Tag der offenen Tür im Stadtbad Oderberger Straße
Von Stefanliebich
Da Stefan Liebich wegen der Debatten im Bundestag nicht mitkommen konnte, fuhr ich gestern allein zum Tag der offenen Tür im Stadtbad Oderberger Straße. Ich weiß, dass das Thema Stadtbad für viele, die sich in den vergangen Jahren damit beschäftigt haben, ein "heißes Eisen" ist. Wer mit dieser Straße großgeworden ist oder den Bezirk gut kennt, weiß um die traurige Geschichte der jahrzehntelangen Vernachlässigung, kennt
Bernd Holtfreters Kampf um Erhaltung und Wiedereröffnung. Auch Stefan Liebich hat sich in der Genossenschaft Stadtbad Oderberger Straße für das Bad eingesetzt.
Jetzt gehört es dem
GLS Sprachenzentrum. Auch Bernd Holtfreter hätte dem Verfall bestimmt nicht länger zusehen wollen.
Ein öffentlich zugängliches Bad soll wiederentstehen, dazu ein Hotel mit Seminarräumen und Tiefgarage. Leider kamen gestern nicht viele Menschen zur Eröffnung des Tags der offenen Tür, während in den Cafes der Umgebung Hochbetrieb herrschte.
Ende der 1990-er Jahre war ich mit Wolfgang Krause, Künstler und Projektleiter der
Galerie o zwei gegenüber, das letzte Mal im Stadtbad. Und noch früher habe ich dort schwimmen gelernt. Damals wie heute und trotz Verfall ist es dort verwunschen schön. Es riecht nach Chlor und man meint, Wasser klatschen und Kinder lachen zu hören. Als Kind sah ich in dem Haus nichts Besonderes. Gestern hätte ich noch stundenlang riechen, hören und sehen wollen. Ich hoffe, die Architekten gehen liebevoll mit Dir um, altes Stadtbad Oderberger.