Kürzlich ist mit „The Revenant“ Leos Oscarfilm auf DVD und BluRay erschienen. In dem Film wird Leo bekanntlich von einem animierten Bären attackiert und muss anschließend auf einem animierten Pferd durch den Schnee reiten, wo er zusieht, wie ein Rudel animierter Wölfe eine Herde animierter Büffel angreift. Was für ein unfassbares Effektgewitter! Okay, eigentlich sind genau diese Szenen alle Grütze. Grund genug uns mal anzuschauen, wie man das besser machen kann. Nämlich mit einem echten:
BEAR – USA – 2010 – 78 Min.
Zwei Paare fahren durch die Gegend und Sam und Nick haben sich am Arsch, weil Nick zu schnell fährt und Sam ein Arschloch ist. So viel zu den Charakteren. Ach nee, die beiden Ischen müssen ja auch noch kurz eingeführt werden. Christine ist lächelt durchgehend doof und Liz ist halt auch da. Auf der Abkürzung durch die Walachei platzt ein Reifen und Sam kann mal wieder einen auf Vollwichser machen und Nick ankacken. Ich hoffe sehr stark, dass Sam als erstes stirbt.
Nick hat eine Band und gerade in diesem Moment, während er einen Reifen am Arsch der Welt wechselt, verhandelt sein Agent über einen Plattenvertrag mit einem großen Label. Sam fällt dazu nichts ein und hält endlich mal die Fresse.
Der Reifenwechel hat offensichtlich den ganzen Tag gedauert, denn es ist mittlerweile dunkel. Aus den Büschen hört eine der Tussis ein Geräusch. Eine Art Knurren. Also geht sie mal nachsehen, ob sie sich nicht als Abendessen anbieten kann. Warum sind Charaktere in Filmen immer so unfassbar dämlich? Es ist natürlich ein Bär und alle erstarren zu Statuen. Außer Sam, der eine Knarre zieht und den Bär abknallt. Also so richtig. Das ganze Magazin leer geschossen. Nick findet das gar nicht geil. Sam ist ein Arsch und findet sich ganz besonders toll.
Und dann kommt der nächste Bär. Nebenbei ein echter Bär. Nicht wie der, der Leo zerfetzt hat. Und Sam hat keine Munition mehr. Also rennen sie alle ins Auto. Außer Nick, der den Bär weglocken will und auf einen Baum klettert. Und von da aus todesmutig auf das Dach des Autos springt.
Alle sitzen also wieder im Auto und wie es nun mal in der Natur eines Bären liegt, wirft dieser das Auto einfach mal um. Also liegen die Affenärsche auf der Seite und der Bär hat dann einen Flashback von vor 5 Minuten, als seine Frau erschossen wurde. Man, guckt der traurig. Man, ist das alles dramatisch. Man, was für ein unfassbarer Käse.
Oh nein, durch den „Unfall“ ist der Kuchen kaputt gegangen. Das kann Liz nicht so stehen lassen und matscht in der Torte rum, um das Teil zu reparieren. Schön zu wissen, dass die Trottel keine anderen Probleme haben. Sam und Nick streiten sich darüber, was das wohl für ein Bär war. Falls es ein Winnie Puh war, kommt er sicher für den Kuchen wieder.
Irgendwann hat man dann mal die geniale Idee, dass man ja das Auto wieder hinstellen könnte, um doch mal weiter zu fahren, da der Bär vor einer gefühlten Ewigkeit wieder im Wald verschwunden ist. Klappt auch, also könnte man weiter fahren, aber selbstverständlich springt die Karre nicht mehr an. Also muss Nick mal nen Blick unter die Motorhaube werfen … und latscht zum Kofferraum. Sam meint, er hört was, also kurz Panik, aber dann geht man doch mal zur Motorhaube.
Im Auto bitcht Liz rum, weil Christine rauchen will. Die sagt Liz, dass sie ihren Schwanz lutschen soll, nachdem die ihr die Kippe weggenommen hat. Ich hasse Liz. Ich schätze mal, sie ist die Freundin von Sam. Also säuft Christine sich einen, aber Nick darf nichts davon erfahren, weil er nicht weiß, dass sie eine Alkoholikerin ist. Top. Trotzdem ist Christine noch die sympathischste Person hier.
Sam und Nick kacken sich natürlich auch mal wieder an. Wie kriegt man es bitte hin, einen Film zu machen, in dem wirklich jeder ein Arsch ist, außer der Bär, der eigentlich die Bedrohung darstellen soll? Reife Leistung.
In einem Moment unfassbarer Verwunderung, riecht Nick, dass Christine gesoffen hat. Wie hat er das bloß geschafft?
