Bangladesch kann noch viel mehr außer Stoff und Kleidungsindustrie, Bangladesch kann auch außergewöhnliche Natur. Diese wollten wir natürlich selbst mit eignen Augen sehen und haben uns somit auf den Weg in den größten Mangroven Wald unseres Planeten gemacht.
Die Sundarbans sind das größte Mangrovenwaldgebiet der Welt und erstrecken sich über den südlichen Teil von Bangladesch bis nach Westbengalen in Indien. Mit einer Fläche von etwa 10.000 Quadratkilometern in Bangladesch allein bilden sie ein riesiges Ökosystem, das sowohl im Süß- und aber auch Salzwasser beheimatet.
Diese Region ist vor allem als Heimat des königlichen Bengalischen Tigers bekannt, aber sie beherbergt auch andere seltene Arten wie das Salzwasserkrokodil und den Gangesdelfin. Die Sundarbans sind zudem ein UNESCO-Welterbe und spielen eine entscheidende Rolle für das Klima und die Biodiversität der Region und auf unserem Planeten. Sie dienen als natürliche Barriere gegen Zyklone und tragen erheblich zur Fischerei und Forstwirtschaft bei, welche wichtige Wirtschaftszweige für Bangladesch sind. In den Mangroven laichen sehr viele Fische, somit sorgt dieser Wald, dafür das die Fischbestände in der Region aufrecht gehalten werden.
Welche Pflanzen gibt es in den Sundarbans?
Die Flora der Sundarbans ist besonders vielfältig und angepasst an die einzigartigen salzhaltigen Bedingungen des Mangrovenwaldgebiets.
Die dominierenden Pflanzenarten sind Mangroven, die spezialisierte Anpassungen wie Salz filternde Wurzeln und salztolerante Blätter aufweisen. Zu den bekanntesten Mangrovenarten gehören der Sundari-Baum, nach dem die Sundarbans benannt sind, sowie andere Arten wie Gewöhnliche Mangrove und Schwarze Mangrove.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Gräsern, Schlingpflanzen und epiphytischen Farnen. Diese einzigartige Pflanzenwelt bildet die Grundlage für ein komplexes und einzigartiges Ökosystem, das eine Vielzahl von Tierarten beherbergt und von unschätzbarem Wert für die Biodiversität sowie die Wirtschaft der Region ist.
Welche Tiere sind im größten Mangrovenwaldgebiet der Welt heimisch?
In den Sundarbans findet man eine beeindruckende Vielfalt an Tierarten, die sich an die einzigartigen Bedingungen der Mangrovenwälder angepasst haben.
Besonders hervorzuheben ist der Königliche Bengalische Tiger, der hier eines seiner letzten natürlichen Rückzugsgebiete hat. Leider ist dieser aber sehr selten und man bekommt ihn nur selten zu Gesicht. Leider haben wir auf unseren Touren auch keinen bengalischen Tiger gesehen. Weitere bemerkenswerte Tiere aus dem Mangrovenwald sind:
- Salzwasserkrokodile: In den Wasserwegen der Sundarbans zu finden und gefürchtet von den Fischern der Region.
- Verschiedene Arten von Delfinen: Darunter der seltene Gangesdelfin und der Irrawaddy-Delfin.
- Vögel: Etwa 270 Vogelarten sind hier beheimatet, einschließlich Eisvögel, Reiher und Brahminiweihen.
- Fische und Krustentiere: Eine reiche Vielfalt, die von Barschen und Katzenfischen bis zu Garnelen und Krabben reicht.
Wie ihr hier schon sehr gut sehen könnt gibt es sehr viele Tiere welche die Mangroven ihr Zuhause nennen dürfen. Während unserer Tour dort haben wir Krokodile, Katzenfische, Shrimps, Eisvögel, Delfine und noch eine Vielzahl von Schlangen und Spinnen gesehen.
Ein Problem hier im Dschungel war tatsächlich das die Luftfeuchtigkeit so hoch war das wir nicht immer unsere Kamera benutzen konnten, da diese so extrem angeschlagen war. Daher haben wir leider nicht so viele Fotos von Tieren machen können.
Wie kommt man von Dhaka in die Sundarbans?
