Auch die nun anstehenden Klimaveränderungen hat Latif genau untersucht. Seit der wegweisenden Klimainitiative des früheren Bundespräsidenten Zwei Grad Köhler seien die Temperaturen hierzulande tatsächlich zurückgegangen (Grafik oben, Daten-Quelle Deutscher Wetterdienst). Doch das Klimamagazin "Die Zeit" habe Wissenschaftler gefunden, die "ihre Temperaturkurven bis ins Jahr 2300 verlängert" haben. Mit Erfolg: "Nach diesen ersten groben Berechnungen könnte die Welt zu diesem Zeitpunkt acht Grad wärmer sein, als sie es heute ist",schreibt das Blatt. Damit würden vermutlich einige der in der Klimawissenschaft "Tipping-Points" genannten Schwellenwerte überschritten, "jenseits derer etwa das vollständige Abschmelzen des Grönlandeises oder der Zusammenbruch des Golfstroms unvermeidlich werden". Bisher wisse jedoch niemand, "wo genau die Tipping-Points liegen".
Umso wichtiger ist Aufregung. Die neuen Daten bedeuteten nach seiner Ansicht, dass die Welttemperatur bis Ende des Jahrhunderts um durchschnittlich vier Grad Celsius steige, versichert Mojib Latif. Für Deutschland erwartet er Höchsttemperaturen von bis zu 50 Grad Celsius. Wichtig sei, dass Deutschland sich rechtzeitig auf die bevorstehende "Superwarmzeit" einrichte. Beispielhaft gehe hier der Bundesnachrichtendienst vor, der den gegen Deutschland gerichteten CO2-Angriffen aus den USA, Indien und China mit dem Einbau einer besonders leistungsstarken Klimaanlage in seine derzeit im Bau befindliche neue Berliner Zentrale begegnet. Ein erster Versuch, eine Klimaanlage einzubauen, wurde aufgrund der neuen Temperaturprognosen abgebrochen, weil die Leistungsdaten der ursprünglich georderten Technik den klimatischen Bedingungen spätestens im Jahre 2300 nicht mehr standgehalten hätten. Für rund zehn Millionen Euro wird die BND-Zentrale jetzt mit Rückkühlungsmöglichkeiten nachgerüstet, die es den Geheimagenten auch bei 50 Grad noch gestatten werden, Schlips, Sakko und Panzerweste zu tragen.