Super Mario Maker 2 im Test – Ein Nerd im Jump’N’Run Himmel

Nach dem großen Erfolg auf der Wii U und später auch auf dem Nintendo 3DS, geht der Super Mario Maker nun auf der Nintendo Switch in die zweite Runde. Nach den vielen Wii U-Spielen, die für die Switch aufgehübscht wurden, hatte ich immer insgeheim gehofft, dass es auch den Super Mario Maker erwischt. Nun hat Nintendo uns einen ganz neuen Teil beschert. In unserem Test verraten wir euch, was der so kann.

Super Mario Generationen versammelt euch

Super Mario Maker 2 im Test – Ein Nerd im Jump’N’Run HimmelJede Generation Videospieler seit 1985 hat ihr eigenes Super Mario mit seinem eigenen Stil. Angefangen mit Super Mario Bros. und Super Mario Bros. 3 für den NES, über Super Mario World für den SNES, bishin zu New Super Mario Bros. U für die Wii U, hat der italienische Klempner einige Wandlungen durchgemacht. All diese Spielstile lassen sich auch im Super Mario Maker 2 auswählen, neu hinzugekommen ist als zusätzliches Thema in der Switch Version Super Mario 3D World samt spezieller Level Elemente und Gegner.

Doch was ist der Super Mario Maker eigentlich? Die meisten werden es vermutlich wissen und können diesen Abschnitt getrost überspringen. Das Prinzip des Spiels ist denkbar einfach: mit dem Super Maker 2 für die Nintendo Switch erhält man einen riesigen Baukasten, um sich in den eben genannten Spielstilen eigene Super Mario Level zu bauen. Irgendeine Idee, die man schon immer gerne in einem Super Mario Spiel haben wollte oder vielleicht das Lieblingslevel aus einem alten Teil im neuen Gewand nachbauen? Es gibt nichts was man nicht machen kann und man kann dabei einfach der eigenen Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen.

Bauen mit dem Finger

Gebaut werden kann zwar in allen Modi der Switch, aber im TV- bzw. Tabletop-Modus ist es ungleich schwieriger als im Handheld-Modus. Das liegt vornehmlich an der Steuerung, da man am TV und auf dem Tisch die Joy Cons oder Controller zur Bedienung nehmen muss. Dank des verbauten Touchdisplays würde ich aber dazu raten das Bauen komplett im Handheld-Modus zu bewerkstelligen. Hierbei kann man einfach den Finger oder einen Stylus zum Platzieren, Bearbeiten oder Löschen der verschiedenen Elemente nutzen. Das geht nicht nur deutlich leichter von der Hand, es geht auch viel schneller. Zwar kommt man auch mit dem Controller oder Joy Cons an das gewünschte Ziel, aber mir hat es damit deutlich weniger Spaß gemacht.

Super Mario Maker 2 im Test – Ein Nerd im Jump’N’Run HimmelZurechtfinden muss man sich in beiden Fällen aber erstmal mit dem Menü. Dieses geht erst nach einer Gewöhnungsphase in Fleisch und Blut über. Der Roboter zum Speichern und Laden, das Radiergummisymbol, der Hund um den letzten Schritt Rückgängig zu machen oder eben die Rakete zum Löschen des Levels sind einfach nicht so selbsterklärend wie man es sich wünschen würde. Hier hilft einfach etwas rumzuprobieren oder das Tutorial, durch das uns die Taube Yamamura führt, zu nutzen. Da werden einem nicht nur die Steuerung, sondern auch Tipps und Tricks verraten, wie man seine Level besonders fordernd baut.

