Syrien–baldiges Ende der Farce in Sicht?

Es sieht so aus, als ob die Leute von Voltairenet.Org, um Thierry Meyssan, zu den wenigen, glaubwürdigen Verteidigern der Wahrheit gehören, welche in den bisherigen, globalen Konflikten vorzufinden sind. Immer wieder haben sie es geschafft, der “Öffentlichkeit” – also Dir und mir-Informationen beizubringen, um die geplanten Verwirrungen der Machthaber zu durchschauen.  Auch heute sind wieder wichtige Informationen dabei, die dazu beitragen, die Hintergründe zu erhellen und wichtige Zusammenhänge zu erkennen, die wir als kritische und politisch denkende Menschen einfach wissen sollten.

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Attentate in Damaskus: die westliche Presse verzichtet auf die Verschwörungstheorie

Attentate in Damaskus: die westliche Presse verzichtet auf die Verschwörungstheorie

Die neuen Attentate werden auf eine andere Art als die vorherigen behandelt. Die atlantische Presse, die die ersten Attentate in Damaskus und Aleppo dem syrischen Geheimdienst unterstellt hatte, ließ nun diese Verschwörungstheorie fallen, seitdem Ayman Al-Zawahiri sie im Namen des Al-Qaida behauptet hatte. Daher zeigt die Presse diesmal mehr Vorsicht und vermeidet, die systematischen Vorwürfe des syrischen Nationalrats gegen die syrischen Geheimdienste wieder aufzunehmen.

Der von Kofi Annan, bei geschlossenen Türen im Sicherheitsrat gelieferte Bericht, lässt eine Vielfalt von Kommentaren zu, da jeder zu wissen glaubt, dass er sich über den schlechten Empfang bei el-Assad beschwerte. Jedoch erwähnt die atlantische Presse einen möglichen Krisenausgang unter russischer Garantie: die syrische Macht garantierte, keine Repression mehr zu üben, wenn der Westen darauf verzichtete, Baschar al-Assad’s Abtritt zu verlangen. Bei näherer Betrachtung, würde die Annahme dieser Lösung eine komplette Niederlage für die NATO und den GCC bedeuten. In Wirklichkeit würde der Westen aufhören vorzugeben, dass es Repression gegeben habe und würde daher auch auf einen Regimewechsel verzichten.

PRESSESCHAU SYRIEN

• Die Sprecherin des syrischen nationalen Rates, Bassma Kodmani, gab ein Interview in dem Journal du dimanche. Sie erhöhte sich dort zum Militärstrategen und theoretisiert über die Niederlage. Nach ihr, bewegen sich die Kämpfer ständig (was zugibt, dass sie nur wenige sind) in einer Art von städtischem Guerilla-Krieg. Sie suchten nicht mehr sich zu sammeln, wie es der Fall in Baba Amr war (und daher versuchen sie nicht mehr die Macht an sich zu reißen).

• Die Golf-Presse verbreitet weitaus die Nachricht, dass Saudi-Arabien schwere Waffen für die Scharfschaltung des syrischen Aufstandes nach Jordanien schicke.

• Besondere Erwähnung gebührt der saudischen Tageszeitung Arab News. Die Schlagzeile des Titels beschuldige die Schläger von Assad, Urheber der Anschläge von Damaskus zu sein: aber sie reproduziert auf der inneren Seite Nachrichtenagenturmeldungen, deren Titel die Attentate auf die bewaffnete Opposition zurückführe.

Alain Juppé von seinem eigenen Ministerium angeklagt, Berichte über Syrien gefälscht zu haben

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Ein hochrangiger französischer Beamter hat am 19. März 2012 arabische Journalisten mit Sitz in Paris eingeladen, um ihnen die Schlacht, die die französische Regierung im Allgemeinen und insbesondere der “Quai d’Orsay” zurzeit über Syrien liefern, aufzudecken.

Laut dieser Persönlichkeit hätte der französische Botschafter in Damaskus, Eric Chevallier, dessen Botschaft gerade geschlossen wurde und der nach Paris zurückgekehrt ist, seinen Außen-Minister vor seinen Kollegen angegriffen. Er hätte Alain Juppé beschuldigt, ohne Berücksichtigung seiner Berichte und Zusammenfassungen, sie verfälscht zu haben, um einen Krieg gegen die Syrien zu provozieren.

Zu Beginn der Ereignisse im März 2011 schickte der Quai d’Orsay Ermittler nach Deraa, um herauszufinden, was dort passiert war. Ihr nach Paris gesandter Bericht, wies darauf hin, dass die Spannung, im Widerspruch zu den Berichten von Al-Dschasira und von France24, nach denen die Stadt in Feuer und Blut stünde, nach ein paar Demonstrationen nachgelassen habe. Der Botschafter beantragte die Erweiterung der Mission, um die Entwicklung der Ereignisse zu überwachen.

Empört über diesen ersten Bericht, telefonierte ihm der Minister für auswärtige Angelegenheiten, um von ihm zu fordern, dass er den Bericht korrigiere und über eine blutige Niederschlagung berichte. Der Botschafter setzte dann den Missionschef in Deraa in einer Telefonkonferenz mit dem Minister in Verbindung, damit er bekräftigte, dass es keine blutige Niederschlagung gäbe. Der Minister bedrohte den Botschafter und das Gespräch endete in kalter Weise.

Sofort danach übte das Kabinett von Alain Juppe Druck auf die AFP aus, damit sie die gefälschten Nachrichten, die die Vision des Ministers stärkten, veröffentlicht.

