Vorab aber eine kleine aber wahre Geschichte, die aufzeigt, mit welchen folgenschweren Denkfehlern wir es zu tun haben.
Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts kamen Verantwortliche eines Klärwerkes im Nordosten von München auf die Idee, Klärschlamm an Bauern als Düngemittel zu verkaufen. Im Klärschlamm sind ja hoch angereicherte Nährstoffe zu finden. Einige Bauern taten dies auch. Meine Frage an die Verantwortlichen, ob sie noch alle Nadeln an der Tanne hätten, löste jedoch nur Verwunderung aus. Natürlich sind im Klärschlamm Nährstoffe. Aber auch toxische Stoffe wie z.B. Schwermetalle sind hoch angereichert zu finden. Der Verkauf des Klärschlamms wurde eingestellt und die Bauern die dieses Zeug bereits auf die Felder ausgebracht hatten, mussten für teuer Geld den Boden abtragen lassen, weil dieser mit Schwermetallen verseucht war.
Klärschlammdüngung ist aber immer noch verbreitet..
Nun aber zum Superunkraut.
Die Hauptargumente der Hersteller und Fans von gentechnisch veränderten Pflanzen und Saatgut lauten:
- Bekämpfung des Hungers in der Welt durch größere Erträge
- weniger Einsatz von Pestiziden und Herbiziden
Zahlreiche Studien belegen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Man hat sogar neue Probleme geschaffen. Eines davon ist das Superunkraut.
1995 wurden in Kanada transgene, herbizidresistente Rapssorten zugelassen. Der grossflächige Anbau der herbizidresistenten Raps-Sorten bewirkte, dass herbizidresistenter Durchwuchsraps (d.h. Rapspflanzen, die als Folge des Überlebens von Rapssamen in Folgekulturen wieder heranwachsen) und mehrfachresistenter Raps (d.h. Rapssorten, die nach der Übertragung von Genen aus anderen Sorten neue und damit mehrfache Resistenzen gegen Unkrautvertilgungsmittel ausgebildet haben) in Kanada eine Realität sind. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis der Verbrauch an Unkrautvertilgungsmittel wegen Gentech-Pflanzen stark ansteigt, da es immer mehr erforderlich wird, die neu entstandenen "Superunkräuter" mit Unkrautvertilgungsmitteln zu bekämpfen.
gentechnologie.ch
Dieses Problem ist seit mindestens 17 Jahren bekannt. Doch die für die Risikofolgenabschätzung zuständigen Mitarbeiter bei der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind entweder Schlafmützen oder von der Gen-Lobby gekauft.
Man könnten nun dieses Unkraut als lästige Nebenwirkung der Gentechnik abtun, doch dann übersieht man die Brisanz die darin steckt.
Gentechnisch veränderter Raps brachte unerwünschten GV-Wildsenf hervor
In Großbritannien werden derzeit keine gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) kommerziell angebaut. Allerdings zeigte eine groß angelegte Feldstudie auf der Insel bereits negative Auswirkungen von herbizidresistenten GVOs auf die Biodiversität. Weniger Wildkräuter und weniger Insekten bei HR-Raps und HR-Rüben, so das ernüchternde Ergebnis. Und - obwohl es kaum ein Wissenschaftler für möglich gehalten hätte - fand sich jetzt sogar ein Superunkraut, das bei diesen - inzwischen beendeten - Freilandversuchen mit herbizidresistentem Raps entstanden war. Das Erstaunliche: Der Wildsenf enthält das Genkonstrukt des herbizidresistenten Raps.
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Das Ergebnis erstaunt, zumal eine Auskreuzung auf entfernt verwandte Arten selbst von Gentech-Kritikern als relativ unwahrscheinlich eingestuft wurde. So schreibt Daniel Ammann von der kritischen Schweizerischen Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG) noch 2003 in einem Fact Sheet zur Unkrautproblematik bei HR-Raps, dass der "Pollenflug auf verwandte Wildkräuter bisher noch nicht festgestellt werden" konnte. Die Befürchtung bestehe aber, dass sich transgene Sorten die Herbizidresistenz auf verwandte Wildpflanzen übertragen, "womit die Wildpflanzen zu schwer kontrollierbaren Unkräutern würden", so Ammann.
