Tag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner Hütte

Die Augen und Ohren am Morgen geöffnet und ich habe es schon vernommen: Regen *grrr* … unser Tag 1 fing ja super an.
Nun gut – dann musste eben der grenzenlose Optimismus auch noch in den Wanderrucksack gepackt werden. Es war ohnehin noch nicht alles laut meiner Packliste verstaut. Die letzten Dinge wurden also noch verstaut und irgendwie kam mir der Rucksack leichter und weniger bepackt vor als bei bisherigen Ausflügen … und das obwohl ich eigentlich dachte mehr Klamotten gegen Regen und Kälte (Prognose lag bei ca. 5 bis 10 Grad !!!!) eingepackt zu haben. Nun gut, werde schon alles haben und damit schnell ab zum Treffpunkt. Diana hat mich zu unserem Treffpunkt nach Karlsruhe mitgenommen. In Karlsruhe angekommen war die Begeisterung über das Wetter allen anzumerken – aber wir freuten uns auf den Ausflug und so ging es los. Nach ca. 4h Fahrt (inkl. Pause) sind wir in Oberstdorf am Bergsteigerparkplatz Renksteg angekommen. Auch Oberstdorf empfing uns mit Regen :( Das Parkticket (5,- € pro Tag) konnte man bequem per SMS zahlen. Später haben wir noch erfahren, dass es in Oberstdorf selbst noch ein Parkhaus für 7,- € pro Tag gibt – Vorteile: Auto steht bewacht, trocken und es gibt wohl sogar duschen … das hätte sich bei der Rückkehr von Vorteil erwiesen.

 

Enten am kristallklaren und türkisfarbenen Wasser des Christlessee bei OberstdorfEnten am kristallklaren und türkisfarbenen Wasser des Christlessee bei Oberstdorf

Warm und regenfest angekleidet haben wir unseren Aufstieg zur Kemptner Hütte begonnen – nach nur wenigen Metern mussten wir aber feststellen, dass wir zu warm angezogen sind. Also Jacken öffnen oder gar ausziehen. Das erste kleine Highlight auf unserer Strecke war derChristles-See – unglaublich kristallklares und strahlend hellblau/türkis farbenes Wasser. Fotos mussten hier also sein.

Weiter führte unser Weg nach Spielmannsau. Hier kann man entweder den Weg abseits der Straße oder auch entlang der wenig befahrenen Straße wählen. Wir haben uns für zweiteres entschieden, da wir diesen Ausblick auf den See noch genießen wollten:

Kräftig türkisfarbenes und kristallklares Wassser im Christlessee bei OberstdorfKräftig türkisfarbenes und kristallklares Wassser im Christlessee bei Oberstdorf

… und so entlang des Baches laufen konnten. In Spielmannsau haben wir uns dann zunächst gestärkt und was zum Mittag gegessen. Da bei Elisabeth am Rucksack sich ihr Trinkbeutel quasi selbst entleerte auf dem Weg, war sie zudem auch noch mit dem Trocknen Ihrer Hose am Handfön im Bad beschäftigt. Das Essen in Spielmannsau war gut, aber nicht überwältigend, aber die Bedienung recht unfreundlich und reserviert. Wir haben uns also nicht so lange aufgehalten und unseren Weg fortgesetzt. Und was soll ich sagen: SONNE !!! … kein Regen mehr – also Pullover und Jacken aus und Sonnenbrille und/oder Mütze auf.

Überall Zuläufe mit Tauwasser - oftmals noch mit Schnee und Eis überdecktÜberall Zuläufe mit Tauwasser - oftmals noch mit Schnee und Eis überdeckt

Nun begann der eigentliche Aufstieg (bisher war es eher ein Spaziergang) … Die Steigung war angenehm, aber dennoch wurde uns schnell warm. Der erste Teil ging entlang des Baches und war teilweise Waldboden, teilweise aufgrund des schlechten Wetters zuvor aber auch viel Schlamm.

Was wir weiter oben immer wieder gesehen haben, war Eis und Schnee. Sehr häufig unterspült und manche Stellen sahen fast wie U-Bahn Schächte aus. Wirklich sehr bizarr und schön.

