Der 9. Mai steht im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt seit 1998 ganz im Zeichen eines der ungelösten Alltagsmysterien. Denn dieses Datum feiert man in vielen Ländern als den internationalen Tag der verlorenen Socke (engl. Lost Socks Memorial Day). Grund genug, die Geschichte dieses wahrlich skurrilen Anlass im Rahmen der kuriosen Welttage etwas näher zu beleuchten. Um was geht es dabei?
Kuriose Feiertage – 9. Mai – Tag der verlorenen Socke (c) 2013 Sven Giese
Wer hat den internationalen Lost Socks Memorial Day ins Leben gerufen?
Jeder, der eine Waschmaschine besitzt, dürfte das Phänomen kennen: Socken und Strümpfe scheinen von Zeit zu Zeit in der Wäsche einfach spurlos zu verschwinden und trotz intensiver Suche bleiben sie verschollen.
Und vor diesem Hintergrund haben sich zwei Engländerinnen zum Handeln entschlossen: Darf man dem eher satirischen Webportal Stupidedia glauben – welches nicht ohne Grund den Zusatz: Enzyklopädie ohne Sinn trägt – geht dieser kuriose Gedenktag für die verlorenen Socken auf zwei britische Hausfrauen aus Manchester zurück.
Cosy Sox und Fanny Day sollen am 9. Mai 1998 beschlossen haben, ein Zeichen gegen das Verschwinden von Socken zu setzen und riefen den Lost Socks Memorial Day ins Leben. Als Zeichen ihres Widerstands/Protests trugen Sox und Day fortan jedes Jahr am 9. Mai jeweils verschiedene Einzelsocken. Inwieweit bei dieser Entscheidung der gestrige Ohne-Socken-Tag (engl. No Socks Day) eine Rolle gespielt hat, konnte ich im Zuge der Recherchen allerdings nicht herausfinden.
Warum verdienen verlorene Socken einen eigenen Gedenktag?
Bei diesem internationalen Feiertag soll es in erster Linie darum gehen, der vielen voneinander getrennten Sockenpaare dieser Welt zu gedenken und ihnen die gebührende Ehre zukommen zu lassen. Genauer gesagt, den während des Waschvorgangs verlorenen Socken und ihren auf einmal nutzlos gewordenen Partnern. Zugleich auch eine Anklage gegen die Waschmaschinen dieser Welt.
Inzwischen wird dieser Tag der verlorenen Socke weltweit gefeiert und auch wenn seine Anhänger mit einem gewissen Fatalismus empfehlen, die verwaisten Sockenexemplare einfach zu entsorgen, da die Rückkehr des verlorenen Gegenstücks relativ unwahrscheinlich erscheint, hat sich an dem kritischen Impetus des Sockentages auch heute nichts geändert. Dementsprechend gibt es abschließend nochmals ein Zitat aus der Enzyklopädie ohne Sinn:
Der Gedenktag gibt auch Gelegenheit zum Protest. Er ist eine Anklage gegen die voranschreitende Technisierung unseres Umfelds, gegen die Abschaffung traditioneller Werte, wie eine gewissenhafte Person im Haushalt, die sich um die Wäsche und nebenbei noch um das Essen kümmert, den Einkauf macht und die Bude putzt. Sei es nun die Mutti, die Frau, der Mann oder das faule Gör, das gefälligst nicht den ganzen Tag in der Schule abhängen soll, wenn sich zu Hause die Hausarbeit auftürmt und die Getränkevorräte zur Neige gehen. (Quelle: Stupidedia – Tag der verlorenen Socke – siehe Liste weiterführender Links unten)
Und wer von Euch nichts mit verlorenen Socken anzufangen vermag oder keine Strümpfe trägt, der/die kann den 9. Mai mit Blick auf das kleine brasilianische Dorf Esperantina alternativ auch als Tag des Orgasmus feiern. Oder beide Anlässe miteinander kombinieren.
In diesem Sinne: Ehrt bzw. gedenkt Eurer verlorenen Socken und habt einen entspannten Lost Socks Memorial Day. Egal ob in Großbritannien, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.
Weitere Informationen zum Verlorene-Socken-Gedenktag
- Das Webportal holidayinsights.com über den Lost Socks Memorial Day (englisch)
- Stupidedia-Eintrag zum Tag der verlorenen Socke (deutsch)
- Artikel aus der Märkischen Allgemeine zum Tag der verlorenen Socke (deutsch)