Plädoyer für das Ende der Heuchelei
Um das bisher Gesagte noch einmal zusammen zu fassen: Wenn es um Fragen der menschlichen Sexualität geht, dann ist in den modernen Gesellschaften die Pornografie die einzige massenwirksame Antwort. Es gibt keine andere. Vielleicht weil die Pornografie die einzige Antwort ist, die sich radikal den Quellen der Dynamik unserer Gesellschaft bedient, hemmungslos und radikal: der menschlichen Gier, der Profitgier.Sich dann darüber zu wundern, dass diese einzige, fast monopolartige Antwort auf die Fragen der menschlichen Sexualität, die ja gerade in der Pubertät und Adoleszenz die brennendsten Fragen sind, die Pornografie darstellt, ist ebenso heuchlerisch wie naiv. Genau wie die Frage, ob sie die Sexualität beeinflusst. Das ist eine blöde Frage. Natürlich macht sie das, nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen.Weiter an der Oberfläche kratzend, bin ich im II. Teil dann zu der These gelangt, dass die pornografisch-aufgeilende Großaufnahme und der mit ihr verbundene Voyeurismus ja nicht nur die - inszenierte - Intimität der Sexualität ins Rampenlicht rückt, sondern letztendlich alle Bereiche des menschlichen Lebens und Alltags, in denen Intimität herrscht. Das Intime wird überall das Öffentliche. Dies nenne ich die "Pornografisierung".
Also, lassen wir doch mal diese Heuchelei. Diese Vorstellungen, dass es irgendetwas Reines, zu Bewahrendes gäbe, und sei es auch so ein Phantom wie das Unverdorbene der Jugend oder Jungfräulichkeit irgendeiner Seele, welche durch Pornografie verdorben werden könnten. Denn, wenn wir schon in diesen Begriffen argumentieren, dann ist das "Verdorbene" das Ubiquitäre, das, was stets und überall schon da ist und da war. Die viel beschworene Globalisierung, insbesondere das Internet, leistet hier einen entscheidenden Beitrag. Profit wird halt immer auf die gleiche Art erzielt. Der Konsument kauft das, was er für seinen Hunger und auf einer höheren Stufe für sein Image zu benötigen glaubt. Und wer will sich nicht für den affengeilsten hypersexy Super-Star halten, den die Welt jemals gesehen hat? Das alles ist menschlich, das alles sind die Werte der Kultur, die uns umgibt. Der Werbesprache der Superlative und ihrer Bilder entrinnt niemand. Also staffieren wir unsere Brüste, Penisse und Nasen doch einfach weiter aus auf die Super-Dimensionen, die der Pornografisierung unserer Welt angemessen erscheinen.
Leider ist zu vermuten, dass die perfekte Nasen, die gigantischen Brüste und Penisse, die uns umzingeln, den eigenen Bewegungsspielraum enger machen und den Anpassungsdruck erhöhen werden. Denn im Grunde handelt es sich nur gigantische Glücksversprechen, aber nicht um Garanten des Glücks. Prominente Beispiele wie Michael Jackson deuten an, dass eine neue Nase nicht in jedem Fall das große Lebensglück beschert. Wenn Glück, dann das Glück des Profiteurs, des Verkäufers. Aber auch hier, befürchte ich, zeigen wir nur wieder auf Glücksversprechen. Also lassen wir solche Begriffe einmal beiseite. Es geht um Profaneres, zum Beispiel um Arbeitsplätze. Hä, wie meinen?
Der wahre Stress wird letztlich dort beginnen, wo Zeiten rasend schnell auf uns zukommen, in denen die Exoten diejenigen sein werden, die nicht Gigantobrüste oder Gigantopenisse vorweisen können ... aber dafür wird es sicherlich eine passende Diagnose im ICD-10, entsprechende Psychopharmaka und ein soziales Netz geben, "Hartz 14" steht sicher irgendwann vor der Tür. Denn ohne Fettabsaugung, Facelifting, Gigantogeschlechtsteil, ohne botoxgespritztes Puppengesicht wird es schlecht auf dem Arbeitsmarkt von morgen aussehen. Da hilft uns heute schon die Pornografisierung der Welt als gute Übung, denn sie zerrt alles unter das Vergrößerungsglas der öffentlichen Aufmerksamkeit, was privat und intim und gegebenenfalls nicht genormt ist. Bis nichts Intimes, Privates und Ungenormtes mehr übrig bleibt. Erst dann sind wir für den Arbeitsmarkt von morgen gut vorbereitet und die Arbeitsplätze sind gerettet. Für eine postindustrielle Klonarmee mit faltenloser Botoxhaut und gigantischen Geschlechtsteilen ... und den neuen Industrien und neuen Arbeitsplätzen, die dazu notwendig sind.
