Ist das schön, aus einem wunderbaren Urlaub wieder Nachhause zu kommen! Wir haben zwar ständig die köstlichsten Dinge zu uns genommen und es ist ja auch mal ganz nett, sich an einen gedeckten Tisch zu setzen und noch viel netter, NICHT die Spülmaschine ein- und ausräumen zu müssen, aber irgendwann kribbelt es mir dann immer in den Fingern, endlich wieder selbst zu kochen und zu backen.
Auf Reisen gibt es immer so viele kulinarische Anregungen, ich weiß immer gar nicht, was ich davon zuerst und zuletzt nachmachen soll. Und die beste Mahlzeit im ganzen Urlaub, die war so einfach! Ein Schinkenbrot! Aber nicht irgendein Schinkenbrot. Nirgendwo sonst hat mir jemals ein Schinkenbrot so gut geschmeckt wie auf 2052 m Höhe auf der Knorrhütte beim Abstieg von der Zugspitze. Mit der Aussicht! Und Hungrig! Wunderbar. Selbst unsere Mädchen, sonst nicht so die Brotesser (gibt's nichts Richtiges?) langten da kräftig zu.
Ansonsten gab es Hirschmedaillons, Lammcarree, Spinatspätzle, Gemüsestrudel undundund. Alles köstlichst. Auch in meinen letzten Kochbuch-Neuheiten, die mit auf die Reise gingen, stecken so viele Post-Its, man kann kaum noch die Bilder sehen. Eine schier endlose To-Cook-Liste. Doch alles das muß warten. Die ganze Zeit mußte ich an die süßen kleinen Aprikosen-Tartelettes aus der letzten Essen und Trinken denken, die ich vor dem Urlaub gesehen hatte. Ich konnte sie schon beinahe schmecken, die süßen Apriköschen, das Mandelaroma der Marzipancreme und den knusprigen Mürbeteigboden. Mmmmmh.
Und sogar die neue Lecker Bakery, die hier schon ganz zerlesen und eselsohrig herumliegt muß noch warten. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Auch wenn in der Lecker unsere allerliebsten Jeanny, Rike und Susanne mit ihren traumhaften Rezepten und Fotos sind. Noch nicht gesehen? Dann aber huschhusch ab zum Kiosk!
Auf jeden Fall füllte ich Zuhause angekommen nur schnell eine Anstandswaschmaschine und fing an zu backen. Und wenn ich dann ein bißchen Mehl an der Nasenspitze habe, der Backofen glücklich vorsichhinschnurrt und ein köstlicher Duft das ganze Haus durchzieht, dann denke ich: ja! Das ist Zuhause. Das toppt noch jeden Urlaub.
Das Originalrezept aus der E&T habe ich noch ein bißchen abgewandelt. So reichen 400 g Aprikosen locker statt der ursprünglich angegebenen 500 g. Der Rest wurde sofort unter den reissenden Bestien (aka Kinder) verteilt.
Auch war die Teigmenge reichlich, deshalb gab es nicht nur sechs größere Tartelettes, sondern noch sechs kleinere dazu. Wiederum großes Hooray! gerade bei den kleineren Familienmitgliedern. Und - sehen die Kleinen nicht süß aus? So klein und niedlich und handlich.
Außerdem sollten die Tartelettes im laut Originalrezept nach dem Backen mit Quittengelee bestrichen werden. Heißt das dann eigentlich "quittieren"? Das Bestreichen mit Aprikosengelee heißt ja schließlich "aprikotieren". Hm. Egal. Ich habe es jedenfalls nicht getan. Also quasi den Dienst quittiert. Nicht mit Quittengelee bestrichen.
Das war wohl irgendwie eine klassische Freud'sche Fehlleistung. Ich mag Quitte nämlich nicht so wirklich gerne. Und so habe ich es prompt vergessen, das mit dem Quittengelee. War auch überflüssig, besser könnten die Tartelettes gar nicht schmecken. Ich kann also genau so gut behaupten, ich hätte es mit voller Absicht nicht getan.
Da fällt mir ein: hat zufällig irgendjemand Verwendung für ein Glas Quittengelee? Unverschlossen und aus einem Nichtraucherhaushalt? Günstig abzugeben, gerne sogar geschenkt. Sonst muß ich das wohl oder übel bei der nächsten PAMK-Runde loswerden, haha! Da gibt es dann Quittensandwich zum Picknick.
Falls ihr diese traumhaften kleinen Tarties jetzt auch mal ausprobieren möchtet, ob mit Quittengelee oder ohne, hier ist DAS REZEPT!
Auch sehr gut mit einem Klacks Mascarpone oder einfach ein bißchen Sahne darüber. Geht bestimmt auch wunderbar mit Pfirsichen, Äpfeln oder Pflaumen. Muß ich alles noch ausprobieren. Aber erst ist jetzt meine Liste dran. Ach ja, und die Waschmaschine ist wohl auch inzwischen durch.
Ich wünsche euch einen wunderbaren Start in die neue Woche, viel Sonnenschein und jeden Tag etwas Leckeres zu essen!
Liebe Grüße,
Isabelle