Surfen – Was Anfänger wissen sollten

Von Sportprediger @Sportprediger

Voller Eleganz über’s Wasser schweben, wagemutig den nächsten Sprung ausführen und mit einem absoluten Traumkörper ausgestattet sein – wer will das nicht? Doch ob’s nun das Windsurfen, Kitesurfen oder Wellenreiten ist, jede dieser Trendsportarten will von Null auf erlernt werden und jeder Surfer hat einmal klein angefangen, ist ins Wasser gefallen, kam nicht voran, war völlig ausgepowert und blieb doch dabei. Und das kann jeder lernen, der schwimmen und ein Board tragen kann. Wo und wie Sie surfen lernen können, welche Ausrüstung benötigt wird, in welchen Revieren auch Anfänger auf ihre Kosten kommen, all das erfahren sie genau an dieser Stelle.

Wo kann ich Surfen lernen? Geeignete Surfschulen finden

Surfschulen gibt es überall, wo es Wasser gibt, ob an Nord- oder Ostsee, an Binnengewässern oder auch im ausländischen Urlaubsort. Dabei bieten die jeweiligen Schulen unterschiedliche Qualitätsstandards. Der angehende Surfschüler sollte sich vorab überlegen, ob er eine wirklich hohe Qualität schätzt oder möglichst günstig das Surfen erlernen möchte, denn beides ist möglich. Wer auf Qualität bezüglich der Surfausbildung setzt, sollte besonders auf folgende Punkte achten:
-    Fachliche Schulung der Lehrkräfte
-    Gepflegter Eindruck der Schule
-    Gibt es Umkleidekabinen und einen Unterrichtsraum?
-    Ausreichende Anzahl an Anfängerboards und Segel in verschiedenen Größen
-    Leihausrüstung muss kostenlos gestellt werden
-    Kann man einen Grundschein machen?
Diese Auflistung ist nur eine grobe Übersicht. Ist der ein oder andere Punkt nicht gegeben, dafür aber womöglich ein anderer Pluspunkt vorhanden, heißt das nicht, dass die Schule schlecht ist. Und auch preiswerte Schulen können eine gute Surfausbildung anbieten.

Was lerne ich? Inhalte eines Surfgrundkurses

Ein guter Surfgrundkurs dauert etwa 12 bis 14 Stunden und wird sowohl als Wochenend-Crash-Kurs als auch als länger dauernder Kurs angeboten. Der Anfänger erlernt in den ersten Stunden diverse praktische und theoretische Grundlagen des Surfens, beim Windsurfen sind dies beispielsweise: Winderkennung, benötigte Grundausrüstung, Auf- und Abbau, aufsteigen, Rigg aufholen, anfahren, anhalten, steuern, kreuzen, wenden, halsen, Kurse fahren, alles möglichst bei leichtem Wind. In einen guten Anfängerkurs gehören aber auch noch Themenfelder wie Natur- und Gewässerschutz beim Wassersport, Sicherheit auf dem Wasser sowie an Land (ausweichen, Transport von Boards und Riggs auf dem PKW-Dach, Knotenkunde, Verhalten in Notsituationen). Am Ende des Kurses besteht die Möglichkeit, eine Prüfung abzulegen, um einen Grundschein zu erhalten. Mit diesem kann man in vielen Surfstationen auf der Welt Bretter leihen, gleichzeitig berechtigt er zum Surfen in Revieren, in denen ein solcher Schein Pflicht ist.

