Surf Nazis Must Die – Schrottsommer 2017

Eigentlich hat dieser Sommer noch gar kein Wetter geboten, um mal so richtig surfen zu gehen. Es ist also ein richtiger Schrottsommer, wenn man so will. Zum Abschluss gehen wir trotz des Kackwetters natürlich trotzdem surfen.

SURF NAZIS MUST DIE – USA – 1987 – 83 Min.

Selbstverständlich spielt die Geschichte in einer postapokalyptischen Zukunft, denn vorher wäre natürlich kein Nazi auf ein Surfbrett gestiegen. So hat man immerhin dieses politisch fragwürdige Problem gekonnt umschifft. Alle anderen natürlich nicht, wie wir gleich feststellen werden.

Eine Frau und ein Typ fahren Moped und der Kerl erklärt, dass Mengele ein Messer gekauft hat. Sie sagt, dass Mengele ein Arschloch ist und er das nie vergessen soll. Meine Güte, Zweideutigkeiten vom Feinsten hier. Eindeutiger geht es kaum.

Eleanor Washington zieht ins Altenheim ein. Nur noch mal zum mitschreiben: Das hier ist eine postapokalyptische Zukunftsvision, in der die Welt quasi im Arsch ist, aber es gibt noch Altenheime. Prioritäten ganz klar richtig gesetzt. Eleanor hängt sich eine Amerikaflagge an den Spiegel. Sie ist nebenbei schwarz aber offenbar trotzdem der pure Patriotismus. Ich frage mich, was dann die Surf Nazis eigentlich sind. Nicht, dass ich Rechtsextremität mit Patriotismus gleichsetzen will, aber wenn hier jeder Amerika abfeiert, wo ist denn dann der Konflikt?

Die Surf Nazis gehen surfen und haben die japanischste Hakenkreuzflagge der Geschichte dabei. Es sieht wirklich aus wie die Japanfahne, mit einem Hakenkreuz im roten Punkt. Internationale Volksverständigung dürfte in dieser Zukunftsvision ganz oben auf der politischen Agenda stehen, habe ich das Gefühl.

Nach mehreren Minuten voller aufregender Surf Nazi Surfszenen spielt Eleanor Karten mit den anderen Omas im Altenheim. Surf Nazi Adolf erklärt sich derweil zum Führer des Strandes. Wie kann es eigentlich sein, dass die sich selbst alle nicht absolut lächerlich vorkommen? Oh, einer tut es. Und wird dafür von Adolf abgestochen, während die anderen Surf Nazis Comics lesen. Das Verhalten von Nazis wurde hier wirklich 1A recherchiert.

Eleanor macht den Krankenschwestern im Altenheim Probleme, da sie sich nicht einleben will. Sie trinkt keinen Kaffee, sie guckt kein TV und sie zersägt einfach den Baum vor ihrem Fenster, damit sie eine bessere Aussicht hat. Nun, wer kann es ihr verdenken? Kaffee ist widerlich, im TV läuft nur Scheiße und der Ast war nun mal im Weg. Man merkt also bereits: Eleanor ist eine Frau, die sich um sich selbst kümmern kann. Warum zum Geier ist die überhaupt im Altenheim?

Die Surf Nazis schüchtern einen Rocker und seine Frau ein, die ich ab jetzt, sollten sie nochmal auftauchten nur noch ZZ Top und Honey Bunny nennen werde, weil sie genau so aussehen.

Adolf besteigt seine Freundin am Strand. Ich schätze mal, sie heißt Eva. Die Surf Nazis surfen währenddessen. Es ist alles unglaublich aufregend anzuschauen. Immerhin gibt es Brüste zu sehen. Zwischendurch haben die Surf Nazis noch kurz einen kleinen Zwist mit den Surf Asiaten. Ich vermute, es geht um die Japan-Hakenkreuz-Flagge, aber Beweise habe ich dafür nicht.

Eleanor kriegt Besuch von ihrem Sohn Leroy, der an dieser Stelle aus einem einzigen Grund in einer 5 Sekunden Szene eingeführt wird: Er wird von den Surf Nazis gekillt. Und damit ist Mama Eleanor natürlich ganz und gar nicht glücklich und kann jetzt auf einen Rachefeldzug gehen, damit der Streifen mal in die Gänge kommt.

Und wie startet man so einen Rachefeldzug am besten? Genau. Man fackelt die Surfboards der Surf Nazis ab. Macht sie das dann jetzt eigentlich einfach zu Nazis, wenn sie nicht mehr surfen können?

Asolf, selbsternannter Führer des Strands wenn ihr euch erinnert, gibt den Befehl zur Strandsäuberung. Niemand darf mehr hier surfen außer den Nazis. Das führt zu einigen Missverständnissen und Schlägereien mit den ansässigen Surfer Dudes, die sowas von bekifft scheinen, dass sie auch außerhalb des Wassers surfen könnten.

Die Asiaten tun sich mit den Hawaiihemden zusammen und wollen gegen Adolf und die Surf Nazis vorgehen. Eleanor kauft derweil eine Waffe und wo sie schon dabei ist noch ein paar Granaten.

Nachdem also alle entschieden haben, dass sie sich gegenseitig umbringen müssen, passiert erstmal 20 Minuten lang absolut überhaupt nix. Außer Surfen.

Und dann greifen die Asiaten an, zeigen, wie toll sie Kung Fu können und werden alle umgebracht. Äh … Plan B, I guess …

Die Hawaiihemden haben auch nicht mehr Glück und es bleibt wohl doch nur Eleanor, um die Surf Nazis zu stoppen. Und die kommt dann auch auf nem Mottorrad und wirft Granaten. Und holt dann Nachschub im Altenheim. Und dann geht es ins große Finale auf einem verlassenen Flugzeugfriedhof, oder einem Abstellplatz für alte Tanks, oder einem alten Baufahrzeugelager, oder Wasauchimmer. Und der große Showdown besteht daraus, dass Adolf und seine Freundin weglaufen und Eleanor irgendwelche Kacke labert, während sie die beiden sucht.

Zwei Minuten später sind wir wieder am Strand und Adolf und Eva fliehen auf ihren Surfbrettern. Eleanor nimmt mit einem Motorboot die Verfolgung auf, wobei ich mir die Frage stelle, wie schnell man wohl surfen kann, wenn es tatsächlich mehrere Minuten dauert, bis ein Motorboot sie eingeholt hat. Jedenfalls brettert sie mit dem Motorboot über Eva und macht die einen Kopf kürzer und dann wird Adolf abgeballert. Eleanor kann in Ruhe ihren Siegeszigarillo rauchen und anschließend noch ne Runde Motorrad fahren.

Leider sehr zurückhaltend in Gore und Over The Top Humor. Für einen Film mit so einem Titel war das leider eindeutig zu wenig. Genau wie dieser Sommer generell. Also passt es wohl wieder irgendwie.



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