Letztens unterhielt ich mich mit einem Menschen darüber, dass man Kurzgeschichtenbände oft nur einigermaßen etablierten Autoren zugesteht. Mir fällt gerade kein zeitgenössischer Schrifsteller ein, der als Debüt eine Sammlung von Kurzgeschichten vorgelegt hat. Ich glaube, das liegt in erster Linie an den Verlagen: Kurzgeschichten verkaufen sich nämlich nicht so toll.
Warum dem so ist, darüber kann ich an dieser Stelle nur spekulieren. Ich schätze, die meisten Menschen bevorzugen einfach Romane – weil man sich in einen solchen tiefer fallen lassen, vermeintlich intensiver in die Handlung eindringen kann. Vielleicht auch das vage Gefühl, dass man von einem Roman "einfach mehr hat". Mehr Buch. Mehr Entspannung. Mehr Vergnügen. So in etwa stelle ich mir das vor.
David Foster Wallace ist (oder traurigerweise: war) bekanntermaßen auch ein Meister der kurzen Form. Ich vergötterte seinen Kreuzfahrt-Essay so sehr, dass ich mich zu einem Liebesbrief hinreißen ließ. Entsprechend hohe Erwartungen habe ich an Kleines Mädchen mit komischen Haaren.
Schalten Sie wieder ein, wenn es heißt: Noch mehr peinliche Liebessschwüre an Mr Wallace.
(Ihr merkt schon: ich versuche, mir selbst ein Schnippchen zu schlagen, indem ich unauffällig mehrere Aufgaben an einem Tag abkaspere. Betrachte man es als lachhaften Versuch, meine Abwesenheit in der nächsten Woche zu kaschieren.)