den zweiten und noch lange nicht letzten Teil der Summer-Breeze-Saga möchte ich Euch heute präsentieren.
Es geht diesmal um den ersten offiziellen Festivaltag sowie um die Erfolge meines nahezu an Perfektion
grenzenden Packsystems.
Packen für Summer Breeze – die Festival Packliste
Es hat sich gelohnt! Die ganze Schufterei mit dem Artikel, das Erstellen der Summer Breeze Packliste…
Ich habe das ja nicht für Euch gemacht, gell! ICH MEINE HALLO! Wie viele von Euch, die „Summer Breeze Packliste“, „Summer Breeze Checkliste“ oder grausame Derivate dieser Keywords in die große böse Suchmaschine eingegeben haben und auf meinem Blog gelandet sind, haben sich meine Liste überhaupt angeschaut bzw. ausgedruckt und benutzt?! Nach der Anzahl an Kommentaren, E-Mails oder gar positiver Bewertungen des Artikels zu urteilen keiner. So!
Auf jeden Fall war ICH mit meiner Packliste höchst zufrieden. Meinen Mitstreitern und mir hat es während des Festivals an nichts gefehlt. Im Gegenteil: Wir hätten problemlos eine weitere Person komplett mitverpflegen können. Von B wie Bier bis V wie Vitamintabletten (ich habe sie jetzt tatsächlich eingepackt!).
Allerdings gab es auch – wie auf jedem Festival – ein bisschen Materialverschleiß. So riss eine Lasche meines Zelts ab und ich konnte den Stoff an einer Seite nicht mehr in Bodennähe fixieren. Das war zumindest bei schönem Wetter kein Problem… dazu jedoch im dritten Teil mehr.
Auch mein Pavillon wurde in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Stangen sind verbogen und die Plastiksteckteile sind teilweise aufgebrochen.
Und last but not least hat mein Klappstuhl etwas abbekommen. Die Nylon-Nähte der Sitzfläche in Poponähe haben sich stark ausgedehnt und drohen zu reißen. Das kommt davon, wenn man innerhalb eines Jahres um 5 Kilo zunimmt…
Doch wie so oft naht Hilfe in Form von Nachschub. Demnächst werde ich wieder einige Gutscheine prüfen und mir Campingmaterial nachbestellen. Oder einen Ghettoblaster von Sony. Oder CDs. Oder Kleidung. Oder eine Nacht in einem Hotel in Dinkelsbühl…
Donnerstag, 18.08.2011
Ich war als Erster um ca. 07:30 Uhr wach. Kein Wunder, die Sonne spitzte schon um die Ecke und ab dann ist es unerträglich heiß im Zelt. Eine Katzenwäsche folgte – ganz festival-like: Wasserkanister über den Kopf heben, aufdrehen und fertig!
Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir auf in Richtung Festivalgelände.
ACHTUNG: Es mag im Festival-ABC gestanden haben, aber ich wusste es nicht: Auf’s Gelände darf man Flüssigkeit bis zu einer Menge von 0,5 l in einer Plastikflasche mitnehmen! So hatten wir genug Wegzehrung.
Bands
- STEVE FROM ENGLAND
- A PALE HORSE NAMED DEATH
- THE SORROW
- SEVENTH VOID
- CRIPPER
- RANZ BOELLNER AND THE HEAVY METAL WARRIORS
- DEATH BEFORE DISHONOR
- 9MM ASSI ROCK’N'ROLL
- THE HAUNTED
- DER WEG EINER FREIHEIT
- COMEBACK KID
- VREID
- SUICIDAL TENDENCIES
- KVELERTAK
- AC/DX
- IGNITE
- KAMPFAR
- ARCH ENEMY
- DEVIL SOLD HIS SOUL
- SONIC SYNDICATE
- DECAPITATED
- IN EXTREMO
- HACKNEYED
- EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
- MARDUK
- WITCHERY
- ABORTED
- POSTMORTEM
Auf zum Festivalgelände!