Insgesamt ist das Menü trotzt der vielen Einstellungsmöglichkeiten recht übersichtlich. Am oberen Rand befinden sich die Levelelemente, die man auf dem Spielfeld platzieren kann. Direkt auswählbar ist aber immer nur eine Auswahl oder die zuletzt genutzten Elemente, weitere können über die Lupe gesucht werden. Wobei gesucht schon fast übertrieben ist, denn die verfügbaren Elemente werden einem in Auswahlrädern nach der jeweiligen Kategorie präsentiert. Gelände, einsammelbare Items, Gegner oder Vorrichtungen. Hier hat man alles schnell gefunden, was man braucht. Am linken Rand befinden sich zudem Optionen für das Level selbst. Hier wählt man den Grafikstil aus, den Hintergrund bzw. das Thema des Levels oder aber ob das Level automatisch scrollen soll, wieviel Zeit man hat oder welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um das Level zu beenden. Ein Lavalevel mit begrenzter Zeit, welches in einer mittleren Geschwindigkeit scrollt und als Feuer Mario beendet werden muss, ist so schnell gebaut.

Super Mario Maker 2 im Test – Ein Nerd im Jump’N’Run HimmelZwar kann nun einfach mal probieren, wie das gebaute Level in einem anderen Grafikstil aussieht, allerdings ist das nicht immer ratsam. Zum Beispiel hat der Baukasten zu Super Mario 3D World Elemente zur Auswahl, die in den anderen Stilen schlichtweg fehlen. Aber Level im New Super Mario Bros.-Stil spielen sich beispielsweise komplett anders als im alten Super Mario Bros. vom NES. Denn nicht nur die Grafiken, sondern auch das Movement und Paceing wurden angepasst. So muss ein gutes Super Mario World-Level kein gutes New Super Mario Bros.-Level sein. Am besten überlegt man sich vorher was für einem Level man bauen möchte und wählt so den richtigen Hintergrund und Spielstil aus.

Interessant ist auch die Möglichkeit zu zweit an einem Level zu bauen. Dies geht logischerweise dann nicht im Handheld-Modus, weil dazu beide Baumeister einen Joy Con nutzen müssen. Das ist zwar teilweise etwas chaotisch, aber mit dem richtigen Partner macht es durchaus Spaß.

Hat man erstmal ein Level hochgeladen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, beginnt das Warten auf die ersten Spieler. Leider dauert das mitunter einige Tage, bis das Level überhaupt von jemanden gefunden und gespielt wird... wenn überhaupt. Das liegt natürlich hauptsächlich an der großen Masse der Level. Natürlich möchten Millionen Spieler ihre Kreationen auf die Spieler loslassen, was einfach zu einer Übersättigung des Levelpools kommt. Wenn ihr wollt, dass euer Level wirklich gespielt wird, solltet ihr den Level-Code an Freunde weitergeben oder in einschlägigen Foren oder Social Media Webseiten teilen.

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Unendliche Quelle an neuen Levels

Hat man den Editor verinnerlicht ergeben sich unendlich viele Möglichkeiten den Super Mario Maker 2 zu dem Spiel werden zu lassen, welches man sich immer gewünscht hat. Man sollte die Möglichkeiten aber nicht unterschätzen, denn um ein wirklich gutes Level zu bauen gehört eine große Portion Geduld und Kreativität dazu. Mal eben ein Level bauen, welches einem selbst und anderen Spaß macht, ist schwieriger als man vielleicht denkt.

Super Mario Maker 2 im Test – Ein Nerd im Jump’N’Run HimmelUm sich Inspiration zu holen oder die ultimative Herausforderung zu suchen, kann man sich an der nie versiegenden Quelle von Levels aus der ganzen Welt bedienen. Einsortiert nach verschiedenen Kategorien kann man die neusten Kreationen, die beliebtesten Level oder aber auch Level mit Potential spielen. Ich finde es absolut Irre was Spieler auf der ganzen Welt mit dem Mario Maker zustande bringen. Die Kreativität ist quasi grenzenlos und nicht gerade wenige Level bedienen sich Mechaniken, auf die ich persönlich nie im Leben gekommen wäre. Besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass man Level erst dann veröffentlichen kann, wenn man sie selbst geschafft hat. Ist teilweise frustrierend und nicht selten habe ich ein Level nicht geschafft, gleichzeitig aber auch beeindruckend, weil irgendwie das Level schaffbar ist.