So, dann kann man ja mal losfahren. Aber nein, man hat nen Achsenbruch. Also beschließt man, zu laufen. Durch den Wald, vor dem man sich vor genau drei Sekunden noch in die Hose gepisst hat, weil darin der Bär wohnt. Nick und Sam kötten sich mal wieder, aber werden von eben jenem Bären unterbrochen, der den Rückweg zum Auto versperrt und irgendwie überhaupt alles macht, was ein Bär nicht machen würde. Zu Beispiel die Arschkrampen in ein altes Rohr zu jagen, um dann mit seinen Krallen Löcher in das Rohr zu hacken. Und einer der Tussis die Handtasche zu klauen.
Irgendwie schafft man es dann doch zurück ins Auto und kann sich mal wieder gegenseitig die Schuld für die ganze Scheiße zuschieben, während der Bär schön seine Runden um das Auto dreht. Und die Scheiben einschlägt um Christine aus dem Auto zu ziehen und zu zerschnetzeln. Wie ein echter Bär eben. Und weil er der echteste Bär unter allen echten Bären ist, schleift er die Leiche natürlich in den Wald.
Wisst ihr übrigens was ein echter Bär macht, nachdem er ein Mädchen zerstückelt und ins Gebüsch gezogen hat? Er kommt wieder, um das Auto zu besteigen. Und dann wieder auf die Seite zu legen. Und dann drauf zu klettern. Mich wundert, dass man keine Szene bringt, in der der Bär majestätisch auf dem umgekippten Auto steht und laut brüllt. War wohl nicht im Budget von gefühlt 1,75$ drin.
Man beschließt jedenfalls, dass man den Bären umnieten muss. Da Sam ja in einem Anflug völliger Genialität sein komplettes Munitionslager für die Frau des Bären geopfert hat, muss man ihn also mit Rasierschaum und irgendeinem elektrischen Stab bekämpfen. Fragt mich nicht, wo die den Krempel jetzt her haben. Mir ist das schon wieder alles zu egal, um noch irgendwas zu hinterfragen. Ich will die nur noch sterben sehen.
Plan B: Den Bär in das Auto locken und darin einschließen. Also ruft man den Bären und der folgt seinem natürlichen Instinkt und klettert in das Auto. Doof nur, dass Nick nicht schnell genug ist und der Bär ihm in den Arsch beißt. Der haut dann wieder ab und Nick kann nicht mehr laufen und so. Also bricht Sam auf, um Hilfe zu holen.
In einem völlig unnützen Gespräch stellt sich heraus, dass Nick und Liz gefickt haben. Bitte schickt den Bär wieder rein.
Sam schafft es zu der Hochzeit, oder wo auch immer die noch mal hin wollten und muss auf dem Parkplatz erst mal seinen Porsche umarmen. Wisst ihr, ich glaube ja fest daran, dass jeder Charakter einen Teil des Autors in sich trägt. In diesem Film sind alles einfach nur verfickte selbstsüchtige Arschlöcher. Macht daraus, was immer ihr wollt.
Im nächsten völlig unnützen Gespräch zwischen Nick und Liz stellt sich heraus, dass Sam komplett pleite ist. Bitte schickt den Bär wieder rein.
Und da ist Sam, der von dem Bär angeblich zurück zum Auto gejagt wurde. Meine Fresse, gibt es hier nicht wenigstens einen Hauch von Anspruch an Realismus. Will man nicht wenigstens versuchen, den Quark hier glaubhaft zu verkaufen? Nein? Sorry, mein Fehler.
Liz ist schwanger! Juhu. Lasst die Korken knallen … Sam ist gut in Mathe und berechnet, dass er so lange nicht mehr zum Schuss kam, dasss er nicht der Vater sein kann. Denn der Vater ist Nick!. Dramatisch. Bitte schickt den Bär wieder rein.
Sam und Nick kloppen sich im Auto und rollen aus dem Auto und prügeln sich wie die Mädchen. WO IST DER VERFICKTE BÄR WENN MAN IHN BRAUCHT?
Ah, das ist er ja und nutzt die Chance um Liz den Kopf abzureißen. Naja, leider nicht ganz, aber zumindest muss sie ins Krankenhaus. Nick beschließt, dass es nur einen Ausweg gibt. Er muss sich opfern, damit die anderen Arschgeigen fliehen können. Also geht er mit seiner Gitarre auf den Bären los und Sam und Liz … stehen rum und knutschen. IHR SOLLT FLIEHEN IHR VERFICKTEN VOLLIDIOTISCHEN VOLLWICHSER!
Sam beschließt, dass ein Opfer nicht reicht und geht auch auf den Bären los. Und Liz tapert los. Aber sie beschließt dann, dass zwei Opfer auch nicht genug sind und geht zurück. Und sie entschuldigt sich bei dem Bären. Und deshalb lässt der sie in Ruhe und haut ab. Seht ihr, alles was der Bär wollte, war eine Entschuldigung. Wie ein echter Bär eben.
Okay, ich geb zu: The Revenant war etwas besser. Aber immerhin hatte man hier einen echten Bären, der sich verhalten hat wie ein echter Bär und der uns einiges gelehrt hat, über das Verhalten echter Bären. Das ist doch auch was wert. Ich gehe im Wald Leute erschrecken … wie ein echter Bär eben …