Susanne Preusker: Sieben Stunden im April

Von Buecherdiebin

Sieben Stunden im April  – Meine Geschichten vom Überleben 
von Susanne Preusker
192 Seiten
Goldmann Verlag
2013
Biografie & Erinnerungen

Ihre Geschichte eroberte die Medien im Handumdrehen: Gefängnispsychologin an ihrem Arbeitsplatz, dem Hochsicherheitsgefängnis Straubing, von Hälftling gefangen genommen und über Stunden mehrfach vergewaltigt.  
In diesem Buch schildert Preusker neben einigen wenigen Rückblenden (die wirklich schwer zu ertragen sind), wie sie in ihr zweites, in ihr neues Leben finden konnte und wie sie es schaffte, diese Tat zu überleben. In jedem Kapitel nennt sie eine Person, ein Ritual, ein Objekt – all die scheinbar kleinen Dinge, die jedoch ihren Teil dazu beitrugen, dass sie überlebte. 

So ergibt sich nach und nach ein Bild davon, wie soziale Kontakte und Kleinigkeiten als Auffangnetz dienen können, einer Frau aus einem Tief heraus zu helfen, das kaum zu überwinden scheint. Eindrucksvoll zeigt Preusker auf, wie nur wenige Stunden das ganze Leben eines Menschen so maßgeblich auf den Kopf stellen können, dass das „alte“ Leben einfach so beendet wird.

Ich hätte die Zusammenfassung des Buches sehr gerne mit den Worten geschlossen, dass dies ein Buch über das Überleben ist und dass man es schaffen kann. Doch leider hat Frau Preusker neun Jahre nach der schweren Tat Selbstmord begangen, letztendlich also hat der Horror gesiegt. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen zeigt das Buch auf, wie wichtig die Betreuung von Opfern ist und wieviel schon Kleinigkeiten helfen können.