Diese Gefahr sieht auch der britische Wissenschaftler Brian Johnson. Gegenüber dem Guardian betont Johnson, der auch dem unabhängigen Expertengremium angehört, welches die englischen Feldversuche beaufsichtigt, die Signifikanz der jüngsten Entdeckung. Einmal genetisch verändert, könnte sich der ungewollt entstandene Wildsenf schnell ausbreiten:
TP
So, so. Man ist erstaunt und überrascht, mit solchen Folgen hat niemand gerechnet. Das belegt doch ganz deutlich, das diese Pfuscher nicht wissen was sie tun.
Die Versprechen der Gentechnik-Industrie sind groß: Mit der Ausweitung des Gentechnik-Anbaus sollen höhere Erträge für die Bauern erzielt und die Umwelt mit weniger Spritzmittel belastet werden. Die Umweltorganisation Global 2000 zeigt nun erneut auf, dass das Gegenteil der Fall ist: Der Anbau von Gentechnik-Soja und -Baumwolle bringt den Landwirten in den USA zunehmende Schwierigkeiten. Das Problem liegt auf der Hand: Zwar sind die Pflanzen gegen Unkrautvernichtungsmittel durch gentechnische Verfahren resistent. Die Anwendung mit den Spritzmitteln soll dadurch vereinfacht werden. Doch auch Unkräuter wie die Pflanze Amaranthus Palmeri bilden bei immer gleicher Anwendung Resistenzen gegen das Monsanto-Gift Roundup. Dieses muss deshalb umso öfter auf die Felder gebracht werden: Mittlerweile sechs bis acht Spritzungen sind nötig, um die resistenten Unkräuter in Schach zu halten - eine enorme Belastung für die Umwelt. "Obwohl Monsanto in wissenschaftlichen Kreisen zu gibt, dass die Unkräuter auf den Gentech-Äckern außer Kontrolle sind, wird den Farmern weiterhin das Märchen von den mit Gentechnik erzeugten Wunderpflanzen erzählt.
Keine Gentechnik
Doch damit ist die Problemkette noch nicht zu Ende. Dies sollte jedoch ausreichen, um den Gendreck ein für allemal zu verbieten und die Hersteller mit saftigen Schadenersatz- und Strafzahlungen zu überziehen, das den Aktionären die Augen tränen.
Unseren Politikern ist das seit Jahren bekannt, sie handeln aber nicht.
Die Unkrautbekämpfung in der Landwirtschaft wird immer schwieriger: Herbizidresistenzen nehmen weltweit und in Deutschland zu. Das bestätigt die Antwort der Bundesregierung auf die SPD-Anfrage zu sogenannten Superunkräutern. In den USA hat das Problem inzwischen dramatische Ausmaße. Laut Bundesregierung besteht ein "ursächlicher Zusammenhang" mit dem dort stark angestiegenen Anbau herbizidtoleranter gentechnisch veränderter Kulturpflanzen.
Seit den 1980er Jahren verschärft sich die Situation: Bisher ist bei 197 Unkrautarten eine Herbizidresistenz aufgetreten. In Deutschland ist die Gefahr einer Resistenzbildung nach Meinung der Bundesregierung noch begrenzt.
SPS-Fraktion
Dramatische Ausmaße ist noch untertrieben. In den USA sind schon riesige Anbauflächen wegen dieser Unkräuter landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar!
Superunkraut verwüstet Monsanto-Felder
Ein "Superunkraut", welches immun gegen das von Monsanto hergestellte Unkrautvernichtungsmittel "Roundup" ist, verbreitet sich immer mehr in den Baumwoll- und Sojafeldern Amerikas. Über 400 Quadratkilometer sind bereits mit dem "Pigweed" genannten Unkraut verseucht - zum Teil bestehen ganze Landstriche nur noch aus Pigweed und schon im Jahre 2007 mussten 40 Quadratkilometer Land in Mason County komplett aufgegeben werden.