Welche Ausrüstung brauche ich? Benötigtes Equipment

Während des Anfängerkurses kann der Schüler die Ausrüstung leihen. Auch nach einem Kurs können an vielen Surfspots Bretter und anderes Equipment geliehen werden. Wenn es dann darum geht, doch endlich die erste eigene Ausrüstung zu kaufen, sollte man einige Tipps beachten. Wichtig zum Surfen ist auf jeden Fall ein Neoprenanzug, je nach Revier mit kurzen Ärmeln und Beinen oder mit langen. Als nächstes steht ein Surfboard auf dem Zettel. Anfänger benötigen ein großes Bord, das mindestens 50 cm länger als die eigene Körpergröße sein sollte. Anfängerboards haben auch mehr Volumen, sie sind breiter und schwerer. Dadurch verzeihen sie mehr Fehler, lassen sich besser ausbalancieren und lassen sich dabei noch recht leicht steuern. Wer weniger Geld zur Verfügung hat, sollte auf ein Vorjahresmodell oder sogar auf ein gebrauchtes Surfboard zurückgreifen. Wichtig ist, dass das gebrauchte Brett wenig Kratzer, keine Dellen und keine weichen Stellen aufweist.
Zum Windsurfen wird des Weiteren ein Rigg benötigt. Das wird am besten komplett, also mit Gabeln, Masten und Verlängerungen, gekauft. Die gibt es in unterschiedlichen Größen, Masten zudem in unterschiedlichen Biegestärken. Ein Anfängerrigg sollte auf jeden Fall leicht sein. Weiterhin wird ein Segel gebraucht. Die Segelgröße hängt vom Körpergewicht, der durchschnittlichen Windstärke am Spot und dem persönlichen Fahrkönnen ab. Anfänger beginnen eher mit kleineren Segeln, mit zunehmendem Fahrkönnen wird das Segel größer. Je stärker der Wind bläst, desto kleiner sollte das Segel sein. Eine gute Ergänzung ist eine Leash. Eine Leash verbindet das Surfboard mit dem Bein des Surfers, wenn dieser vom Board fällt, bleibt das Bord in seiner Nähe und treibt nicht einfach davon.

Wo kann ich Surfen? Geeignete Reviere finden

Als absoluter Surfanfänger gibt es zunächst die Möglichkeit, Surfreisen in Gruppen zu unternehmen. Einige Reiseveranstalter bieten solche Reisen auf der ganzen Welt an. Dadurch lernt man nicht nur andere Surfer kennen, sondern auch unterschiedliche Reviere und man lernt noch viel über Wind, Ausrüstung, etc. dazu. Wer lieber auf eigene Faust starten möchte, kann sich selbst einen geeigneten Surfspot auswählen. Dies geht über das Internet, über Reiseveranstalter, über Surfschulen oder über Freunde und Bekannte, die bereits Erfahrungen in bestimmten Revieren sammeln konnten. Kriterien für das ideale Surfrevier sind zum Beispiel: Die Wassertemperatur, die Windrichtung und die Windstärke, Surfbedingungen (Stehrevier, Flachwasser, Kabbelwelle, Welle bis 1,50 m Höhe, Welle ab 1,50 m) sowie die Bequemlichkeit des Einstiegs (Sandstrand, Kiesel-/Steinstrand, Riff, Fels oder Beton oder Wiese, Erde, Lehm). Für Anfänger eignen sich dabei besonders einfache Einstiege (Sandstrand) sowie Flachwasser-Reviere mit leichten Wellen bei einer niedrigen Windgeschwindigkeit.

Wie halte ich mich im Winter fit? Training außerhalb der Surfsaison

Grundsätzlich kann auch im Winter gesurft werden, entweder in wärmeren Revieren oder in einem dickeren Neoprenanzug. Wer im Winter aber lieber auf den Wassersport verzichten möchte, sollte sich und sein Immunsystem durch Joggen fit halten. Regelmäßige Besuche im Fitnessstudio zum Konditions- und leichten Krafttraining können auch nicht schaden.

Einige Tipps zum Schluss

Niemand ist auf dem Surfboard geboren: Die ersten Schritte sollten gründlich erlernt und immer wieder wiederholt werden, bis sie wirklich sicher beherrscht werden. Zudem kann es hilfreich sein, zunächst einmal mit einer Verbindung zwischen Arm oder Bein und Brett (durch eine Leash) mit dem Surfboard im Wasser zu schwimmen. Es ist gar nicht so einfach, mit einem solch großen und schweren Brett voranzukommen und dabei auch noch auf Kurs zu bleiben. Wer mit dem Brett schwimmen kann, kann langsam auf das Brett steigen. Dies am besten von hinten, indem man sich zunächst bäuchlings auf das Board legt, sich dann hinhockt und erst dann langsam aufsteht. Bis zu einem sicheren Stand vergehen aber durchaus noch einige Tage.

Zum Mitreden: Die wichtigsten Begriffe kurzgefasst

Untiefe: Flache Stelle im Gewässer, es besteht die Gefahr des Aufsitzens auf Grund
Wall: Ungebrochene Seite der Welle
Waschgang: Zeitspanne, während der der Surfer in der Welle mitgerissen wird, nachdem er vom Brett gestürzt ist
Wave Period: Abstand in Sekunden zwischen den einzelnen Wellen, für Anfänger eignen sich Reviere mit einer langen Wave Period
Wetshirt: Dünnes Shirt aus schnell trocknender Funktionsfaser, wird unter dem Anzug getragen
Wetsuit: Neoprenanzug für Surfer
Wipe out: Sturz vom Brett während eines Wellenritts