Der 28. Juli steht im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage mal wieder ganz im Zeichen der Schokolade und Naschkatzen. Denn dieses Datum wird von unseren US-amerikanischen Nachbarn als Tag der Vollmilchschokolade (engl. National Milk Chocolate Day) gefeiert. Wer also nichts mit dem Tag der Zartbitterschokolade am 10. Januar und dem Tag der Minzschokolade am 19. Februar anfangen konnte, für den gibt es heute eine passende Alternative. Also auch für mich. Um was also geht es an diesem Ehrentag der Milchschokolade?
Wer hat den National Milk Chocolate Day erfunden?
Kuriose Feiertage für Schokolade stehen in den Sommermonaten ja hoch im Kurs. Und nach dem Tag des Schokoladenpuddings (26. Juni), dem Schokoladen-Eclair-Tag (22. Juni), dem Tag des Deutschen Schokoladenkuchen (11. Juni) und dem Schokoladeneis-Tag (7. Juni), gibt es am heutigen 28. Juli eine Fortsetzung.
Entgegen einer Vielzahl von US-amerikanischen Feier- und Aktionstagen liegen aber im Falle des National Milk Chocolate Day – auch wenn es keine konkrete Begründung für die Wahl des Datums 28. Juli gibt – einen sehr konkreten Hinweis auf seine Initiatoren. Denn ebenso wie der Chocolate Mint Day wurde auch der Tag der Vollmilchschokolade von der US-amerikanischen National Confestioners Association (NCA), dem nationalen Interessenverband der US- Süßigkeitenhersteller, ins Leben gerufen. Im Zuge der Recherchen konnte ich allerdings nicht herausfinden, seit wann dieser milchschokoladige Feiertag begannen wird. Hier gibt es variierende Aussagen, die von 1995 bis 2003 reichen.
Ist in diesem Zusammenhang aber auch nur eine Randnotiz und insofern ein paar Daten und Fakten zu diesem Schokoladenerzeugnis aus Kakao, Kakaobutter, Zucker und Milch, die alternativ auch unter den Bezeichnungen Milch- oder Alpenmilchschokolade geführt wird.
Eine kurze Kulturgeschichte der Milchschokolade
Erfunden wurde die Vollmilchschokolade nicht, wie häufig angegeben, von dem Schweizer Chocolatier und Unternehmer Daniel Peter (1836 – 1919), sondern bereits 1839 von dem sächsischen Schokoladeunternehmen Jordan & Timaeus in Dresden. Das Dresdener Unternehmen hatte ein Verfahren entwickelt, mit dem sich gegenüber vorherigen Versuchen nicht nur der Schmelz und Geschmack der Schokolade verbesserte, sondern vor allem auch die Herstellungskosten deutlich gesenkt werden konnten.
Grund für diese verbesserte Kosteneffizienz war die neu gewonnene Möglichkeit, die Milchschokolade fortan in jede beliebige Form gießen zu und somit als Massenprodukt auf den Markt zu bringen können. Eine wesentliche Einschränkung gibt es aber nach wie vor: Im Gegensatz zur Bitterschokolade ist die Vollmilchschokolade aufgrund ihrer Zusammensetzung wesentlich hitzeempfindlicher und sollte dementsprechend kühl und trocken bei ca. 18. Grad Celsius aufbewahrt werden.
Ansonsten verdirbt sie relativ schnell. Aber echte Fans der Vollmilchschokolade werden sowieso kein Interesse daran haben, sie lange zu lagern. In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Tag der Vollmilchschokolade.
Weitere Informationen zum Tag der Vollmilchschokolade in den USA
- NCA-Kalender aller ihrer Süßigkeiten-Feiertage (englisch)
- Studie des Dresdner Wissenschaftler-Vereins WIMAD und der TU Dresden über die Erfindung der Milchschokolade (deutsch)
- Website des Schokoladenmuseum Köln (deutsch)