Sumpfige Leichenwanderung unter Abwesenheit von Alligatoren

Graben wir uns doch mal wieder durch die absoluten Untiefen des Genrefilms. Da gibt es so schön viel Müll.

THE ALIEN DEAD – USA – 1980 – 74 Min.

Regie führte hier Fred Olen Ray, ein Mann, der bisher 155 Filme gemacht hat, von deren Titeln in ungefähr 142 das Wort „Bikini“ vorkommt. Es grenzt quasi an ein Wunder, dass ich zufällig einen ohne „Bikini“ genommen habe.
Das Drehbuch hat er gemeinsam mit Martin Nicholas verfasst, der sonst absolut nix geschrieben hat und nur mal als Hausmeister durch einen anderen Film laufen durfte.
Hauptdarsteller Buster Crabbe, der hier Sheriff Kowalski mimt, kann man als einen der ersten B-Movie-Stars bezeichnen. In den 30ern spielte er unter anderem FLASH GORDON und BUCK ROGERS sowie einige Westernhelden wie Billy The Kid in zahlreichen Low Budget Western. Der folgende Krampf ist quasi sein B-Movie-Abgang, denn er starb kurz darauf. Ob dieser Film zur Trauer beiträgt, darf bezweifelt werden.

Journalist Tom Corma tippt auf seiner Schreibmaschine herum und erzählt diese Geschichte aus einem Kaff, in dem niemand jemals vermutet hätte, dass da irgendwas Außergewöhnliches passieren könnte. Nebenbei zeigt das direkt mal die Attitüde, dass alles immer größer sein muss heutzutage. Heute spielen alle Filme in großen Städten, aber hier schippern Mr. und Ms. Griffith durch einen Sumpf am Arsch der Welt und unterbieten sich gegenseitig in ihrer darstellerischen Leistung. Ms. Griffith säuft ab, also muss ich zumindest nur noch einen von beiden ertragen.

Journalisten und Polizisten pokern und labern irgendwelchen Quark, dann kommt Mr. Griffith rein und … Acting.

Eine Blondine wird von einem Zombie … geirgendwast.

Tom ist am See und recherchiert. Dabei überrascht er Ms. Michaels, die gerade schwimmt und eindeutig viel zu viel dabei an hat. Tom ist sowas von investigativ, dass er weiß, dass im Sumpf eigentlich Alligatoren sein sollten, aber die sind alle weg. Mr. Michaels hat keine Erklärung dafür, außer natürlich ein deutsches Flugzeug, dass im zweiten Weltkrieg in den Sumpf gestürzt ist und selbstverständlich haben Indianer auch was damit zu tun und dann ist da ja noch das Riesenopossum … Leider endet der große Verschwörungsdialog und Tom geht spazieren, weil er gerade erfahren hat, dass es Opossum zum Essen gibt.

Eine Brünette und ihr Freund streiten sich und … Acting.

Die Brünette wird von einem Zombie verfolgt und sie stellt sich natürlich absolut dämlich an und stirbt.

Tom und Miss Michaels machen im Busch rum und finden die Leiche von Ms. Griffith. Da der Sheriff nichts unternehmen will, wird Tom persönlich den Sumpf nach Hinweisen absuchen. Vermutlich mit Miss Michaels, denn beim Rumknutschen finden sich Hinweise am besten.

Ein Holzfäller wird von den Zombies … gestreichelt. Okay, er wurde gefressen, es sah nur nicht danach aus. Seine Frau klingt exakt wie die Mutter von Brian von Nazareth, aber ich glaube nicht, dass Terry Gilliam hier mit was zu tun hatte. Sie wird von den Zombies auf eine Mistgabel gespießt und … Acting.

Tom und MM (wie ich Miss Michaels ab jetzt abkürzen werde) knutschen auf einem Boot rum und werden von den Zombies … geschüttelt. Also hauen sie ab. An Land wartet schon der Sheriff und glaubt nicht an Zombies. Stattdessen hat er eine Belohnung auf den Alligator ausgesetzt, der seiner Meinung nach Ms. Griffith gekillt hat. Also wird wohl gleich das gesamte Hinterwäldlerkaff im Sumpf rumballern. Könnte spaßig werden.

Tom zieht einen Biologen zu Rate, der mal checken soll, was das für Zombieviecher sind.

Eine nackte Blondine wird von den Zombies … in den See gedöppt. Eigentlich wäre ein Cop zur Stelle gewesen, der sie die ganze Zeit beim Nacktbaden bespannt hat, aber ausgerechnet kurz vor der Zombieattacke muss er zurück zu seinem Funkgerät. Der Sheriff hat nämlich irgendwas Verdächtiges am Highway, das unbedingt inspiziert werden muss.

Zu Countryklängen aus der Hölle torkeln die Zombies aus dem Wald und fallen über die Leute her, die scheinbar nicht mal in der Lage wären, einer Killerschnecke zu entkommen. Es ist halt schon irgendwie natürliche Selektion, wenn die lahmarschigen Zombies diese nutzlosen Heiopeis erledigen.

Ich glaube, es folgt sowas wie ein Rückblick. Ganz sicher kann man da nie sein, denn hier sieht einfach alles gleich aus. Jedenfalls erinnert sich wohl Ms. Hawkins, dass irgendwas explodiert ist oder so. Ich raffe es absolut nicht, weil man nichts erkennt, nichts gesagt wird und die Effekte komplette Grütze sind. Gehen wir einfach mal davon aus, dass ein Meteor eingeschlagen ist, weil ich das Wort gerade aufgeschnappt habe und hinterfragen nichts mehr.

Viel Zeit zum Hinterfragen bleibt ohnehin nicht, denn wir kommen zum großen Finale, voller lahmer Zombies, kreischender Frauen und einem Typen mit Schrotflinte. Was hier wie die Mörderaction klingt, könnte kaum langweiliger sein. Die letzten Überlebenden verschanzen sich in einer Hütte und schmiedet den genialen Plan, mit dem Auto abzuhauen. Dazu lenkt Miller die Zombies ab, indem er … irgendwas Explodierendes durch die Gegend wirft und sich fressen lässt.

Unser Liebespaar Tom und MM sind die letzten und rennen zum Auto …. wo zur Hölle steht das bitte? Müssen die durch den ganzen Wald? Moment mal, wer hat da jemanden am Baum aufgehangen? Zombies machen sowas nicht. Und warum nehmen die jetzt das Boot? Das war nicht der Plan? Wo ist das Auto? Das ergibt alles keinen Sinn.

Dass der Film dann vorbei ist nebenbei auch nicht, aber immerhin muss ich mich nicht noch länger quälen. Ich gehe im Sumpf nach Leichen tauchen …


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