Tag 8 nach Mastektomie (19)

So langsam wollte ich dann noch nach Hause


Auch wenn ich mich in meinem kleinen Zimmer wohl fühlte, das essen auch meist lecker war, kam dann so langsam der Wunsch auf wieder im eigenen Bett schlafen zu wollen.
Ich war Schmerzfrei, Der Brustkrebs war weg, Ich war mehr unterwegs wie manche Krankenschwestern, ok ich hatte noch eine Drainiageflasche aber fiel lief nicht mehr dort hinein. Und als ob mein leiser Wunsch erhört worden ist. Kam die meine Lieblingsstationsärztin ins Zimmer
Und oh wunder oh wunder, sie war auf einmal seeeehr freundlich zu mir und entschuldigte sich für den Unglücklichen Start. Normalerweise würde ich sagen Schwamm drüber aber das wollte mir warum auch immer nicht gelingen.
Sie schaute auf die Flasche und eröffnete das ich die nun auch gleich los sei und dann einer Entlassung nichts mehr im Wege stehe.
* Uuuuuoah* schick schick freute ich mich innerlich.
So weit so gut. Da fing sie an „ja also der Doktor hat gesagt sie sollen noch die Depotspritze bekommen.“
Meine Spritze für die Wechseljahre die nun monatlich zu den Tamoxifen bekommen sollte.
„Ja“ antwortete ich und fummelte sie schon aus meiner Nachttischschublade.
„Ja also die soll ich ihnen geben“ na dann hopp hopp ich hab nicht ewig Zeit ging es mir durch den Kopf. Antwortete aber nur mit einem knappen „OK“
Tag 8 nach Mastektomie (19)
Sie fummelte dann die Spritze aus der Verpackung und alles schön vor meiner Nase (das Foto ist ein paar Monate danach enstanden, nur das ihr mal seht wie groß die Nadel ist, denn daran hat sich ja nichts geändert sie wird für die nächsten paar Jahre mein ständiger Monatlicher begleiter sein.:)) Als sie fertig mit Auspacken war, wurden meine Äuglein groß. So richtig groß (wenn Comicfiguren so überdimensionale Augen bekommen vor Schreck, so dürft ihr euch das vorstellen). Denn ich sah nur eine Riesige Dicke Nadel.
„Die bekommen sie jetzt in den Bauch“
„IM LEBEN NICHT! Überlegen sie sich was anderes mir egal! Das Ding jagen sie mir NICHT in den Bauch“
Dieses mal konnte ich auch nicht sagen das die Ärztin unfreundlich war, sie gab sich diesmal wirklich alle mühe.
Fragte ob sie mal meinen Bauch sehen dürfte. „NUR ANGUCKEN!“ Fuhr ich sie weiter hin unfreundlich an. :)
Ich schob trotzdem mein Engelhemd beiseite und sie so „hm, oh, sie haben ja gar nicht so viel Bauchfett.“
Gut erkannt. Sie braucht keine Brille. :)
„In den Oberschenkel geht auch.“
Ich wollte doch diese überhaupt nicht. „gibt es denn nicht doch was anderes?????“ fragte ich dann zögerlich.
„Nein, leider nicht, jetzt weiss ich auch warum der Herr Doktor das mich lassen lässt.“
Genau genommen war mein Arzt ganz schön raffiniert, denn somit ging mein Unmut gegen sie und er war fein raus, denn ihn mochte ich ja weiterhin.
Die Ärztin desinfizierte bissl Oberschenkel setzte an und ZACK zog ich das Bein weg. Also eigentlich habe ich ja eher so eine Reaktion wie ein Faultier nur diesmal war flink wie ein Wiesel.
Als die Ärztin meinte die tut auch gar nicht weh. „LOGO, so ein Monsterding schmerzt nicht, is klar!“
Alles meckern half nichts, die Ärztin wollte ihren Job machen und ich es dann auch endlich hinter mich bringen.
Noch mal desinfizieren und  * zack* anstatt eines schmerzerfüllten Gesichtes machte ich ein erstauntes Gesicht denn die Monsternadel tat echt nicht weh.
Diesmal war ich diejenige die sich bei der Ärztin entschuldigte, die es mit einem lächeln zur Kenntnis nahm und war auch schon wieder aus dem Zimmer raus.
Ich wunderte mich immer noch über die schmerzende Monsterspritze als die Tür erneut aufging und die Schwester rein kam, bereit mir den zweiten Drainageschlauch zu ziehen.
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Die Schwester war bereit, ich nicht, denn zu gut konnte ich mich noch an Schlauch 1 erinnern.
Doch irgend jemand meinte es dort oben gut mit mir, denn dieser ließ sich ohne Schmerzen entfernen.
* puh*
Aber jetzt gab es kein halten mehr. Ich wollte jetzt erst mal eine Zigarette und einen anständigen Kaffee. Also ab nach unten ins Kaffee.
Mit verspätung wieder aufm Zimmer, da ja keiner auf mich wartet hätte es ja theoretisch egal sein müssen.
Pustekuchen. Die Lymphtante verpasst. Letzten paar Stunden im Krankenhaus und ich schaffe es meinen einzigen Termin zu verpassen, was für eine Kunst. :)
Raus aus dem Engelhemd, rein in die Jogginghose und *verdammt was zieh ich denn für ein Oberteil an, ich pass ja in keines wegen Mr. Schwelli.
Da fiel mir das Schlafanzugoberteil von meiner Oma ein was ich mitgenommen habe, da es vorne zum Knöpfen war und meine Oma doppelt so viel ist wie ich dachte ich es könnte passen.
falsch gedacht.
Also nur umhängen und zu knöpfen.
Abgeholt wurde ich von einer Nachbarin und ab ging es Richtung Heimat. Dort wurde ich von meinen Katzen begrüßt.
Kaffee kochen hinsezten... ruhe...Kaffee trinken.. ach herrlich

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