Wenn Berlin selbst den Tag der deutschen Einheit gestaltet, sieht es auf dem 17. Juni aus wie auf der Herbstkirmes einer SPD-regierten Stadt.
Bude reiht sich an Bude, Stand an Stand. Ideenlos, zusammenhanglos. Die Freßmeile ist mit Zäunen vom Park getrennt worden. Ein- und Ausgänge sind mit Merkelpollern zugestellt. Arabische Einwanderer überprüfen das deutsche Volk beim Einlass auf Selbstmordsprengsätze.
Die Buden, Zelte und Stände sind vorzugsweise aus Plastik. Dazu wehen Aufstellfahnen, die auf Toiletten und Notausgänge Richtung Tiergarten hinweisen. Die orangefarbenen Mülleimer der BSR machen Werbung für Hundekackebeutel. Kurzum, wir sind in Berlin.
Nichts deutet auf den Anlass dieses "Festes" hin, Themenstände der Bundes- und Landesverwaltungen reihen sich aneinander. Als meine Frau die Frau am Stand der Gedenkstätte Hohenschönhausen fragt, ob Klaus Lederer schon zurückgetreten sei, fragt diese: "Warum?"
- "Na, weil er Hubertus Knabe entlassen hat." - "Hat er ja nicht." - "Hat er aber veranlasst." - "Nee."
Ich hätte nicht gedacht, dass das Land Berlin ein Linksparteimitglied die Standvertretung für Hohenschönhausen machen lässt. Aber wie gesagt: Berlin, SPD.
Die alles verbindende Idee, die der Berliner Senat hier und heute zum Ausdruck bringt, ist keine, die mit Wiedervereinigung oder überhaupt mit deutscher Geschichte oder Identität zu tun hat. Nein, die alles und nichts verbindende Idee ist: Sei kein Nazi. Und beweis es, indem Du als alter weißer Mann Dich von einem Araber auf Sprengstoff untersuchen lässt, bevor Du zum Brandenburger Tor vorgelassen wirst.
Am US-Stand essen wir Burger, am bayerischen Stand trinken wir Bier. Gäbe es einen israelischen Stand, würden wir auch dort Station machen. Neben den Bayern der Stand des DDR-Museums. Es animiert Kinder, einen Reisepass auszufüllen und stempelt diesen dann ab..
Mir wird bewusst, was der Unterschied zwischen 1989 und 2018 ist: Damals kämpfte das ostdeutsche Volk gegen die Regierung für ihre Ausreisefreiheit. Heute kämpft die Regierung gegen das gesamtdeutsche Volk für die Einreisefreiheit der ganzen Welt, vorzugsweise für Kriminelle und Nichtverwendungsfähige.
Die Frage bleibt: Bleiben wir und kämpfen. Oder reisen wir wieder aus?