Barbara hat in ihrem Blog eine Kategorie mit dem Titel “Murks”. Vielleicht sollte ich das auch einführen. Normalerweise hülle ich mich in Stillschweigen über Misslungenes, aber diesmal muss ich mich Euch mitteilen und meinem Unmut Luft machen.
Das ist nämlich so: diesen Sommer ist ein Buch durch die Blogs gewandert – alle waren sie begeistert. Nach der gefühlt dreissigsten überschwänglichen Rezension gab ich meinen Widerstand auf und kaufte mir das Buch. Ich spreche von “Ceviche“* So richtig überspringen will der Funke aber nicht. Das Buch ist schön anzusehen, aber mit Inhalt tue ich mich ein wenig schwer. Und dann auch noch das…..Physalis hatte ich übrig. Da musste das Physalis-Coulis ausprobiert werden. Nun, ein Coulis wurde es nicht. Eher beinharte Karamellbonbons mit Physalis-Anteil. Naja. Der nächste Versuch war das “Quinotto de Valle Sagrado” eine Art Risotto aus Quinoa und Pilzen. Geschmacklich war das ganz ok. Aber Risotto ist der falsche Ausdruck – Pampotto hätte besser gepasst. Und dann gab es da noch dieses Hühnchengericht – Hühnchen nach Tante Carmela; geschmorte Hühnerkeulen, auf Spaghetti serviert. Nett, aber auch nicht die große Offenbarung.
Also gut, noch ein Versuch: Reisfrikadellen mit Avocado. Ich habe mich ja beim Lesen des Rezepts schon gewundert, wie man aus vorgegartem Reis und Avocado Frikadellen formen soll, so ohne weiteres BIndemittel. Nun kann ich Euch sagen, wie – gar nicht. Versuch macht eben kluch.
Ich habe das Ganze in gebratenen Reis umgemodelt – geschmeckt hat es wirklich gut. Deswegen hier meine zerlegte Version von Tacu Tacu de Palta. Mit einer kleinen Anmerkung noch. Grundlage des Gerichts ist “Peruanischer Reis”, eine Art Pilaw auf peruanisch. Laut Rezept soll man für 4 Personen 350 gr. ungegarten Reis verwenden. Bei uns haben es 200 gr. getan.
So, aber nun: Das Rezept ist für 4:
Für die Reisbasis (Arrocito):
- 2 EL Öl (ich: Rapsöl)
- 2 Zehen Knoblauch
- 200 gr. Langkornreis (ich hatte Patna)
- 300 ml Wasser (bei mir eher mehr)
- 1/2 TL Salz
- etwas gemahlener Kreuzkümmel
Zum Braten:
- 1 EL Olivenöl
- 1 Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch (Original: 3)
- 1 TL Chili Paste (Original: Amarillo-Chili-Paste; ich: scharfes türkisches Biber Salcasi)
- 1 große Avocado
- Salz, Pfeffer
- den vorgegarten Reis
- 4 Eier
- optional: Bananen zum Braten, das Rezept sieht 4 vor, ich hätte 2 genommen
Erst machen wir den Arrocito. Der ist schnell hergestellt und wunderbar würzig. Dafür den Knoblauch schälen und fein hacken. Das Öl in einem Topf erhitzen und den Knoblauch ganz kurz anbraten. Reis dazugeben und unter Rühren 1 min mit anschwitzen. Dann Wasser, Salz und Cumin zugeben. Reis gare ich normalerweise, indem ich so viel Wasser angieße, dass es einen Finger breit über dem Reis steht…abmessen braucht man da eigentlich nichts. Hitze reduzieren und den Reis köcheln lassen, bis er das Wasser aufgesogen hat und gar ist.
Dann beiseite stellen und abkühlen lassen.
Inzwischen die Zwiebel schälen und fein hacken, ebenso den Knoblauch
Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Zwiebel darin glasig anschwitzen, dann Knoblauch und Chilipaste zugeben und weiter braten. Avocado schälen und in mundgerechte Würfel schneiden. Mit in die Pfanne geben, kurz durchrühren, dann den Reis zugeben und alles unter Rühren braten, bis Reis und Avocado heiß sind und die Geschmäcker sich verbunden haben.
Inzwischen in einer zweiten Pfanne die Eier als Spiegeleier braten. Das Rezept sieht vor, dass auch in Scheiben geschnittene, gebratene Bananen als Beilage serviert werden. Als ich zum Obstkorb spazierte, waren die Bananen auf wundersame Art und Weise verschwunden. Mein Sohn hatte wohl vor dem Essen Hunger …..
Den Reis mit Salz und Pfeffer abschmecken und zum Servieren mit je einem Spiegelei auf Tellern anrichten.