Pünktlich am späten Nachmittag haben wir dann auch unser Ziel die Kemptner Hütte erreicht. Wir waren eine der Letzten – denn an den Tischen saßen schon jede Menge Leute. Hätten nicht gedacht, dass bei solchen Wetterprognosen noch mehr “Idioten” neben uns in die Berge fahren. Vorsichtige Prognose von mir: es waren alles Städter, wo eine Mischung aus Vorfreude und “gebucht ist gebucht” vor der Vernunft kam ;) Wir haben unser Matratzenlager im obersten Stock bezahlt und auch bezogen: 36 Personen in einem Zimmer – immer 6 Personen eng aneinander. Hier oben gab es noch ein zweites Lager mit mind. genauso vielen Matratzen … und zwischen beiden Zimmern eine Herren- und eine Damen-Toilette … Na das kann was werden hatten wir uns gedacht. Wir wollten noch schnell duschen und wurden auch hier auf den Boden der realen Hüttenwelt herunter geholt: das Wasser wird mit Sonne erwärmt und da es nicht so verdammt viel an diesem Tag gab, gab es nur noch kaltes Wasser. Egal dachten wir, wir haben geschwitzt und duschen muss sein. Ich sag Euch kalt ist nicht gleich kalt – das Wasser hier war eiskalt … die Atmung war nicht mehr gleichmäßig, sondern eher eine Schnappatmung, die Haut am Körper zog sich zusammen und man fühlte sich gleich mehrere Jahre jünger und in welche Größe sich andere Körperteile verwandelten will ich nicht weiter ausführen. Aber danach: wie neugeboren !

Brav hintereinander laufen wir hinauf zur Kemptner HütteBrav hintereinander laufen wir hinauf zur Kemptner Hütte

Dann hieß es Essen und in lockerer Runde den Hüttenabend mit Spielen und dem ein oder anderen Enzian genießen. Wir haben wie fast immer 6nimmt gespielt – ein wirklich sehr zu empfehlendes Kartenspiel. Immer wieder lustig und sehr leicht zu verstehen für Einsteiger.
Hüttenruhe wurde hier sehr ernst genommen – diese war wie üblich 22 Uhr. Ab 21:45 Uhr wurde vom Wirt immer mal kurz das Licht ausgeschaltet und einem zweifelsfrei zu verstehen gegeben sich in Richtung Lager zu bewegen. Das haben wir auch getan – in unserem Lager lagen und schnarchten auch schon fast alle. Gegen 22:15 Uhr wurde das Licht zentral im ganzen Haus ausgeschaltet … richtige Ruhe kehrte im Zimmer nicht wirklich ein – aber wie auch bei so vielen Personen in einem Zimmer. Mit dem Einschlafen hatte ich glücklicherweise kein Problem …

Ein super Tag mit tollen Menschen ging zu Ende … und wir nahmen die Hoffnung auf tolles Wetter für den nächsten Tag auf dem Heilbronner Weg mit in die Nacht …

 

Hier noch einige Fotos vom Ausflug

Tag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteEnten am kristallklaren und türkisfarbenen Wasser des Christlessee bei OberstdorfTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteDie letzten asphaltierten Meter bei bei Spielmannsau - dann ging es endlich ab in die BergeTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteBrav hintereinander laufen wir hinauf zur Kemptner HütteTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteBlick hinauf zum Gipfel Richtung Kemptner Hütte (rechts gelegen)Tag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteSchmelzwasser untertunnelt die Schnee- und Eisdecke ... sehen fast aus wie U-Bahn SchächteTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteIch beim Fotografieren der Enten - ein Profi könnte es nicht besser machen *gg*Tag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteWegweiser zwischen Oberstdorf und Spielmannsau auf dem Weg zur Kemptner HütteTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteHerrliches Wanderwetter und dichte Vegetation auf dem Weg zur Kemptner HütteTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteÜberall Zuläufe mit Tauwasser - oftmals noch mit Schnee und Eis überdecktTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteKräftig türkisfarbenes und kristallklares Wassser im Christlessee bei OberstdorfTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteDer Weg war gut bearbeitet - selbst Treppen im Eis waren eingebautTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteGebäude vom Schullandheim / Ferienlager in SpielmannsauTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteSchnee und Eis überwinden beim Aufstieg zur Hütte überwindenTag 1: Mannheim – Oberstdorf – Kemptner HütteÜberall hat das Wasser die Schnee- und Eisdecke unterspült

 


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