Der 21. August steht im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt ganz im Zeichen der Dichtung. Zumindest wenn es nach unseren US-amerikanischen Nachbarn geht, die dieses Datum als den sogenannten Tag der Dichter (engl. National Poets Day) feiern. Was es mit diesen poetischen Ehrentag auf sich hat und warum er einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Welttage verdient, erzählen die folgenden Passagen.

Kuriose Feiertage – 21. August – Tag der Dichter – der amerikanische National Poets Day (c) 2016 Sven Giese-1
Wer hat den National Poets Day ins Leben gerufen?
Im Gegensatz zu vielen anderen kuriosen Feier- und Aktionstagen aus den Vereinigten Staaten gibt es im Falle des National Poets Day zumindest einige Hinweise auf seine Ursprünge. So nennt das internationale Standardwerk Chase‘ Calendar of Events hier die Namen C. Daniel Rhodes und Natalie Danielle Rhodes aus Hoover, Alabama und das Jahr 2001. Mehr aber auch nicht.
Zwar findet sich in diesem Zusammenhang relativ schnell der Hinweis auf das 2012 initiierte Festival Poet Day im indischen Betul, jedoch handelt es sich hier primär um ein lokales Festival, welches darüber hinaus auch noch immer auf den 9. März fällt. Insofern halte ich hier eine direkte Verbindung für ausgeschlossen.
Abgesehen von diesen signifikanten Unterschieden teilen sich beide Anlässe aber das leitmotivische Thema: Nämlich das Loblied auf alle Dichter, Lyriker und Poeten dieser Welt zu singen und ihre Werken und Fähigkeiten angemessen zu würdigen.
Warum fällt der National Poets Day auf den 21. August?
Angesichts der eher mauen Informationslage hinsichtlich der Ursprünge des National Poets Day muss leider auch die Frage nach einer Begründung für die Wahl des Datums unbeantwortet bleiben. Dies ist eigentlich erstaunlich, denn gerade in Sachen Lyrik und Literatur gibt es eigentlich genügend Anlässe, die man als Bezugsrahmen hätte heranziehen können. Exemplarisch sei dazu u.a. auf:
- den Internationalen Kinderbuchtag (engl. International Children’s Book Day) am 2. April,
- den Welttag des Buches (engl. World Book and Copyright Day) am 23. April oder
- den deutschen Tag der Bibliotheken am 24. Oktober.
Ob es darüber hinaus eine (wie auch immer geartete) inhaltliche Verbindung zum ebenfalls heute begangenen Tag des Spumoni-Eis (engl. National Spumoni Day) oder dem Tag der Senioren (engl. National Senior Citizens Day) gibt, vermag ich nicht zu sagen.
Weshalb der Freitag in manchen Ländern immer Poets Day ist
Was im Kontext des vorliegenden Beitrags natürlich nach dem gelobten Land aller Dichter und Poeten klingt, erweist sich bei näherer Betrachtung allerdings als wesentlich handfestere Angelegenheit. Denn Poets Day bezeichnet im britischen und australischen Englisch einen Slangausdruck für den Freitag als letzten Arbeitstag der Woche.
Konkret steht POETS hier für eine ganze Reihe von Akronymen, die – in Abhängigkeit von Branche und Land – auf diesen letzten Tag der Arbeitswoche rekurrieren:
- Piss Off Early Tomorrow’s Saturday
- Punch Out Early Tomorrow’s Saturday
- Push Off Early Tomorrow’s Saturday
- Push Off Early Tomorrow’s Sunday
In diesem Sinne: Hurra für Freitage und Lyrik.
Weitere Informationen zum US-amerikanischen Poets Day
- Das Webportal dayoftheyear.com über den National Poets Day (englisch)
- Eintrag zum Slangausdruck Poets Day im Urban Dictonary (englisch)
- h2g2 The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy: Earth Edition über den Poets Day (englisch)
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