Sushi Circle Hamburg [Test] – Lecker!

Von Gabelartist


Beim Sushi Circle Hamburg wird das Sushi frisch vor deinen Augen zubereitet. Es gibt sogar Exoten zum Probieren. Das bislang beste All-You-Can-Eat Sushi.

Sushi Circle ist eine Kette von Running Sushi, heißt: Sushi am laufenden Band. Allein in Hamburg gibt es 3 Filialen:

  1. Sushi Circle Hamburg – Colonnaden
  2. Sushi Circle Hamburg – Eppendorf
  3. Sushi Circle Hamburg – Neustadt (im Karstadt Mönckebergstr.)

Am häufigsten und liebsten bin ich in Eppendorf. Dort ist das Personal sehr nett und das Ambiente etwas schöner als in den Colonnaden. Gefühlt haben wir dort auch mehr Exoten bekommen. Die Parkplatzsituation ist bei beiden eine kleine Herausforderung. In der Filiale Neustadt im Karstadt bin ich bisher noch nicht gewesen.

Das Ambiente des Sushi Circle Hamburg

Für diejenigen, die noch nie Running Sushi gemacht haben, ist es meist etwas ungewöhnlich, in einer großen Runde vor einem laufenden Band zu sitzen. Bei Jam Jam ist es ja z.B. so, dass man an Zweier- oder Vierertischen sitzt und dann ggf. seinem Nachbar über den Teller greifen muss. Dadurch ist man zwar mehr unter sich, aber das Übergreifen nervt auch mit der Zeit. Dort sieht man auch wenig von der Zubereitung, außer man stellt sich vor den kleinen Küchenglaskasten. Zu zweit oder dritt präferiere ich die große Runde mit den Köchen in der Mitte. Im Sushi Circle Hamburg-Eppendorf gibt es neben der großen Runde auch noch Tische am Fenster. Dort ist man dann unter sich, dafür aber auch weg vom Band und zwischen den Leuten durchgreifen ist wirklich nervig.
Übrigens soll man laut Schild am Eingang warten, bis man platziert wird. Das dauert manchmal aber ein wenig, sodass wir uns manchmal auch so gesetzt haben. Am Platz gibt die Speisekarte einen ersten Überblick:

So schmeckt’s beim Sushi Circle Hamburg

All-You-Can-Eat Sushi für 19,90€ (ab 16 Uhr) kann natürlich keine Spitzenqualität haben, soviel vorweg. Trotzdem war ich jedes Mal begeistert von der Auswahl und dem Geschmack des Sushis.

Fisch im Sushi Circle Hamburg

Lachs auf Reisbällchen oder auch Shake gehören in jedes Sushi Restaurant wie die Pommes in jede Kneipe gehören. Der Lachs des Sushi Circle Hamburg kann sich durchaus sehen lassen: In 80% meiner Besuche war er butterweich und lecker. Auch der Lachs in der Gurkenrolle (Gurkengunkan) war zart, leicht und lecker. Bei der “Garnelenrolle” habe ich bei meinem ersten Versuch den Fehler gemacht, den Schwanz mitzuessen. Das meiste konnte ich noch wieder ausspucken, aber das war wirklich ein unangenehmer Moment. Ohne Schwanz schmeckt das Sushi ganz in Ordnung, die Garnelen waren ja auch entdarmt, irgendwie aber auch etwas geschmacksneutral. Beim Thunfisch bin ich meist etwas skeptisch, einfach weil ich schon viel über die Fangbedingungen, Delfinfleischskandale und allgemein die schlechte Qualität von Thunfisch gelesen habe. Geschmacklich fand ich den Thunfisch beim Sushi Circle ok. Trotzdem halte ich mich aufgrund des Mangels an Informationen über die Nachhaltigkeit des Fanges zurück.