Was für die Bauern eine Katastrophe ist, könnte eine Hoffnung für die Natur sein: Da die Bauern das Unkraut von Hand ausreißen müssen (was viel Geld kostet), weigern sich immer mehr von ihnen, weiter die genmodifizierten Samen von Monsanto zu verwenden und wechseln zurück zu herkömmlichen Anbau.
Sein
„DIE ZEIT“ schrieb in Ausgabe 13 von 1996 folgendes:
Die neue Mär vom Superunkraut
Schon immer habe man geargwöhnt, manipulierte Gene könnten in die Umwelt entweichen - mit unvorhersehbaren Konsequenzen. "Thomas Mikkelsen und seine Kollegen vom Risö National Laboratory in Dänemark haben nun den Beweis erbracht, daß dies geschehen kann und daß es sehr schnell geschieht."
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Am 8. März veröffentlicht die Frankfurter Rundschau eine Stellungnahme der AgrEvo, die in Deutschland neben Mais und Zuckerrüben auch gentechnisch veränderten Raps freisetzt. Die Ergebnisse der Dänen seien weder neu noch unerwartet, erklärt AgrEvo-Vertreter Gerhardt Waitz. "Und ein Superunkraut entsteht schon gar nicht." Die resistenten Pflanzen seien problemlos mit herkömmlichen Methoden zu beseitigen. "Das Arsenal dafür ist längst geschmiedet."
DIE ZEIT
(Agrevo ist heute Bayer CropScience)
Welche herkömmlichen Methoden zur Beseitigung der Unkräuter meint er? Ausreißen vielleicht? Nein, er meint Agent Orange.
(Militärische Bezeichnung eines Entlaubungsmittels (CAS 39277-47-9), das die USA im Vietnamkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen einsetzten. Die US-Streitkräfte setzten es im Januar 1965 erstmals im Rahmen der Operation „Ranch Hand“ ein. Da das Herbizid mit 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin verunreinigt war, erkrankten in Folge mehrere Hunderttausend Bewohner der betroffenen Gebiete, aber auch bis zu zweihunderttausend US-Soldaten.)
In Amerika müsse gegen entstandene Super-Unkräuter bereits Agent Orange eingesetzt werden, das samt seiner Nebenwirkungen aus dem Vietnam-Krieg auf grausame Art bekannt ist.
Schwäbische Zeitung
Und so reiht sich ein Problem an das andere. Zahlreiche Fütterungsstudien belegen überdies, das Genfutter schädlich ist. Noch immer bestreitet die Gen-Mafia den Zusammenhang zwischen Genfutter und toten Kühen. Doch selbst wenn die Gen-Mafia recht hätte, die bisher beschriebenen Nebenwirkungen reichen völlig aus, diesen Gendreck zu verbieten.
Hier noch etwas interessantes.
Auf einem Informationsabend in Pfaffenhausen warnt ein Landwirt aus Hessen vor dem sorglosen Einsatz von gentechnisch verändertem Mais. Seine ganze Tierherde ist an den Folgen qualvoll verendet. Von Johann Stoll
Genmais: Der Tod einer ganzen Kuhherde
Unbekannte DNA in Gen-Soja von Monsanto entdeckt
Belgische Wissenschaftler haben unbekanntes Erbgut in RoundupReady-Sojabohnen (RR) der Firma Monsanto gefunden. Dies geht aus einer heute in der Zeitschrift European Journal of Food Research and Technology veröffentlichten wissenschaftlichen Studie hervor. Die Wissenschaftler stießen auf ein 534 Basenpaare langes DNA-Stück, dass mit keiner bekannten Erbsubstanz von Pflanzen übereinstimmt. Bisher weiß niemand, was dies für Erbgut ist.
Innovations-Report 2001
So viel zur Berechenbarkeit der Risikofolgen. Diesen „Wissenschaftlern“ gehört das Handwerk gelegt. Oder würden Sie eine Kalaschnikov AK-47 in den Händen eines Schimpansen belassen?