen Weihnacht.

Grund genug, ihnen mit dem National Candy Cane Day am heutigen 26. Dezember auch einen eigenen kuriosen Feiertag zu widmen.

Weiter Informationen zum US-amerikanischen Tag der Zuckerstange

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