Sashimi, also Lachs/Thunfisch pur (mit ein paar Rettichspaghetti-Salat) ist auch sehr gut und vor allem sehr beliebt. Beim Sushi Circle Hamburg ist es so, dass man bestimmtes Sushi einfach bestellen kann, vor allem in Eppendorf habe ich das häufig mitbekommen. Hier sind die Sushi-Köche/-Meister auch sehr nett. Neulich brauchte ich gar nicht genau sagen, was ich wollte, da kam es schon. Viele Gäste bestellen allerdings nicht, manche wissen es vielleicht auch nicht, was schade ist, denn Sashimi findet sich eher selten auf dem Band (ist ja auch verhältnismäßig teuer). Manche übertreiben es aber auch und bestellen dann reihenweise Raritäten.

Raritäten im Sushi Circle Hamburg

Fleisch sah ich im Sushi Circle Hamburg eher selten. Als ich dann das kleine “Roastbeef mit Wasabimayo” auf einem Reisbällchen erblickte, musste ich schon etwas schmunzeln. Ungewohnt und ganz gut. Was genau alles in dem Sushi-Allerlei drin war, kann ich bis heute nicht sagen. Es war viel, eigentlich auch etwas zu viel für einen Bissen, aber ich hatte Angst, dass es sonst auseinanderfällt. Etwas schmeckte fleischig, dann die Erbsen, Avocado, die dunkle Soße und ganz prominent waren die Röstzwiebeln, die ich zuvor nie im Sushi hatte. Mir war es irgendwie zu viel. Die Röstzwiebeln erinnerten mich jedoch an ein Sushi, das ich mal in den Colonnaden bekommen hatte: frittiertes Sushi. Auch wenn es bestimmt ungesund ist, es war ein Gedicht.

Frittiertes im Sushi Circle Hamburg

Es gehört irgendwie dazu, vor allem in Deutschland: frittierte Taschen und Rollen. Die grünen Gemüsetaschen schmeckten ganz in Ordnung, aber schon sehr nach TK Produkt. Bei den Gemüsefrühlingsrollen war es ähnlich, ggf. war es sogar die gleiche Füllung. Beide wurden mit der typischen süß-sauer Soße serviert. Dann gab es allerdings noch die Frühlingsrollen, die keine waren. Erkennbar an der gelben Vanillesoße, gibt es beim Sushi Circle auch Dessertrollen mit Banane-Schoko-Füllung. Bei meinem ersten Besuch fand ich sie sehr lecker. Allerdings kam es bei einem späteren Besuch die Ernüchterung, dass die Temperatur stimmen muss. Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, wie Sushi Circle die frittierten Speisen zubereitet. Die Temperatur war in meinen zahlreichen Besuchen schon sehr schwankend, egal ob es voll oder leer war, die Produkte schon lange auf dem Band waren oder frisch draufgestellt.
Obwohl mir die Qualität der warmen Sushi-Produkte nicht gefallen hat, habe ich doch immer wieder zugegriffen. Allein um meinem Magen auch etwas Warmes zu geben, Grüntee allein reichte meist nicht.

Solide Standards im Sushi Circle Hamburg

Allein an Avocadomaki könnte ich mich satt essen. Doch zum Glück ist auch in anderen Sushi-Varianten Avocado. Zwischendrin nasche ich auch gern Paprikamaki (es sind immer zwei unterschiedliche Farben Paprika auf dem Band) oder Lachsmaki. Die “Spicy Salmon Roll” war für uns nie sonderlich scharf und schade ist auch, dass auf den Bildern wesentlich mehr Kresse abgebildet ist. Schmeckt trotzdem. Sesam’s Palace hat zwar vergleichsweise viel Sesam (und sogar normale UND schwarze Kerne), schmeckte allerdings eher nach “Frischkäse”. Das erwarte ich in Japan eigentlich eher selten. Kann man aber mal machen, allein schon wegen des pinken Reis. Neulich hatten wir da noch eine Art vegetarisches Allerlei mit Schwarz-Gelbem (und weißen) Reis. Für mich als Dortmunderin perfekt. Geschmacklich frisch, allerdings erneut sehr “Frischkäse”-lastig. Es gab natürlich noch viel mehr Standards wie Krake, Makrele und Miso-Suppe, aber da kann sich gern jeder selbst durchprobieren. Im Sushi Circle sollte jeder fündig werden, wenn ihr mich fragt.

