Tag 21: Mike Batt

Eine Platte aus der Sammlung von @dev_its Eltern (welche ihn übrigens auch sehr geprägt hat): Mike Batt – Tarot Suite (1973)

Und ja… dieses Medium ist wirklich noch gutes altes Vinyl – obwohl ich mittlerweile meinem Vater bereits eine CD-Version besorgt habe. Erzählen möchte ich trotzdem etwas über die Vinyl-Version, da diese Platte für mich ein „Gesamtkunstwerk“ darstellt.

Mike Batt – für alle die ihn nicht kennen – ist ein englischer Musiker und Produzent, dessen Schwerpunkte Pop-Balladen und populäre Klassik sind. Gerade beim Durchstöbern seines Wikipedia-Artikels werde sogar ich noch überrascht, wo dieser Künstler überall Eindrücke hinterlassen hat. Zum Beispiel ist die aktuelle Titelmelodie von Wetten, dass…? sein Werk, er hat aber auch für Art Garfunkel und Roger Chapman Stücke geschrieben sowie einige Soundtracks veröffentlicht.

Und da sind wir schon beim Thema: Soundtrack – so könnte man die Tarot Suite eigentlich gut beschreiben. Die Platte liefert uns von Batt komponierte, durch verschiedene Künstler interpretierte Stücke, die jeweils eine oder gleich mehrere Karten im Tarot darstellen. Dabei singt Batt selbst, oder Roger Chapman und Colin Blunstone.

Da wären zum Beispiel die Karten des Magiers und des Narren in Imbecile (Vocals: Roger Chapman), oder die Liebenden in Lady Of The Dawn, gesungen von Mike Bat. Musikalisch bietet diese Platte wirklich viele verschiedene Stile, die teilweise sogar in den einzelnen Titeln vermischt werden. In The Valley Of Swords zum Beispiel werden Rockelemente mit Klassik abgewechselt, Schlagzeug und E-Gitarre lösen Oboen, Klarinetten und Streicher ab, dennoch ist die Musik dadurch nicht zerfahren, eher ergibt sich ein gesamtes, vollkommenes Stück, in dem jeder seine Lieblingspassagen finden kann.

Weiters zählt bei der Tarot Suite auch die visuelle Komponente. Designt wie eine Doppel-LP zum Aufklappen enthält die Platte zusätzlich zu den wunderbaren Liedern in verschiedenen Stilen (rockig, klassisch, Balladen) auch alle interpretierten Spielkarten sowie die Liedtexte im schönen großen Format (was mir zum Beispiel bei der CD-Version sehr abgeht). Zusammen mit diesem Vinyl-Booklet ergibt sich ein wunderschönes audiovisuelles Erlebnis. Man könnte fast meinen, die Tarot Suite ähnelt ein bisschen Mussorgskis Bilder einer Ausstellung.

Aber auch ohne diese visuelle Information „hört“ man bestimmte Karten bei den einzelnen Titeln heraus – zum Beispiel die musikalische Umsetzung des Sonnenaufgangs in The Dead Of The Night (Karten: Stern, Mond) oder das Galoppieren der Pferde in The Valley Of Swords (Streitwagen, Gerechtigkeit).

Mein Tip: Das Album wirklich auf sich einwirken lassen, sich verzaubern lassen. Gerade für die ersten Eindrücke ist diese Platte einfach so zum „nebenbei Hören“ zu schade.

Über den Autor: @dev_it ist Webentwickler, Student, DJ, Papa und läuft gern der Frisbee-Scheibe beim Ultimate Frisbee nach. Twittern kann er auch, macht er aber sehr selten. Sein Leben verbringt er mit Freundin, Kind und drei Katzen in einem gemütlichen Haus in Wien.

Mike Batt: Website Myspace Amazon

Dieser Text entstand im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „31 Tage – 31 Platten“. Mehr dazu gibt es an dieser Stelle.


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