Fans des gepflegten Dosenfutters und pragmatisch orientierte Menschen dürften das heutige Datum rot im Kalender markiert haben. Denn am 25. August 1810 erhielt ein britischer Geschäftsmann das Patent für einen Gegenstand, den wir heute als Konservendose kennen. Dementsprechend listet die Sammlung der kuriosen Welttage dieses Datum auch als Tag der Konservendose. Grund genug, dieses Datum mit in die Liste der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen und die Hintergrundgeschichte dieser Erfindung im vorliegenden Beitrag zu erzählen.
Zum Tag der Konservendose ein passendes Foto mit einer Konservendose
Wer hat den Tag der Konservendose erfunden?
Zunächst der Hinweis, dass dieser Tag der Konservendose nicht mit dem US-amerikanischen (National) Tin Can Day zu verwechseln ist, der in den Vereinigten Staaten immer am 19. Januar gefeiert wird. Zwar beziehen sich die Amis hier auf dieselbe Hintergrundgeschichte, wieso sie aber dieses alternative Datum gewählt haben, ist mir nicht ganz klar. Aber zurück zum heutigen 25. August.
Zwar konnte ich im Zuge der Recherchen weder herausfinden, von wem dieser Ehrentag der Konservendose ins Leben gerufen wurde noch seit wann genau er gefeiert wird, immerhin gibt es aber – wie eingangs bereits angedeutet – eine sehr konkrete Begründung für die Wahl des Datums.
Denn am 25. August 1810 erhielt der britische Händler Peter Durand (1766 – 1822) das Patent auf eine Erfindung, die wir heute als Konservendose kennen. In Frankreich firmiert der Engländer übrigens unter dem Namen Pierre Durand, was sich mit Blick auf die Entstehung der Konservendose wie folgt erklärt.
Nicolas Appert, Napoleon Bonaparte und die britische Armee
Basierend auf der Entdeckung des Konservierungsprozesses von Lebensmitteln durch Erhitzen in Glasgefäßen durch den französischen Konditor und Erfinder Nicolas Appert (ca. 1749 – 1841), entwickelte Durand ein ähnliches Verfahren zur Haltbarmachung in Konservendosen.
Apperts Motivation ging dabei auf eine Ausschreibung von 12.000 Goldfranken durch Napoleon I. zurück, der ein Verfahren suchte, mit dem die Verpflegung der Truppen sichergestellt werden konnte. Und nach einem dreimonatigen Testlauf durch die Marine erhielt Appert den Zuschlag.
Im Gegensatz zum Franzosen hielt sich der Brite aber nicht lange mit der Konservierung von Lebensmitteln auf, sondern verkaufte das Patent an seine Landsleute Bryan Donkin und John Hall, deren Konservenfabrik unter anderem an die britische Armee verkaufte.
Die Lebensmittel blieben durch dieses Verfahren zwar lange haltbar, wirklich praktisch waren die ersten Konserven allerdings nicht. Zum einen ließen sie sich nur mit Hammer und Meißel öffnen, zum anderen starben zahlreiche britische Soldaten an schleichenden Vergiftungen durch das Blei, mit dem die Konservenbüchsen anfangs verlötet wurden. Das hat sich heute zum Glück geändert.
Und wer nichts damit am Hut hat, kann dieses Datum alternativ bzw. bei Bedarf auch als den Küsst-und-versöhnt-Euch-Tag (engl. Kiss And Make Up Day) oder als Tag der gebrauchten Kleidung (engl. National Second Hand Wardrobe Day) begehen.
In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Tag der Konservendose.
Weitere Informationen zum Tag der Konservendose am 25. August
- Die 3sat-Sendung nano über 200 Jahre Konserven -Kaiser Napoleon wollte Lebensmittel haltbar machen (deutsch)
- Carola Zinner 25. August 1810 – Patent auf Konservendose auf Bayern 2 Wissen