Seit gut 3 Monaten nutze ich nun meine Suunto Ambit 2 im Prinzip täglich. Als „Alltagsuhr“ und zum Laufen. Zwar hatte ich sie auch einmal zum Biken dabei, aber zum Schwimmen bin ich bisher noch nicht gekommen. Entsprechend wird sich mein erster Zwischenbericht auf die Nutzung als Laufuhr konzentrieren. Und zwar vom Schwerpunkt her das Aufzeichnen und Dokumentieren meiner Laufeinheiten.
Movescount Sportmodi
Inbetriebnahme, Handling, Nutzung
Als erstes fällt auf, dass die vielfältigen Möglichkeiten der Uhr ohne PC-Anschluss nicht nutzbar sind. Die Einstellungen sind fast alle über das Onlineportal movescount von Suunto vorzunehmen. Zwar kann ich persönliche Angaben wie Gewicht und HFmax sowie verschiedene Einheiten und Formate an der Uhr direkt eingeben, aber das war es dann auch schon im Groben. Die vollwertige Nutzung der Uhr ergibt sich erst über das Onlineportal movescount.
Die Synchronisation der Daten auf den PC und movescount wird über das Programm moveslink abgewickelt. Hierbei gab es bei meiner Installation (Win 8.1) die einen oder anderen Probleme, welche aber in Zusammenarbeit mit dem guten Support bei Suunto dahingehend reduziert wurden, dass ich wenigstens weiß was zu tun ist wenn´s nicht funktioniert.
Wenn die Verbindung steht sind die Einstellmöglichkeiten vielfältig. Für jede Sportart und Nutzung stehen separate Einstellungen individuell zu Verfügung. Man kann aus einer Vielzahl von Sportmodi auswählen und diese auf seine Wünsche abändern, oder gar komplett eigene Sportmodi erstellen.
Movescount Sportmodi
In diesem Abschnitt kommt auch eine Besonderheit der Suunto Ambit 2 zum Einsatz. Die Nutzung von Apps! Suunto bietet die Möglichkeit auf der Ambit spezielle Apps zu verwenden. Diese sind sozusagen frei programmierbar und Erweitern die Möglichkeiten der Uhr fast unbegrenzt. Meine persönliche Erfahrung hat sich bisher auf die Nutzung von bestehenden Apps beschränkt, da man sich mit der Programmierung intensiv befassen muss. Leider existiert das Handbuch für die Erstellung von Apps bisher nur in Englisch, was die Nutzung der Möglichkeiten, zumal wenn man absolut „Programmierfremd“ ist sehr einschränkt. Ich hatte jedenfalls bisher noch nicht die Muse hier tiefer einzusteigen.
Aber im Großen und Ganzen ist die Sache sehr übersichtlich gestaltet und es sollte für jeden Sportler etwas dabei sein. Eine Multisportmöglichkeit ist auch gegeben. Erstes Fazit: Die Möglichkeit zur individuellen Nutzung und Einstellung der Uhr sind riesig. Hier sollte für jeden Sportler etwas dabei sein.
Dieses Potential ist jedoch mit der Online-Nutzung und –Verbindung gekoppelt. Ohne Zugang sieht’s ziemlich dürftig aus!
Nutzung im Sportmodus
Neben der Größe fällt bei der Suunto Ambit 2 als erstes der Bereich mit der Antenne auf. Dieser stört den guten ästhetischen Gesamteindruck der Uhr für mich nicht, führt aber augenscheinlich beim Einschalten und bei der Nutzung der Uhr zu einem hervorragenden GPS-Empfang. Und zwar bei der Geschwindigkeit beim Finden des GPS-Signals, wie auch bei der Genauigkeit des Signals bei der Aufzeichnung. Respekt! So schnell und genau war bisher noch keine meiner Uhren!
Ein weiterer Vorteil der Uhr ist die ANT+ Kompatibilität. Alles was ANT+ zertifiziert ist wurde auch von meiner Sunnto Ambit 2 gefunden. Endlich kann ich die diversen Pods und Brustgurte meines Garmin Equipments unabhängig von der Uhr am Handgelenk nutzen! Für mich ein ganz großes Plus. Hier würde mich freuen wenn auch Polar endlich vom eigenen System abweicht und sich in die ANT+ Familie begibt, oder wenigstens auf einen einheitlichen bluetooth-Standard mit den anderen großen Anbietern einigt.
Warum soll der Nutzer nicht individuell einzelne Komponenten verschiedener Nutzer selbst kombinieren? Ich bin mir sicher, dass neben dem Nutzer auch die Hersteller profitieren würden!
Weiterhin bin ich ja ein Freund von klaren und vor allem gut bedienbaren Knöpfen. Auch hier bietet die Ambit 2 alles was ich mag. Unabhängig von der Witterung sind die Funktionen klar belegt und auch problemlos nutzbar. Outdoorequipment sollte nicht schon an der Nutzung von Handschuhen scheitern!
Hier passt alles und die Orientierung ist gut gelöst!
Jetzt kommen wir zu einem negativen Punkt den ich bei der bisherigen Nutzung leider feststellen musste. Die Verbindung zum Herzfrequenzgurt!