Süßes im Sushi Circle Hamburg

Neben den Schoko-Banane-Rollen, siehe oben, gibt es beim Sushi Circle Hamburg öfter Obstsalat und Dessertbällchen. Letztere sind entweder diese typischen, frittierten Sesambällchen mit süßer Füllung oder ganz besondere Exoten.

Den unscharfen ersten Ball könnt ihr in meinen Augen sofort wieder vergessen, es sei denn, ihr steht auf süß mit süß und süßer Sahne. Die “Süßes Inside Out” Rollen (4. Bild) haben wir in Eppendorf jedes Mal bestellt, am besten warm. Sie schmeckten mir ein wenig nach Milchreis mit Kokos und Erdbeere.
Den grünen Ball habe ich leider erst bei meinem letzten Besuch das erste Mal erspäht, genauer gesagt war es meine Begleitung, als wir gerade zahlen wollten. Dazu muss ich sagen, dass meine Begleitung diese süßen Bällchen sehr mag (vor allem Kokos) und ich eher gar nicht. Mir waren die einfach zu süß und irgendwie zäh, sodass ich nach dem Verzehr das Gefühl hatte, dass sie mir die Zähne verkleben. Doch der grüne Ball war Matcha und ich bin ja gerade auf meiner Matcha-Welle. Der leicht bittere Geschmack des Matchas gepaart mit der Süße des Bällchens kombiniert mit einer Matcha-Sahne-Füllung, das war der krönende Abschluss!

Sushi Circle Hamburg Take Away

Auch mittags kann sich ein Besuch im Sushi Circle Hamburg lohnen. Einmal habe ich bereits das Mittagsmenü, 4 Sushi Spezialitäten mit einer Suppe und einem Becher Grüntee probiert und war danach angenehm gesättigt. Abends habe ich locker schon das Vierfache vertilgt und war dann deutlich übersättigt.
Meine Kollegin und ich waren zudem zufrieden mit unserem Take Away Lunch:

Der Wakamesalat für knapp 4€ ist zu empfehlen, allerdings bin ich mittlerweile vorsichtig, was die Inhaltsstoffe angeht, wie ihr im Wakame-Post lesen könnt. Die Sushi-Box “Circle Spezial” gab es für 11,95€ und meine Kollegin war zufrieden und satt.

Fazit/Bewertung: Sushi Circle Hamburg

Wie eingangs erwähnt, spielt ein All-You-Can-Eat Restaurant für mich nicht in der Spitzenklasse. Dennoch war ich stets sehr zufrieden und immer pappsatt. Nach ein paar Besuchen habe ich schnell meine Favoriten gefunden und kann nur raten einen Blick in die Karte zu werfen und dann auch mal etwas zu bestellen. Beliebte Raritäten sind allerdings oft ausverkauft.

Das Personal im Sushi Circle war immer recht freundlich, teilweise etwas langsam bzw. etwas unterbesetzt. Beim Abräumen der Teller hat mich das weniger gestört als bei den Getränken, immerhin hätte hier noch mehr Umsatz gemacht werden können.

Das Qualitätsversprechen von Sushi Circle finde ich sehr löblich, vor allem als All-You-Can-Eat Restaurant.
Übrigens ist Sushi Circle Testsieger bei Stiftung Warentest und das zeigen sie natürlich gern:

Die Vielfalt des Sushis schwankt mir manchmal zu stark und natürlich wünschte ich mir öfter ein paar bestimmte Exoten. Wer einmal gekostet hat, möchte Leckeres gern wieder. Insgesamt gehe ich lieber in die Filiale Eppendorf, da es dort hübscher ist und noch etwas freundlicher zugeht. In den Kolonnaden kann man direkt in die (Spül-) Küche schauen und manchmal auch riechen und das empfanden wir etwas unangenehm.

Insgesamt komme ich gern wieder und wenn es den Matcha-Ball gibt, wird der Teller blank geputzt.

Allgemeiner Hinweis

Dieser Artikel spiegelt eine persönliche Meinung wieder. Die Bewertung hat somit keinerlei wissenschaftliche Grundlage (es sei denn, diese ist angegeben).
Gabelartist übernimmt daher keine Verantwortung für abweichende Reaktionen/Empfindungen.

Es handelt sich bei diesem Artikel NICHT um einen gesponserten Post.