Super Smash Bros.

Wenige Spiele haben eine so hartnäckige Tradition wie Nintendos Smash Brothers-Reihe, die schon seit Jahrzehnten für belebte Partyabende sorgt.

Es ist also meist wenig überraschend, wenn die Serie die neueste Nintendo-Konsole erreicht – trotzdem ist diesmal neu, dass auch der aktuelle Handheld mit einer Version des Spiels bedacht wird. Grund genug also, mit frisch geschürter Neugier zu untersuchen, wie lange das Circlepad des 3D-Handhelds der hemmungslosen Entladung an Emotionen standhält.

Mittlerweile ist es ein etabliertes Konzept, dass das Gameplay von Smash Bros. ist beinahe ein heiliges Artefakt, von dem man die Finger lässt. Dutzende Charaktere aus den unterschiedlichsten Serien finden sich hier zusammen um mit Hilfe unterschiedlicher Spezialattacken aufeinander einzuschlagen. Verloren hat wer aus der Arena fällt – und je mehr Schläge man abkassiert, desto leichter wird man zudem in die Luft katapultiert, was das Risiko natürlich dahingehend erhöht. Das Gameplay ist praktisch seit dem Gamecube für Normalspieler unverändert geblieben.

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Und so definiert sich ein neuer Release hauptsächlich durch die enthaltenen Modi, die es zu entdecken gibt: Neben dem klassischen “Smash” Modus, also ein einfaches Gefecht, in dem der Spieler zumindest die Regeln konfigurieren kann, liegt der Fokus vor allem auf dem neuen “Smash Run”. In einem weitläufigen Level gilt es, herkömmliche Videospielgegner zu besiegen um so fünf Minuten lang die eigenen Stats aufzuwerten. Versteckte Schatzkisten und Challenges schaffen hier Abwechslung. Am Ende steht ein Duell gegen drei weitere Mitbewerber, das ein klassischer Kampf oder auch ein Rennen sein kann. Unterhaltsam ist der Modus allemal, nur der etwas kurze Ablauf wird allzu rasch eintönig.

Die Stats an sich machen keinen wirklich spürbaren Unterschied und die Unlockables sind eher unspektakulär. Neben den gewohnten Trophäen, die vor allem auf dem 3DS dank 3D-Funktion erheblich aufgewertet werden, kann man nämlich diesmal alternative Spezialattacken für die Charaktere freischalten, mit denen sich diese konfigurieren lassen. In Wahrheit handelt es sich dabei aber nur um leicht abgewandelte Versionen der Originalmoves, was die Sammelfreude etwas trübt. Wer ein wenig genauer hinsieht findet dann noch diverse bekannte Modi: Vor allem der Klassikmodus, in dem man sich durch diverse Gefechte arbeitet, um am Schluss die “Masterhand” (ein als solcher wortwörtlich auftretender Antagonist der Serie) zu besiegen, ist gegenüber des Wii-Vorgängers deutlich abwechslungsreicher und unterhaltsamer geworden. Man trifft konstant Entscheidungen: Einfacher Ablauf oder mehr Belohnung? Die Gier setzt dem Ablauf also schon mal schnell jähes Ende.

In einem weiteren Modus geht es darum, alle Smash-Charaktere der chronologischen Reihenfolge ihres Erscheinens nach auszuschalten. Und nicht zuletzt stehen natürlich auch die Multiplayer-Modi, die es erlauben, lokal mit drei Mitspielern in den Ring zu steigen oder alternativ online mit Fremden um Bewertungen zu spielen. Online scheint aber das Nintendo-Netzwerk ein wenig überlastet zu sein und Latenzprobleme greifen etwas zu oft ins Spielgeschehen ein. Leider hat man es auch anders als bei Mario Kart nicht geschafft den lokalen Multiplayermodus auf ein Modul auszulegen, sodass jeder Spieler das Spiel benötigt um teilzunehmen.

Es ist aber nicht alles technisches Mittelmaß: Die Tatsache, dass das Spielgeschehen in glorreichem 3D mit soliden 60 FPS läuft, verwöhnt das Auge ungemein und stellt tatsächlich einen der Hauptpunkte dar, die für die 3DS Version sprechen. Ein wenig mehr Struktur hätte dem Spiel sicher nicht geschadet. Die meisten neuen Charaktere wie Megaman oder Pacman sind von Anfang an freigeschaltet, sodass sich einfach nicht das Gefühl ergibt, irgendetwas sinnvolles erreichen zu können.

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Man muss aber bedenken dass es sich um ein Handheld-Abenteuer handelt: Die kurzen Spielmodi sind für diese Umgebung natürlich ideal und überhaupt ist es beachtlich dass es alle Zutaten der Serie so zahlreich in eine portable Version geschafft haben. Und so beeindruckt Super Smash Bros. für den 3DS im selben Maße wie es enttäuscht – Quantität vor Qualität heisst die Devise und der Titel macht eben genau so viel Spaß, wie man es selbst zulässt.

Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1-4 (lokal und online), Altersfreigabe (PEGI): 12,
Release: 02.10.2014, www.smashbros.com


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