Die Anreise zu den Sundarbans von Dhaka aus ist eine kleine Abenteuerreise für sich. Da die Verkehrsinfrastruktur in Bangladesch nicht immer auf dem neuesten Stand ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, je nach Budget und Zeitrahmen. (eigentlich ist die Infrastruktur in Bangladesch meist eher schlecht).
Eine der gängigsten Methoden ist die Fahrt mit dem Bus bis nach Khulna oder Mongla, die jeweils als Ausgangspunkte für Touren in die Sundarbans dienen. Die Busfahrt kann zwischen sechs und acht Stunden dauern. Premium Bustickets gibt es ab etwa 1400 Taka pro Person, einfache Bustickets liegen bei etwa 400 Taka (110 Taka = 1 Euro)
Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen Inlandsflug nach Jessore zu nehmen und von dort aus weiter nach Khulna zu fahren, was die Reisezeit erheblich verkürzt. Für diejenigen, die es besonders komfortabel mögen, werden auch mehrtägige Bootstouren ab Dhaka angeboten, die direkt durch die Sundarbans führen. Unabhängig von der gewählten Transportmethode ist es ratsam, die Tour im Voraus zu buchen, insbesondere wenn man plant, die Sundarbans während der Hauptsaison zu besuchen.
Wichtig zu wissen ist auch noch das die Sundarbans jährlich eine Schonzeit haben wo motorisierte Boote nicht in das Waldgebiet fahren dürfen. Diese fällt auf die Monate Juni, Juli und August. Wir haben während unserer Zeit dort nur mit Sondergenehmigung der Rangers und mit dem Ruderboot in den Wald dürfen.
Welche Unterkünfte gibt es in dem Nationalpark?
Die Unterkunftsmöglichkeiten in den Sundarbans sind vielfältig, reichen jedoch nicht an den Komfort von Stadthotels heran. Allerdings sind die wenigsten Hotels in Bangladesch nur ansatzweise so, wie man es vom internationalen Standard gewohnt ist.
Meist handelt es sich um einfache Lodges oder Hütten, die die Grundbedürfnisse wie Schlafen und Essen abdecken. Diese Unterkünfte sind oft Teil eines organisierten Tour-Pakets und beinhalten neben der Übernachtung auch geführte Ausflüge durch das Mangrovenwaldgebiet. Für diejenigen, die ein etwas exklusiveres Erlebnis suchen, gibt es auch schwimmende Hotels, sogenannte „Tourist Boats“, die Übernachtung und Verpflegung anbieten, während man durch die Sundarbans fährt.
Da die Region ein geschütztes Gebiet ist, sind die Möglichkeiten für individuelle Übernachtungen begrenzt. Es ist ratsam, im Voraus zu buchen und alle Details mit dem Touranbieter oder der Unterkunft abzuklären, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Wir haben unsere Tage im Sundori Eco Resort verbracht und haben das Resort geliebt. Die Gastfreundschaft, das Essen und die Zimmer waren wirklich toll. Hier gibt es sogar die Möglichkeit ein Zimmer mit Klimaanlage, zu buchen wenn man so wie ich Probleme hat bei 35 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit gut zu schlafen.
Blick auf das ResortLohnt es sich?
Wir haben leider nur 3 Tage in den Sundarbans verbracht und bereuen es das wir nicht die Möglichkeit hatten länger im Nationalpark bzw. am Nationalpark zu bleiben. Die Einheimischen sind superfreundlich und zeigen sehr gerne wie sie leben. Die Touren mit dem Ruderboot in die Mangroven hinein waren dann natürlich der Höhepunkt unserer Sundarbans Tour.
Nachdem wir mittlerweile sehr viele Urwälder gesehen haben, egal ob in Costa Rica, den Chitwan Nationalpark in Nepal oder auch den Taman Negara in Malaysia müssen wir echt sagen das dieser Dschungel ein echtes Highlight war. Durch die Mangroven und die Größe des Nationalparks fühlt man sich wirklich von der Natur eingeschlossen. Wir haben die Zeit in diesen wunderschönen Dschungel im Herzen von Bangladesch sehr genossen und können jeden Abenteurer diese Reise wirklich nur ans Herz legen