Die syrische Regierung versucht nun auch die Proteste im Land in den Griff zu bekommen, indem den Menschen der Zugang zum Internet verweigert wird. Seit gestern sind die Zugänge im gesamten Land blockiert. Die Organisation von weiteren Demonstrationen soll so behindert werden.
Nach Angaben der Regierung betrifft die Sperre sowohl kabelgebundene Einwahl- und DSL-Zugänge als auch das 3G-Mobilfunknetzwerk. Nicht einmal in staatlichen Einrichtungen ist der Zugriff auf das Internet noch möglich. Die Maßnahme ließ sich relativ einfach umsetzen, da Syrien lediglich über einen Provider verfügt.
Die Proteste gegen die Regierung in dem Land halten bereits seit Januar an. Gefordert wird unter anderem der Rücktritt des Präsidenten Bashar al-Assad. In den letzten Wochen spitzte sich die Lage zu. Seit März gab es unter den Protestierenden bereits über tausend Tote, unter ihnen auch 73 Kinder.
Die Komplettabschaltung ist auch der Höhepunkt dessen, wie die syrische Regierung Einfluss auf die Online-Kommunikation nimmt. Zuvor wurde bereits versucht, den Protesten mit Werbekampagnen in Social Networks und dem Ausspähen von Passwörtern und Kommunikations-Strukturen von Oppositionellen beizukommen.