Auch wenn sich aktuell der Sommer eine Auszeit zu nehmen scheint, lässt sich doch mit einigem Recht behaupten, dass es kaum ein erfrischenderes Getränk an heißem Tag gibt als eiskaltes Glas selbstgemachter Limonade. Zumindest wenn es nach dem Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn geht, der den heutigen 20. August als Tag der Limonade (engl. National Lemonade Day) ausweist. Passt natürlich ganz wunderbar zu thematisch ähnlichen kuriosen Feiertagen mit Getränkebezug wie z.B. dem Tag des Eistee (10. Juni) oder dem Was-willst-Du-trinken-Tag? (8. Juni). Grund genug, der Geschichte hier im Rahmen der kuriosen Feiertage nachzugehen. Um was also geht es bei diesem Ehrentag der Limonade?
Zwei (kuriose) Limonaden-Feiertage in den USA
Natürlich ist mal wieder völlig unklar, von wem dieser kuriose Ehrentag der Limonade ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum sich die Initiatoren ausgerechnet für das Datum des heutigen 20. August entschieden haben. Das Phänomen der unklaren Quellenlage kennen wir inzwischen ja leider zu genüge. Trotzdem lassen sich ein paar interessante Daten und Fakten zur Limonade herausstellen. Zunächst – und dies ist kein unwesentlicher Hinweis – ist der National Lemonade Day nicht mit dem amerikanischen Lemonade Day zu verwechseln, der seit 2007 immer am 15. Mai des Jahres gefeiert wird. Zu diesem alternativen Tag der Limonade gibt es darüber hinaus auch noch eine sehr konkrete Hintergrundgeschichte. Um die soll es aber zu gegebener Zeit – nämlich eben am 15. Mai – gehen. Aber zurück zum Limonadentag am heutigen 20. August.
Eine kurze Kulturgeschichte der Limonade
Immerhin wird hiermit ein sehr altes Getränk der menschlichen Kulturgeschichte aufgegriffen. Denn bereits zu Zeiten der alten Römer kannte man ein limonadenartiges Erfrischungsgetränk aus Trinkwasser und einem Schuss Essig, welches auch nach dem Ende des römischen Imperiums lange Zeit unter der Bezeichnung Posca populär war. Vorteil dieses Getränks: Man konnte den Geschmack durch die Essigdosierung und Wahl der Essigsorte geschmacklich variieren bzw. den eigenen Vorlieben anpassen. Dies ist aber nur ein Vorläufer der heutigen Limonade und wann genau bzw. durch wen die Mischung aus Wasser mit verdünntem Zitronensaft erfunden wurde, ist bis heute immer noch unklar. Erste Hinweise finden sich um das Jahr 1700 herum, wo in europäischen Adelskreisen Limonaden mit verschiedenen Geschmacksrichtungen äußerst beliebt waren, die mit der Zeit immer weiter entwickelt bzw. verfeinert wurden. Der Prototyp der modernen Limonade findet sich dann allerdings erst im England des 19. Jahrhunderts, wo unter dem Namen Lemon Squash das ursprüngliche Naturprodukt aus Wasser, Zitronensaft und Zucker durch industriell hergestellte Limonaden ersetzt wurde. Und das ist leider auch das, was die meisten Leute heute unter einer Limonade verstehen.
Weitere Informationen zum amerikanischen Tag der Limonade
Wie dem auch sei, selbstgemacht schmeckt immer noch am besten und insofern kann man – egal ob in den USA oder anderswo auf der Welt – den heutigen Tag der Limonade am besten dadurch begehen, indem man ein kaltes Glas selbstgemachter Limonade trinkt. Hurra für diese erfrischende Mischung aus Zucker, Zitronensaft und Wasser.
- BMEL: Leitsätze für Erfrischungsgetränke des Deutschen Lebensmittelbuchs (deutsch)
- Wikipedia-Artikel zur Limonade (deutsch)