Tag der Aprikose – der amerikanische National Apricot Day

Von Kuriose Feiertage @kuriosetage

Der 9. Januar steht im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage nicht nur für den Spiele-Gott-Tag (engl. Play God Day) und den Tag der Reibungselektrizität (engl. National Static Electricity Day), sondern hat durchaus auch eine fruchtige Komponente. Denn dieses Datum feiern unsere US-amerikanischen Nachbarn als Tag der Aprikose (engl. National Apricot Day). Um was es bei diesem Ehrentag der Aprikosen geht, ist natürlich klar, trotzdem soll seine Geschichte mit diesem Beitrag etwas näher beleuchtet werden.

Eine kurze Geschichte des Aprikosen-Tags

Kuriose Feiertage, die sich mit dem Thema Obst beschäftigen gab es in den letzten Wochen und Monaten ja eine ganze Reihe: Exemplarisch sei dazu auf den Tag des deutschen Apfels am 11. Januar, den Internationalen Iss-einen-Apfel-Tag (engl. International Eat An Apple Day) am 20. September oder den amerikanischen Iss-einen-roten-Apfel-Tag (engl. Eat a Red Apple Day) am 1. Dezember.

Heute also die Aprikose. Leider ist aber –wie bei so vielen kuriosen Feiertagen aus den Vereinigten Staaten – auch im Falle des Tags der Aprikose völlig unklar, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er gefeiert wird und warum sich seine Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 9. Januars entschieden haben. Wie immer in solchen Fällen tut man also gut daran, sich auf die vorhandenen Fakten zu konzentrieren.

Wie die Aprikose zu ihrem Namen kam

Im Falle der Aprikose (lat. prunus armeniaca bzw. prunum armeniacum) lässt sich zunächst festhalten, dass sie zur Familie der Rosengewächse (lat. Rosaceae) gezählt wird, wo sie zur Sektion Armeniaca in der Untergattung Prunus der Gattung Prunus gehört. In Deutschland kennt man die Aprikose auch unter den regionalen Bezeichnungen Marille (Bayern, Österreich und Südtirol) oder Malete (Rheinhessen). Diese leiten sich vom lateinischen Begriff praecox (dt. frühreif) ab, der wiederum auf die sprachliche Variante praecoquium zurückgeht.

Dabei ist diese Steinfrucht eine relativ alte Kulturpflanze, die man wohl schon seit der Antike kennt. Über ihre genaue Herkunft streiten sich die Gelehrten allerdings. Während die einen hier auf das antike Armenien verweisen und sich auf archäologische Funde von Aprikosenkernen aus der Kupfersteinzeit beziehen, lokalisieren andere Forscher den genetischen Ursprung der Frucht bzw. der Pflanze im alten China oder im Indien des dritten Jahrtausends v.Chr.

Der heutige botanische Name leitet sich jedenfalls von der erstgenannten Annahme unter Bezug auf die damalige asiatische Provinz Armenien ab (prunum armeniacum – dt. armenische Pflaume bzw. malum armeniacum – dt. armenischer Apfel). Dies gilt übrigens auch für die regionale Bezeichnung Marille, die sich von der italienischen Bezeichnung armellino ableitet.

Eine kleine Kulturgeschichte der Aprikose

Heute wird die Aprikose vor allem in der Türkei, dem Iran, in Italien und Spanien, aber auch in Österreich und Schweiz angebaut. Eine Besonderheit bildet hier die Hunza–Aprikose, die ausschließlich im tibetischen Ladakh und im nördlichen Pakistan angebaut wird und selbst in einer Höhe von über 4000 Metern wächst und gedeiht.

Neben dieser regionalen Verbreitung bzw. Vielfalt an Anbaugebieten wurde die Aprikose in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten mit einer Reihe an symbolischen Bedeutungen aufgeladen. Während sie in China vor allem als Symbol weiblicher Schönheit und dem Kinderwunsch galt, galt sie in Europa lange Zeit als Aphrodisiakum. Exemplarisch sei hier auf ihre Erwähnung in Shakespeares Ein Sommernachtstraum verwiesen, wo das Zeug die Leute einfach geil machte. Etwas jugendfreier, trotzdem aber noch mit dem Fruchtbarkeitsaspekt in Verbindung stehend, ist das alljährliche Marillenfest in Krems an der Donau, welches in der niederösterreichischen Stadt immer im Mai als sogenannter Marillenkirtag gefeiert wird. Welche (symbolische) Bedeutung unsere US-amerikanischen Nachbarn der Aprikose anlässlich des heutigen National Apricot Day zuweisen, konnte ich im Zuge der Recherchen allerdings nicht herausfinden. Lecker ist die Steinfrucht aber auf jeden Fall.

Weitere Informationen zum Tag der Aprikose