Hier musste ich leider feststellen, unabhängig ob der Orginal-Suunto-Belt zum Einsatz kam oder ein Garmin Gurt, das die Verbindung zwischen Uhr und Brustgurt wiederholt abreist. Ich kann jetzt nicht sagen wer der Verursacher ist (Gurt oder Uhr), aber es ist schon lästig wenn man immer wieder auf die Uhr schaut und kein Puls angezeigt wird. Ich bin mir sicher, dass jedes Mal ein Puls vorhanden war. Also ich sollte als Verursacher ausscheiden!
Dies ist auch nicht auf mangelnde Befeuchtung oder Sauberkeit des Gurtes festzumachen. Selbst bei Läufen über 6 Stunden, hier war die „Befeuchtung des Gurtes“ ausreichend gegeben, setzte die Verbindung während der kompletten Dauer zeitweise aus. Aber wie gesagt, ich kann schwer sagen an was dies liegt. Uhr, Gurt oder vielleicht ANT+?
Hier fehlt mir noch ein wenig Feedback und vor allem Unterstützung durch den Hersteller!
Auswertung der Daten
Für mich als Statistikfreak ist dies natürlich ein Schwerpunkt neben der täglichen Nutzung. Welche Daten kriege ich geliefert und wie schaffe ich die Daten in meine vielfältigen Programme?
Grundsätzlich kriege ich alle Daten geliefert die ich mit meinen Standardprogrammen Sporttracks3 und runalyze verwalten kann. Die Daten sind problemlos einlesbar und haben bisher noch keine Probleme bereitet. Alles was ich brauche kriege ich geliefert.
Die Auswertung der Daten in movescount ist gleichfalls übersichtlich organisiert und bietet noch zusätzlich zu den Standarddaten eine Vielzahl weiterer Parameter. Inwieweit diese wichtig sind und medizinisch belastbar sind möchte ich hier gar nicht hinterfragen. Für mich ist immer der individuelle Verlauf der einzelnen Daten untereinander auf meine Person bezogen ein Indikator. Hier kann ich Tendenzen feststellen und ggf. bewerten wenn ich dies mag. Die Werte als grundsätzlichen Maßstab für die eigene Form zu nutzen ist für mich immer wieder fragwürdig, da ich einfach die einzelnen Sportler für viel zu individuell halte um sie miteinander vergleichen zu können. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden:
Übersicht Training
Übersicht 2 Training
Bsp.: Lauf zur Arbeit
Parameter sind massenweise verfügbar, wie man sie bewertet ist jedem selbst überlassen!Ein interessanter Punkt ist hier auch die Angabe der erforderlichen Erholungszeit nach einem Training. Hier erhält man eine zeitliche Aussage über die Zeit welche man dem Körper vor einer weiteren harten Einheit gönnen sollte. Wobei auch eine aktive Regeneration in die Bewertung einfließt. Das bedeutet, der Wert wird bei weiterer sportlicher Tätigkeit fortgeschrieben und neu angesetzt.
Fazit:
Für mich ist die letztendliche Beurteilung der Suunto Ambit 2 nicht ganz so einfach. Wie ich bereits in den einzelnen Punkten aufgeführt habe hat sie definitiv ein paar Highlights. Verarbeitung und Qualität der Uhr sind ohne Tadel. Dies sollte aber auch bei einem Produkt in dieser Preisklasse kein Thema sein.
Erwähnenswert sind die lange Akkulaufzeit und der sehr gute GPS-Empfang. Wobei ich bei der Akkulaufzeit noch nicht an die Grenzen gegangen bin. Dies ist auch bei täglicher Nutzung und entsprechender Auswertung mit gleichzeitiger Aufladung am Rechner nicht ganz so einfach. Ich denke mal da wird mein 12-Stundenlauf und die TTdR weitere Infos liefern.
Negativ sind definitiv die Verbindungsprobleme zum Herzfrequenzgurt. So schnell wie die einzelnen Gurte auch gepairt werden, so schnell trennen sie wohl auch unregelmäßig die Verbindung. Hier stellt sich die Frage an wem liegt es. Gurt oder Uhr?? Eine Frage die ich bei Garmin auch schon mal gestellt habe.
Der Support ist auf jeden Fall sehr gut. Wenn man eine Anfrage stellt bekommt man eine Antwort und einen Lösungsweg vorgeschlagen. Ich habe eine Anweisung zur Rücksetzung der Uhr gekriegt und hoffe das Problem löst sich hiermit. Sollte dies nicht funktionieren wird auf das Einsenden der Uhr hingewiesen. Ich habe diesen Service bisher noch nicht genutzt, gehe aber davon aus, dass sich auch bei Suunto der Servicegedanke wie bei den anderen großen Anbietern verankert hat und auch der entsprechende “Dienst am Kunden” immer mehr im Vordergrund steht.
Ich denke das die Suunto Ambit 2 schon in den obersten Bereich der Sportuhren gehört. Ob sie an der Spitze steht will ich gar nicht festlegen. Zumal die Konkurrenz nicht schläft und neue Produkte demnächst auf den Markt kommen oder bereits etabliert sind.
Mein Tipp an die Hersteller lautet wie immer.
Drannbleiben, Innovativ bleiben und vor allem den Nutzer öfters mal mit einbeziehen. Wenn man das Feedback der Nutzer ernst nimmt und versucht seine Ideen und Vorschläge in Überlegungen einzubeziehen, dann ist man auf einem guten Weg!
In diesem Sinne!
Keep Running!