Synthetische Vitamine sind gefährlich und schlecht – oder?

Von Update

Kürzlich wurde ich in einem Kommentar unter einem meiner Beiträge darauf aufmerksam gemacht, dass synthetische Vitamine überhaupt nicht mit natürlichen Vitaminen vergleichbar wären.  Es gäbe Studien, die belegen würden, dass Menschen, die langfristig synthetische Vitamine zu sich nehmen, möglicherweise früher sterben würden.

In meinen Beiträgen empfehle ich regelmäßig, die Nährstoffzufuhr weitgehend über frische Nahrungsmittel und somit natürliche Nährstoffe vorzunehmen. Der Grund dafür ist, dass ich weiß, dass natürliche Nährstoffe viele weitere Begleitstoffe mit sich bringen, wie z.B. sekundäre Pflanzenstoffe, die der Organismus gut verwerten kann. Deshalb also:

Die Versorgung mit natürlichen Nährstoffen ist grundsätzlich der mit synthetischen Nährstoffen vorzuziehen.

Trotzdem bin ich der Ansicht, dass auch synthetische Nährstoffe durchaus ihre Berechtigung haben. Ich halte nicht viel davon, synthetische Nährstoffe zu behandeln, als wären sie das reine Gift und absolut ohne Ausnahme zu verteufeln.

Studien belegen es!!?

Es gibt Studien, die belegen sollen, dass synthetische Nährstoffe die Lebensdauer verkürzen können. Aber – wie das so ist mit Studien, man weiß nie so genau, ob das Ergebnis nicht vielleicht gewollt oder einfach die Voraussetzungen dem Endergebnis angepasst waren.

Mindestens eine dieser Studien, die belegt haben soll, wie schädlich synthetische Nährstoffe sind, steht in dem Verdacht, manipuliert worden zu sein.

In anderen Studien wurden die Ergebnisse erzielt, indem man sehr hohe Mengen der Nährstoffe verabreichte. Na toll! Überdosieren und dann behaupten, der Nährstoff wäre schädlich …

Begibt man sich im Internet auf die Suche nach Informationen zu synthetischen Nährstoffen, findet man einen Link nach dem anderen zu Seiten, wo dann gewarnt wird vor der Gefährlichkeit der synthetischen Nährstoffe. So eine geballte Vielfalt an selektiver Verteufelung lässt mich immer aufhorchen. Es liest sich, als hätten alle von der gleichen Quelle abgeschrieben.

Der Ist-Zustand

Wir leben in einer Zeit, in der sogenannte Zivilisationserkrankungen auf dem Vormarsch sind. Das sind Erkrankungen, die durch eine schlechte Lebensweise, bevorzugt schlechte Ernährung, entstehen. Auch Hunde haben zunehmend damit zu tun.

Todesursache Nr. 1 bei Hunden ist Krebs, auch dieser lässt sich durchaus zu den Zivilisationserkrankungen zählen. Immer mehr Forscher erkennen, dass Krebs eine Krankheit ist, die vor allem auf Umwelteinflüsse wie Verschmutzung, Ernährung und Lebensstil zurück zu führen ist. Aber auch von weiteren dieser Wohlstandserkrankungen werden auch Hunde heimgesucht, wie z.B. Diabetes, Herzerkrankungen, Adipositas, Allergien, das metabolische Syndrom.

Viele Menschen ernähren sich sehr schlecht. Das Wissen um gesunde Nahrungsmittel, deren Zubereitung und deren Nährstoffgehalte geht immer mehr verloren. Das lässt sich auch unschwer am Boom von „gesunden“ Kochbüchern erkennen. Der größte Teil des Sortiments im Supermarkt besteht aus Fertigprodukten. Der schnelle Hunger wird gerne mit Fertiggerichten und Fast Food gestillt – der Nährstoffhunger kann so aber eher nicht gestillt werden.

Man isst also gemeinhin weniger frische Nahrungsmittel als noch vor gut 50 Jahren. Dabei stößt man an eine weitere Hürde. Viele Nahrungsmittel müssen Einbußen der Nährstoffgehalte verzeichnen. Ein Apfel enthält heute z. B. nicht mehr  so viel Vit. C, wie noch zu Großmutters Zeiten.

1 + 1 macht 2. Oder? Weniger Nahrungsmittel mit frischen Nährstoffen und weniger Nährstoffe in den Nahrungsmittel ergibt – viel weniger Nährstoffzufuhr auf dem natürlichen Weg.

Bitte iss mehr Obst und Gemüse!

Das ist der erste Ratschlag, den man bekommt, wenn die Ernährung zu wünschen übrig lässt. Ist natürlich ein guter Ratschlag. Besonders das Gemüse, beim Obst sieht die Sache mittlerweile ja etwas anders aus. Viele neuere Empfehlungen lauten, nur wenig Obst zu essen, da große Mengen Obst die Leber wegen dem hohen Gehalt an Fruchtzucker belasten können.