Um das bisher Gesagte noch einmal zusammen zu fassen: Wenn es um Fragen der menschlichen Sexualität geht, dann ist in den modernen Gesellschaften die Pornografie die einzige massenwirksame Antwort. Es gibt keine andere. Vielleicht weil die Pornografie die einzige Antwort ist, die sich radikal den Quellen der Dynamik unserer Gesellschaft bedient, hemmungslos und radikal: der menschlichen Gier, der Profitgier.Sich dann darüber zu wundern, dass diese einzige, fast monopolartige Antwort auf die Fragen der menschlichen Sexualität, die ja gerade in der Pubertät und Adoleszenz die brennendsten Fragen sind, die Pornografie darstellt, ist ebenso heuchlerisch wie naiv. Genau wie die Frage, ob sie die Sexualität beeinflusst. Das ist eine blöde Frage. Natürlich macht sie das, nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen.Weiter an der Oberfläche kratzend, bin ich im II. Teil dann zu der These gelangt, dass die pornografisch-aufgeilende Großaufnahme und der mit ihr verbundene Voyeurismus ja nicht nur die - inszenierte - Intimität der Sexualität ins Rampenlicht rückt, sondern letztendlich alle Bereiche des menschlichen Lebens und Alltags, in denen Intimität herrscht. Das Intime wird überall das Öffentliche. Dies nenne ich die "Pornografisierung".
Also, lassen wir doch mal diese Heuchelei. Diese Vorstellungen, dass es irgendetwas Reines, zu Bewahrendes gäbe, und sei es auch so ein Phantom wie das Unverdorbene der Jugend oder Jungfräulichkeit irgendeiner Seele, welche durch Pornografie verdorben werden könnten. Denn, wenn wir schon in diesen Begriffen argumentieren, dann ist das "Verdorbene" das Ubiquitäre, das, was stets und überall schon da ist und da war. Die viel beschworene Globalisierung, insbesondere das Internet, leistet hier einen entscheidenden Beitrag. Profit wird halt immer auf die gleiche Art erzielt. Der Konsument kauft das, was er für seinen Hunger und auf einer höheren Stufe für sein Image zu benötigen glaubt. Und wer will sich nicht für den affengeilsten hypersexy Super-Star halten, den die Welt jemals gesehen hat? Das alles ist menschlich, das alles sind die Werte der Kultur, die uns umgibt. Der Werbesprache der Superlative und ihrer Bilder entrinnt niemand. Also staffieren wir unsere Brüste, Penisse und Nasen doch einfach weiter aus auf die Super-Dimensionen, die der Pornografisierung unserer Welt angemessen erscheinen.
Leider ist zu vermuten, dass die perfekte Nasen, die gigantischen Brüste und Penisse, die uns umzingeln, den eigenen Bewegungsspielraum enger machen und den Anpassungsdruck erhöhen werden. Denn im Grunde handelt es sich nur gigantische Glücksversprechen, aber nicht um Garanten des Glücks. Prominente Beispiele wie Michael Jackson deuten an, dass eine neue Nase nicht in jedem Fall das große Lebensglück beschert. Wenn Glück, dann das Glück des Profiteurs, des Verkäufers. Aber auch hier, befürchte ich, zeigen wir nur wieder auf Glücksversprechen. Also lassen wir solche Begriffe einmal beiseite. Es geht um Profaneres, zum Beispiel um Arbeitsplätze. Hä, wie meinen?
Der wahre Stress wird letztlich dort beginnen, wo Zeiten rasend schnell auf uns zukommen, in denen die Exoten diejenigen sein werden, die nicht Gigantobrüste oder Gigantopenisse vorweisen können ... aber dafür wird es sicherlich eine passende Diagnose im ICD-10, entsprechende Psychopharmaka und ein soziales Netz geben, "Hartz 14" steht sicher irgendwann vor der Tür. Denn ohne Fettabsaugung, Facelifting, Gigantogeschlechtsteil, ohne botoxgespritztes Puppengesicht wird es schlecht auf dem Arbeitsmarkt von morgen aussehen. Da hilft uns heute schon die Pornografisierung der Welt als gute Übung, denn sie zerrt alles unter das Vergrößerungsglas der öffentlichen Aufmerksamkeit, was privat und intim und gegebenenfalls nicht genormt ist. Bis nichts Intimes, Privates und Ungenormtes mehr übrig bleibt. Erst dann sind wir für den Arbeitsmarkt von morgen gut vorbereitet und die Arbeitsplätze sind gerettet. Für eine postindustrielle Klonarmee mit faltenloser Botoxhaut und gigantischen Geschlechtsteilen ... und den neuen Industrien und neuen Arbeitsplätzen, die dazu notwendig sind.