Im Prinzip habe ich im letzten Artikel zu Syrien nur das nachgezeichnet, was die gegensätzlichen Positionen als gemeinsamen Nenner haben. Es gibt einen Konflikt zwischen Assad und einer anderen oppositionellen Bevölkerungsgruppe, die vielleicht nicht nur eine kleine Minderheit repräsentiert. Einen Weg durch das Dickicht der Medienpropaganda zu finden ist natürlich sehr schwer. Dennoch kann es gelingen, wenn man aus sehr vielen verschiedenen Quellen im Internet Daten zusammensucht und diese unter Politik strategischen und historischen Aspekten bewertet.
Der Ausgangspunkt: Das Faktum Krieg
Assad sieht sich als legetimer demokratsch gewählter Herrscher, der seine Gegner, die er als Terroristen und von der NATO und dem Westen gesteuerte Aufrührergruppe bezeichnet nur bekämpfen will, um sich zu wehren. So, wir wissen alle, dass die NATO in der TAT im Falle Libyen künstliche Gründe zum Sturz Ghadafis konstruiert hat, um einen unangenehm gewordenen Despoten, der nicht mehr in die westliche Ölpolitik passt, zu beseitigen. Humanitäre Gründe waren vorgeschoben. Das Öl zu sichern, und den Einfluss des Westens im nahen Osten und Nordafrika aufrecht zu erhalten war das Ziel. Im Falle Syrien hingegen gibt es nicht allzuviel für den Westen zu gewinnen, weil:
1. Russland dort seine Vormachtstellung mit seiner einzigen Mittelmeerflottenbasis zu verteidigen hat und die NATO deswegen keinen Konflikt eingehen will, der sich möglicherweise zu einen Art Stellvertreterkrieg entwickeln könnte.
2. Zuviele militärische Ressourcen sind gebunden, zuviel Geld ist in den anderen Kriegen gebunden. Öl gibt es auch nicht viel.
3. Also, bleibt nur noch Israels Sicherheit als möglicher Interventionsgrund. Dort kann sich die USA und das Bündnis aber auch nicht weiter einmischen, nicht weil sie es nicht wollten, sondern wegen der Gefahr eines unbeherrschbaren Flächenbrandes, den die NATO und auch die UNO nicht löschen könnten und der letztendlich zu einem totalen Kontrollverlust und vor allem auch zum totalen Vertrauensverlust in den eigenen Bevölkerungen führen würden.
4. Zuviele wirtschaftliche Probleme in den USA. Noch mehr Milliarden ausgeben für einen Krieg? Nein, damit käme – besonders vor der Wahl – kein Präsident durch. Der wäre politisch tot.
Also, es stimmt daher nicht, dass der Westen genau wie in Libyen vorgeht. Die Lage ist eine komplett andere. Viele fallen jetzt auf Assads Propganda herein, was verständlich ist, weil die NATO tatsächlich immer gelogen und betrogen hat. Aber damit und wegen den aufgezeichneten Gründen, ist die syrische Geschichte nicht unbedingt wahr und aus meiner Sicht ebenfalls – wie die NATO Mär, Propagandamusik.
Dieselbe Propaganda Art wie bei der NATO. Sehr peride, und auf die nachweisliche Lügen der NATO aufgesetzte Propaganda, die nach dem Motto verfährt: “Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst, wenn er mal die Wahrheit spricht.” Also Vorsicht. Letztendlich sterben Menschen in Massen. Sind das alles Terroristen?
Und noch etwas. Wie bitte schön, können denn ganze Massen an Verbrecherbanden und Kollaboreure von außen durch die NATO gesteuert werden, wenn das Land nicht besetzt ist? Im Irak und Afghanistan mit der großflächigen militärischen Vor Ort Kontrolle schaffen es die Amis nicht, alles zu steuern und die Taliban zu kontrollieren. Aber ohne massive Vor Ort Präsens sollen die das in Syrien plötzlich schaffen? Die haben ein Meer an Superageneten dort? Wow, wie mächtig die doch sind. Wo bleibt da der geforderte Sinn für die Realität?
NATO und UN sind beide machtlos; sie können hier nicht ihre westlich geprägten Interessen durchsetzen. Das ärgert die USA. Und es ist ein Zeichen für den langsamen Verlust des Status als einzige Supermacht. Wir entwickeln uns zu einer multipolaren Welt, mit meherern Machtblöcken. China und Indien. Brasilien, Europa, USA, Russland.
Wir müssen in Syrien dafür sorgen, dass die Bevölkerung aus dem Schussfeld genommen wird. Vielleicht eine Evakuierung; die Einrichtung von grenznahen Aufnahmezentren. Die Einrichtung eines UN Schutzkorridors. Ich weiß nicht, ich kenne das Patentrezept nicht. Aber die Türkei muss gebändigt werden, sie darf keinen Krieg anfangen und die NATO hineinzwingen. Diese will da aus den aufgezeigten Gründen nicht rein, sie kann es nicht, weil es ihr hier nichts bringt, sondern ganz im gegenteil extrem schadet.
Es gibt immer eine Tendenz von einem Extrem ins andere zu wandern, bei der Lagebeurteilung während eines Krieges. das Opfer eines Krieges ist die Wahrheit. Das zweite die Menschlichkeit und die Vernunft.
Entweder gute, liebe NATO und gegen Assad, oder böse NATO und pro guten Assad. Siehst du da einen Zusammenhang, lieber Leser? Eine logische Korrelation in der Aussage? Es kann doch auch sein: Böse NATO gegen bösen Assad. Hm?
Dieses entweder oder bei einem künstlichen Zusammenhang nervt mich extrem. Aber gerade ab hier beginnt die vielgescholtene Propaganda, der man doch gar nicht aufliegt, oder? Ich habe keine könträre Meinung; sie ist nicht pro Assad und nicht pro NATO. Sie bewertet dazwischen. Herje, das ist ein Unterschied, totaler Humbug zu sagen: ah, der ist gegen Assad, also pro Nato und gehirngewaschen. Schon wieder diese unlogische Beziehung. Reingefallen. Ja, reingefallen.
Schwachsinn!! Verdammt noch eins. Ich hoffe, das ist jetzt klar geworden. Also Pro Mensch. Und hört bitte auf, alles extrem zu polarisieren und wie bei Bush zu sagen, wer nicht 100% pro ist, der ist mein Feind und der ist dumm, gehirngewaschen und gehört zum anderen Extrem. Das ist einfach nicht wahr. Und unfair. Und hirngewaschen, meine Damen und Herren.
es grüsst ein geschockter und frustrierter René ‘Brandstädter – humanicum