Vielen fällt es erst einmal schwer, ihre Ernährung wichtig zu nehmen. Oft muss es erst zu den ersten „Ausfallserscheinungen“ kommen, bevor sie aufwachen. Dann ist das „Kind“ aber quasi schon in den Brunnen gefallen. Mit einfach mehr Obst und Gemüse essen kommt man dann meist nicht mehr weit.

Viele Erkrankungen, die auf Nährstoffmangel basieren, gehen mit großen Erschöpfungszuständen einher. Das heißt, die Betroffenen finden noch weniger Energie, sich mit Ernährung und Gesundheit richtig auseinander zu setzen.

Auch die Hunde sind davon abhängig, inwieweit ihre Ernährung und sonstige Gesundheitspflege von ihren Menschen zu ihrem Wohlergehen betrieben werden. Und viele, die nicht einmal für ihre eigene Gesunderhaltung genug Zeit haben, haben diese dann erst recht nicht, wenn es um den Hund geht.

Da ist ein Hund, der ein ausgewogenes Fertigfutter (mit synthetischen Nährstoffen) bekommt, oft besser dran, als einer, der einfach ohne richtigen Sinn und Verstand mit zwar frischen, dafür aber unausgewogenen Mahlzeiten gefüttert wird.

Krankheiten und Nährstoffe

Viele Erkrankungen basieren auf einer schlechten Ernährung. Das haben wir schon festgestellt. Dabei ist natürlich auch die Nährstoffzufuhr ein Schlüsselfaktor. Das wiederum bedeutet, in der Therapie ist eine der Erkrankung entsprechende Nährstoffzufuhr ein elementarer Faktor.

Ob und wie das klappt, hängt zum einen von der Erkrankung ab, zum anderen natürlich vom Halter. Nicht jeder Halter ist bereit und willens den Hund über den Tag mit Pülverchen und Kräuterchen x, y, z und so weiter zu versorgen. Und vor allem – je nach Erkrankung reicht es nicht aus, einfach entsprechende Nahrungsmittel zu geben. Oft ist die einzige hilfreiche Variante, zumindest zeitweise auf den ein oder anderen synthetischen Nährstoff zurückzugreifen.

Bei vielen Erkrankungen ist das auch gar nicht anders möglich, weil der Organismus z.B. Probleme mit der Aufnahme und Synthese der Nährstoffe hat. Da ist dann eine höhere Zufuhr als normalerweise nötig, wie soll das mit normalen Nahrungsmitteln gehen?

Benötigt der Hund eine Ausschlussdiät, bei der er wohlmöglich über Monate nicht ausgewogen ernährt werden kann, muss er Ergänzungen bekommen, die er auch verträgt. Die natürlichste Zinkquelle nützt ihm nichts, wenn er sie immer wieder auskotzt. Eine Vielfalt lässt sich auch schlecht herstellen, wenn man gerade mal 10 Nahrungsmittel hat, die der Hund fressen kann, ohne Ausschlag zu bekommen.

Nährstoffe als Therapeutikum

Viele Menschen denken, wenn eine Erkrankung vorliegt, muss man nur das richtige Medikament finden, dann ist die Sache „gegessen“. Erstens klappt das aber sehr häufig nicht, weil meist symptomatisch behandelt wird und zweitens enthalten die meisten Medikamente auch Substanzen, die irgendwie Schaden anrichten (können).

Ganz oft ist es so, dass die entsprechenden richtigen Nährstoffe eine hohe therapeutische Wirkung haben können. Das kann dann sein, wie wenn man eine Banane schält. Jeder nützliche Nährstoff bringt einen näher an die Ursache der Erkrankung, weil er dafür sorgt, dass aus der Erkrankung entstandene Defizite und somit ihre Symptome verschwinden. Das schafft man aber am besten, indem man gezielt mit synthetischen Nährstoffen „arbeitet“.

Fazit

Ich bin durchaus der Meinung, dass die natürlichen Nährstoffe die Hauptrolle in der Ernährung spielen sollten. Sie sind quasi unersetzlich, das ist überhaupt keine Frage. Nicht umsonst gilt die regelmäßige Fütterung von FRISCHEM Gemüse (besonders grünes!) als effektive Krebsprävention.

Trotzdem können auch synthetische Nährstoffe eine wichtige Rolle spielen. Sei es, um Defizite auszugleichen, sei es um eine nährstoffarme Ernährung aufzupeppen, sei es um bei Erkrankung die Therapie effektiver zu gestalten, sei es um die Prävention vor Erkrankung noch effektiver zu gestalten.

Man sollte also immer abwägen, was wann am besten hilft und auch, ob eine (zusätzliche) Ergänzung von synthetischen Nährstoffen eventuell die Palette zur Erhaltung oder Wiedererlangung der Gesundheit vervollständigen kann.