Nachteil ist allerdings, dass man um die Online-Features von Super Mario Maker 2 zu nutzen, dazu gehört neben dem Spielen von fremden Levels auch das Hochladen der eigenen, zwingend eine aktive Nintendo Online Mitgliedschaft benötigt.

Gegeneinander, miteinander oder alleine

Die größte Neuerung von Super Mario Maker 2 gegenüber der Version für die Wii U und Nintendo 3DS, sind sicherlich die Multiplayer Möglichkeiten. So kann man die Level nicht nur alleine, sondern mit bis zu drei weiteren Mitspielern spielen. Dies geht gegeneinander wo quasi der Spieler, der als erstes am Ende ist die Runde gewinnt. Zum anderen kann man die Level auch miteinander spielen, wo Teamwork angesagt ist, um gemeinsam bis zum Ende zu kommen.

Super Mario Maker 2 im Test – Ein Nerd im Jump’N’Run HimmelWas im lokalen Spiel tatsächlich viel Spaß machen kann, da man mit seinem gegenüber direkt interagieren kann, macht Online wenig bis gar keinen Spaß, obwohl es dasselbe Spielprinzip ist. Allerdings stellt sich Nintendo in Sachen Online Features wieder mehrmals selber das Bein. Man kann wie so oft nicht gezielt gegen Freunde spielen, sondern man wird immer einer zufälligen Lobby zugelost mit Spielern aus der ganzen Welt. Allerdings auch nur dann, wenn man überhaupt eine Lobby findet. Was kurz nach Release nur sehr selten klappte, funktioniert mittlerweile zuverlässiger. Nur wie soll man Level gemeinsam spielen, wenn man sich als Kommunikationsmittel nur vorgefertigter Wortfetzen bedienen kann und die eigene Smartphone App nicht unterstützt wird? Immerhin soll angeblich ein Update kommen, dass man auch gegen Freunde spielen kann. Unverständlich auch wieso man nicht in einer Lobby bleiben kann, wenn man ein Level geschafft hat. Zwar kann man „weiterspielen" auswählen, aber dann beginnt das Drama von neuem. Man wird einer beliebigen Lobby zugelost und spielt mit komplett anderen Spielern zusammen. Warum Nintendo?

Denn alleine oder im lokalen Multiplayer hat man mehr vom Spiel. Hat man gerade keine menschlichen Mitspieler zur Seite, kann man sich auch dem Abenteuermodus widmen, welcher gleichzeitig eine Art Kampagne ist. Hier müssen durch das Absolvieren diverser Level Münzen verdient werden, um die Arbeiter zu bezahlen, die das Schloß von Prinzessin Peach wieder aufbauen sollen. Fesselnd ist es zwar nicht unbedingt, aber es geht hier ja auch um die Level die gespielt werden sollen und im Laufe des Modus schwerer werden. Falls man kein Nintendo Online hat, wird man hiermit ein wenig bei der Stange gehalten, aber insgesamt ist der Umfang vom Super Maker 2 eher gering, wenn man keine aktive Mitgliedschaft hat.

Fazit

Wer ein Super Mario Spiel in verschiedenen Grafikstilen von quasi unendlicher Länge möchte, der ist beim Super Mario Maker 2 genau richtig. Das Bauen von Leveln macht unheimlich viel Spaß und nach kurzer Eingewöhnung geht auch die Bedienung gut von der Hand. Die schier endlose Auswahl von Kreationen aus der ganzen Welt lässt den Super Mario Maker nie langweilig werden.

Doch leider sind die Online Features wie so oft bei Spielen von Nintendo mehr als dürftig. Man kann nicht gezielt mit Freunden spielen und überhaupt wirkt die Umsetzung nur halbgar, sofern man eine brauchbare Lobby bekommt. Dann doch lieber lokal gegen Freunde oder einfach ganz allein spielen. Auf Nintendo Online kann man aber trotzdem nicht verzichten, weil einem sonst auch die fremden Level und das Hochladen selbst erstellter Level verwehrt bleiben.


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