Die Augen und Ohren am Morgen geöffnet und ich habe es schon vernommen: Regen *grrr* … unser Tag 1 fing ja super an.
Nun gut – dann musste eben der grenzenlose Optimismus auch noch in den Wanderrucksack gepackt werden. Es war ohnehin noch nicht alles laut meiner Packliste verstaut. Die letzten Dinge wurden also noch verstaut und irgendwie kam mir der Rucksack leichter und weniger bepackt vor als bei bisherigen Ausflügen … und das obwohl ich eigentlich dachte mehr Klamotten gegen Regen und Kälte (Prognose lag bei ca. 5 bis 10 Grad !!!!) eingepackt zu haben. Nun gut, werde schon alles haben und damit schnell ab zum Treffpunkt. Diana hat mich zu unserem Treffpunkt nach Karlsruhe mitgenommen. In Karlsruhe angekommen war die Begeisterung über das Wetter allen anzumerken – aber wir freuten uns auf den Ausflug und so ging es los. Nach ca. 4h Fahrt (inkl. Pause) sind wir in Oberstdorf am Bergsteigerparkplatz Renksteg angekommen. Auch Oberstdorf empfing uns mit Regen
Warm und regenfest angekleidet haben wir unseren Aufstieg zur Kemptner Hütte begonnen – nach nur wenigen Metern mussten wir aber feststellen, dass wir zu warm angezogen sind. Also Jacken öffnen oder gar ausziehen. Das erste kleine Highlight auf unserer Strecke war derChristles-See – unglaublich kristallklares und strahlend hellblau/türkis farbenes Wasser. Fotos mussten hier also sein.
Weiter führte unser Weg nach Spielmannsau. Hier kann man entweder den Weg abseits der Straße oder auch entlang der wenig befahrenen Straße wählen. Wir haben uns für zweiteres entschieden, da wir diesen Ausblick auf den See noch genießen wollten:
… und so entlang des Baches laufen konnten. In Spielmannsau haben wir uns dann zunächst gestärkt und was zum Mittag gegessen. Da bei Elisabeth am Rucksack sich ihr Trinkbeutel quasi selbst entleerte auf dem Weg, war sie zudem auch noch mit dem Trocknen Ihrer Hose am Handfön im Bad beschäftigt. Das Essen in Spielmannsau war gut, aber nicht überwältigend, aber die Bedienung recht unfreundlich und reserviert. Wir haben uns also nicht so lange aufgehalten und unseren Weg fortgesetzt. Und was soll ich sagen: SONNE !!! … kein Regen mehr – also Pullover und Jacken aus und Sonnenbrille und/oder Mütze auf.
Nun begann der eigentliche Aufstieg (bisher war es eher ein Spaziergang) … Die Steigung war angenehm, aber dennoch wurde uns schnell warm. Der erste Teil ging entlang des Baches und war teilweise Waldboden, teilweise aufgrund des schlechten Wetters zuvor aber auch viel Schlamm.
Was wir weiter oben immer wieder gesehen haben, war Eis und Schnee. Sehr häufig unterspült und manche Stellen sahen fast wie U-Bahn Schächte aus. Wirklich sehr bizarr und schön.
Pünktlich am späten Nachmittag haben wir dann auch unser Ziel die Kemptner Hütte erreicht. Wir waren eine der Letzten – denn an den Tischen saßen schon jede Menge Leute. Hätten nicht gedacht, dass bei solchen Wetterprognosen noch mehr “Idioten” neben uns in die Berge fahren. Vorsichtige Prognose von mir: es waren alles Städter, wo eine Mischung aus Vorfreude und “gebucht ist gebucht” vor der Vernunft kam
Dann hieß es Essen und in lockerer Runde den Hüttenabend mit Spielen und dem ein oder anderen Enzian genießen. Wir haben wie fast immer 6nimmt gespielt – ein wirklich sehr zu empfehlendes Kartenspiel. Immer wieder lustig und sehr leicht zu verstehen für Einsteiger.
Hüttenruhe wurde hier sehr ernst genommen – diese war wie üblich 22 Uhr. Ab 21:45 Uhr wurde vom Wirt immer mal kurz das Licht ausgeschaltet und einem zweifelsfrei zu verstehen gegeben sich in Richtung Lager zu bewegen. Das haben wir auch getan – in unserem Lager lagen und schnarchten auch schon fast alle. Gegen 22:15 Uhr wurde das Licht zentral im ganzen Haus ausgeschaltet … richtige Ruhe kehrte im Zimmer nicht wirklich ein – aber wie auch bei so vielen Personen in einem Zimmer. Mit dem Einschlafen hatte ich glücklicherweise kein Problem …
Ein super Tag mit tollen Menschen ging zu Ende … und wir nahmen die Hoffnung auf tolles Wetter für den nächsten Tag auf dem Heilbronner Weg mit in die Nacht …