In den folgenden Monaten hielten die Vorfälle zwischen Eric Chevallier und Alain Juppe, bis zur Affäre der iranischen Geiseln und des Todes von dem "Journalisten" Gilles Jacquier, nicht ein zu wachsen. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Botschafter den Auftrag, die unter Pressedeckung arbeitenden Agenten des DGSE zu exfiltrieren. Er erkannte da die Bedeutung der geheimen Bemühungen von Alain Juppé [1].

Als ehemaliger Verteidigungsminister hat Alain Juppe offenbar starke Freundschaften innerhalb der Militär-Streitkräfte unterhalten, von denen einige Agenten ihm treu geblieben sind.

Derselben Quelle zufolge seien die Berichte des Botschafters vernachlässigt oder verfälscht worden und, um seine Äußerungen zu stützen, hätte der Botschafter Berichte anderer europäischer Amtskollegen dem Quai d’Orsay geschickt, welche alle bestätigten, dass Syrien keinem Zyklus von Demonstration/Repression ausgesetzt war, sondern durch von aus dem Ausland geschickten bewaffneten Gruppen destabilisiert wurde. Nach seiner Ankunft in Paris hätte Eric Chevallier eine interne administrative Untersuchung eingeleitet, um seinen eigenen Minister zu entlarven.

Diese Enthüllungen durch Aufrufen von Anderen ergaben, dass ein weiterer hoher Beamter zeugte, dass Alain Juppé nicht nur in Konflikt mit seiner Regierung, sondern auch mit Kollegen für Inneres und Verteidigung steht. Claude Guéant und Gérard Longuet hätten nicht nur mit General Assef Chawkat über die Ex-filtration der französischen Agenten aus dem islamischen Emirat von Baba Amr verhandelt, wie das Voltaire Netzwerk es beschrieb [2], sondern auch über die Befreiung der drei von Syrien festgenommenen französischen Kommandos [3].

Sonntag den 18. März hat die in Beirut erscheinende, pro-syrische Ad-Diyar Tageszeitung bestätigt, dass drei französische Gefangene dem Stabschef der Armeen (CEMA), Admiral Edouard Guillaud, während seines Besuchs in Libanon, anlässlich der angeblichen Reorganisation der französischen UNIFIL Kräfte, übergeben wurden. Laut einer syrischen Quelle von hohem Niveau hätte der Admiral den vollständigen Abbau des Stützpunktes, den die französischen Militär-Dienste im Libanon installiert hatten, persönlich gewährleistet.

Der Konflikt zwischen Botschafter Chevallier und Minister Juppe ist seit langer Zeit bekannt. Am 4. April 2011 hatte das E-Journal Rue89 einen Artikel eines anonymen Franko-Syrischen Autors veröffentlicht [4]. Man konnte da lesen, dass der Botschafter "sich zum Sprecher des Regimes gemacht hätte, indem er behauptete, dass die Aufstände von Daraa und Latakia aus dem Ausland manipuliert würden und dass die Medien über die Realität lügten".

Zehn Tage später war es, als wiederum Georges Malbrunot in seinem Blog des Figaro sagte, dass der Botschafter "völlig bascharisiert sei“ [5]. Schließlich hatte am 5 Mai, France24, der unter der Vormundschaft von Alain Juppé stehende Sender, den Botschafter des "Minimieren der Revolte" beschuldigt [6].

Der Konflikt zwischen dem Stabschef der Streitkräfte und Alain Juppe ist auch seit langer Zeit bekannt. Admiral Edouard Guillaud hatte nicht geschätzt, als Alain Juppe, damals Verteidigungs-Minister, im Voraus den Sturz von Muammar el-Gaddafi geplant hatte. Mit diskreter Unterstützung seines neuen Ministers Gérard Longuet hatte er öffentlich seine Uneinigkeit erklärt, als er den Befehl erhielt, die französischen Kräfte gegen Libyen zu mobilisieren.

Was die Beziehungen Guéant-Juppe betrifft, sind sie bekannter Weise schrecklich. Man erinnert sich der Arroganz, die man bei Alain Juppe gut kennt, als er für sein Einsteigen in die Fillon-Regierung die Voraussetzung formuliert hatte, dass Claude Guéant das Generalsekretariat des Elysees verlasse, weil er nicht mit ihm zu sprechen haben wollte.

Nach der Vereinbarung zwischen Washington, London und Moskau für Ruhe in Syrien, kann Alain Juppe immer noch sowohl auf die Unterstützung von Ankara, Riyad und Doha zählen, als auch auf die der großen Medien, aber steht in Frankreich isoliert und der nötigen Mittel beraubt da, um seine Politik… es sei denn, natürlich, dass Präsident Sarkozy den Krieg herbeiruft, um den in den Umfragen verschollenen Kandidaten Sarkozy hochzuhieven.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1] « Glatter Reinfall der französischen Geheimagenten in Homs », von Boris V., Komsomolskaïa Pravda, 18. Januar 2012, deutsche Version von New Orient News auf Voltaire Netzwerk verfügbar.

[2] « Die Journalisten-Kämpfer von Baba Amr», von Thierry Meyssan, Voltaire Netzwerk, 5. März 2012.

[3] « Frankreich stellt wieder Militärzensur ein », Voltaire Netzwerk, 9. März 2012.

[4] « À Damas, le régime de Bachar el-Assad prépare un bain de sang », par Sadik H., Rue89, 4 avril 2011.

[5] « Syrie : quand l’ambassadeur de France déjeunait avec la bête noire des frondeurs », par Georges Malbrunot, L’Orient indiscret/Le Figaro, le 14 avril 2011.

[6] « L’ambassadeur de France en Syrie a clairement minimisé la révolte », par Julien Pain et Peggy Bruguière, France24, 5 mai 2011.

Quellen dieser Berichte:

http://www.voltairenet.org/Alain-Juppe-von-seinem-eigenen

http://www.voltairenet.org/Attentate-in-Damaskus-die

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