Freitag
Um mit möglichst wenig Aufwand, ein möglichst großes Sättigungsgefühl zu erzielen- und das das ganze Wochenende lang, stellte ich mich am Freitagvormittag brav an den Herd und kochte einen riesigen Topf Käse-Lauch-Suppe. Die Frage: "Was essen wir heute und morgen?" wäre somit beantwortet. Das Hausfrauenleben kann so einfach sein.Für meinen aufopferungsvolle Koch-Session musste ich mich natürlich belohnen: mit einem ausgedienten Einkaufsbummel. In der prallgefüllten Tüte befindet sich sogar ein Teil für mich.
Samstag
Den Tag der deutschen Einheit startete ich mit ein wenig Hausarbeit -und büßte dabei fast eine Fingerkuppe ein. Merke: Metallbriefkästen haben verdammt scharfe Kante. Und Sauberkeit wird sowieso vollkommen überbewertet.Zum Glück war das Mittagessen ja schon vorgekocht - selbst mit schwer verletztem Zeigefinger schaffte ich das Aufwärmen spielend. Und der Maus schmeckte die Suppe auch am zweiten Tag.
Gut gestärkt starteten die Maus, mein Mann und ich nach dem Mittagsschlaf zu einer kleinen Radtour.
Wir stoppten an einem kleinen Café, wo wir in der warnen Herbstsonne bei einem Aperol Spritz ein wenig Sommer spielen wollten - doch leider wurden wir von der Kellnerin konsequent ignoriert und blieben auf dem Trockenen. Ob es an der Maus lag, die gut gelaunt das Treppensteigen übte?
Zum Glück besitzet mein Mann ein eigenes Restaurant, wo wir am Abend einkehrten und ich auch tatsächlich etwas zum Trinken bekam.
Abends bin ich aufgrund der Arbeit meines Mannes meistens alleine. Halt doch nicht. Als ich (nach erfolgreicher Einschlafbegleitung für die Maus) auf der Couch liege und erschöpft zur Decke blicke, winkt mir doch dieser freundliche Zeitgenosse zu.
Sonntag
Das Sonntagsfrühstück nahmen die Maus und ich wie gewohnt alleine zu uns. Mein Mann schlief noch, da er erst gegen 3 Uhr morgens Feierabend machen konnte. Jaja, das Leben einer Gastro-Ehefrau kann zuweilen ganz schön einsam sein. Die Maus matschte trotzdem fröhlich auf ihrem Tellerchen rum und kombinierte, Leberwurst, Gurke, Apfel und Käse zu einer recht eigenwilligen Frühstücksvariation.Achja: Auch der größte Topf Suppe ist einmal leer und so zaubert ich für die Maus zu Mittag schnell ein paar Vollkornnnüdelchen (jaja, Vollkorn, ich bin eine gute Mutter, ne?). Davon habe ich ausnahmsweise aber mal kein Bild gemacht.
Dafür knipste ich schnell einen Beitrag zum Thema Medienkonsum bei Kleinkindern. Der Fernseher bleibt bei uns zwar konsequent aus (solange die Maus dabei ist) - dafür nutzen wir das iPad zum Musikabspielen. Mittlerweile weiß auch die Maus, wie das geht und schaute sich heimlich das Lied "Mathilda die Schnecke" auf youtube an, während ich kalte Nudeln vom Boden kratzte. Ist das jetzt schon schädlich?
Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang am See und genossen wieder einmal schönstes Oktoberwetter.
Perfekt für einen Aperol in der Herbstsonne dachte ich mir, als wir einen schönen, sonnigen Terrassenplatz in einem Café ergatterten. Leider wurden wir auch diesmal nicht bedient. Ich überlege ernsthaft, ob ich mein Deo wechseln sollte...
Stattdessen wechselten wir die Lokalität. Doch auch beim nächsten Café hatte ich kein Glück. Zwar kam ein (schlecht gelaunter) Kellner an unseren Tisch, der beantworte meine Frage nach einem Aperol aber mit den übellaunigen Worten "So etwas führen wir hier nicht." Wie bitte? Hatte ich etwa eine Flasche Jägermeister am frühen Morgen bestellt? Na gut, ein Rose-Wein tat es zur Not auch.
An dieser Stelle streikte leider mein Handy-Akku. Also gibt es keine Fotos vom Apfelkuchen unter Apfelbäumen hinter Reetdach-Häusern, keine vom Badegeplansche mit der Maus, keine von der selbstgemachten Pizza am Abend und keine vom Rosamunde-Pilcher-Film, den ich mir nach dem Essen antue, während der Mann die Maus in den Schlaf singt,
Und wie war Euer Wochenende?