Auf den heutigen 22. November fällt der Namenstag der heiligen Cäcilie (ca. 200-230 n.Chr.), Patronin und Schutzheilige der (Kirchen-)Musik. Welches Datum könnte also besser geeignet sein, hier gleichzeitig auch den Tag der Hausmusik zu begehen?!
Eine kurze Geschichte des Tags der Hausmusik
Im Gegensatz zu vielen anderen der hier gelisteten kuriosen Feiertage gibt es zum Tag der Hausmusik eine Reihe von Hintergrundinformationen über seine Entstehung. Neben dem eingangs genannten Datumsbezug zum Namenstag der heiligen Cäcilie lässt sich weiterhin festhalten, dass dieser Ehrentag der Hausmusik in Deutschland seit 1932 begangen wird. Initiert wurde er vor allem von der damaligen Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbands e. V. (DMV) Dagmar Sikorski, die hiermit dem ursprünglichen Musizieren zu Hause die ihm gebührende Anerkennung sichern und Menschen zum privaten Musizieren motivieren wollte. Dementsprechend geben heute auch zahlreiche Musiker und Musikschulen aus ganz Deutschland kleine Konzerte und Aufführungen im privaten Rahmen. Passt somit natürlich ganz wunderbar in die Liste der anderen musikalischen Feiertage – exemplarisch seien hier der Tag der Oper am 8. Februar, der Welttag des Jazz am 30. April, der amerikanischer Tag der Country-Musik (engl. National Country Music Day) am 4. Juli, der Tag des Rock’n’Roll am 9. Juli, der Weltmusiktag bzw. Internationalen Tag der Musik am 1. Oktober, der Internationale Tag der Country-Musik (engl. International Country Music Day) am 17. September oder der Universale Tag der Musik (engl. Universal Music Day) am 11. Oktober genannt.
Parallel zu diesem Aktionstag in Deutschland erklärte die katholische Kirche 1954 den Namenstag heiligen Cäcilie ebenfalls zum (internationalen) Tag der (Haus-)Musik. Vor allem in stark katholisch geprägten Ländern wie Spanien und vielen Staaten Südamerikas wird der heutige 22. November daher auch als der sogenannte Tag der Musiker gefeirt, zu deren Ehren zahlreiche Konzerte gespielt werden.
Am Cäcilientag wird Hausmusik gemacht
Dabei kann die Hausmusik, also die musikalische Betätigung in einem nicht öffentlichen Umfeld, auf eine lange Tradition zurückblicken. So entstanden bereits im Mittelalter durch das gemeinsame Singen in den Familien die verschiedensten Volkslieder, die – zunächst nur mündlich weitergegeben – in der Romantik zu den ersten notierten Beispielen der Hausmusik führten. Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte die Hausmusik und daran gekoppelte musikalische Ausbildung (zumeist Klavier- und Gesangsstunden) zu den grundlegenden Erziehungsstandards für Töchter aus gutem Hause – also dem gehobenen europäischen Bürgertum. Mit der Erfindung und Verbreitung der Tonträger geriet die Praxis der Hausmusik allerdings immer mehr ins Hintertreffen bzw. nahezu komplett in Vergessenheit. Lediglich Jugendmusikbewegungen und der schulische Musikunterricht steuerten diesem Trend entgegen. Erhalten haben sich bis heute hingegen das gemeinsame Singen von Geburtstagsliedern und Weihnachtsliedern in der Adventszeit.
Also, warum am heutigen Tag der Hausmusik eigentlich nicht mal wieder selbst Musik machen oder mit anderen ein Lied singen?