Tja, was haben wir uns am Donnerstag nicht alles angesehen…
Schade fand ich nur, dass die Band schon am Nachmittag spielen musste. Die Songs hätten mehr Atmosphäre verdient gehabt.
Setlist The Haunted
- Never Better
- 99
- The Premonition / The Flood / The Medication
- Unseen
- D.O.A.
- Trespass / The Fallout
- No Compromise
- Guilt Trip
- Dark Intentions
- Bury Your Dead
Comeback Kid?! Komischer Name für eine Band, oder? Zumal es die Band erst seit 2002 gibt und sie sich noch nie aufgelöst hat… na ja, wir wollen nicht philosophisch werden.
Mit Hardcore bin ich groß geworden, also war Comeback Kid genau mein Ding.
Aber der Sänger! Wenn die einzelnen Songs noch eine halbe Minute länger gedauert hätten, wäre er sicher explodiert. Mit hochrotem Kopf schrie er ins Mikro, als ob es kein Morgen geben würde. Cooler und halbwegs glaubwürdiger Auftritt.
Setlist Comeback Kid
- Do Yourself A Favor
- False Idols Fall
- All In A Year
- Broadcasting
- Talk Is Cheap
- G.M., Vincent & I
- Defeated
- Because Of All
- Step Ahead
- Hailing On Me
- Pull Back The Reins
- Partners In Crime
- Changing Face
- The Trouble I Love
- Wake The Dead
- Final Goodbye
Gott, war das ein geiler Gig! Wir standen direkt vor den Boxen rechts in der ersten Reihe und es blies uns förmlich die Ohren weg. Spätestens, wenn der Schlagzeuger auf seine Bass Drum eindrosch, wackelte nicht nur der Boden, sondern auch einige innere Organe.
Was ein bisschen nervte, waren die langen Ansagen und Belehrungen vom Frontmann Mike Muir. Hätte er sich klemmen können und dafür zwei oder drei Songs mehr spielen können; das ist dann für mich schon wieder zu viel Hardcoregehabe.
Aber wie kann man einer Band böse sein, die Songs wie „Cyco Vision“, „War Inside my Head“ und ähnliche Kaliber abfeuert…
Und am Ende bat Mike noch einige Fans auf die Bühne, sehr zur Freude der Security: Wie Ihr auf dem Bild sehen könnt, wurden es dann ein paar mehr Fans, und die Ordner auf der linken Seite hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Echt true!
Setlist Suicidal Tendencies
- You Can’t Bring Me Down
- Institutionalized
- Join The Army
- Freedumb
- War Inside My Head
- Subliminal
- We Are Family
- Possessed To Skate
- Cyco Vision
- Pledge Your Allegiance
Ignite kannte ich wieder nicht. Ein grundsolide Hardcore-Band mit melodischen und eingängigen Songs.
Auch hier war wieder viel „Hardcoreness“ im Spiel; langsam glaube ich, alle Hardcore-Bands müssen die Welt verbessern und Fans zu jeder sich bietenden Gelegenheit dazu auffordern, sich selbst treu und ehrlich zu bleiben.
Macht nix, der Auftritt hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir vielleicht keine CD der Gruppe kaufen würde. Meine Hardcore-Zeiten sind vorbei.
Setlist Ignite
- Poverty For All
- Veteran
- Fear Is Our Tradition
- Burned Up
- Let It Burn
- Are You Listening
- Fill In The Blanks
- A Place Called Home
- My Judgment Day
- Who Sold Out Now
- Run
- Sunday Bloody Sunday
- Know Your History
- Live For Better Days
- Bleeding
Wir kamen aus dem Headbangen gar nicht mehr raus, und der Sonnenuntergang tat sein Übriges für eine wahrhafte Gänsehautstimmung.
Angela Gossow, die Frontfrau mit der Stimme, die so manchen Pseudo-Death-Metal-Shouter in Grund und Boden hämmert, entschuldigte sich am Anfang des Gigs noch bei den Fans, denn sie trat mit Zahnschmerzen auf! Das hörte man aber kaum. Man sah es ihr vielleicht manchmal am schmerzverzerrten Gesicht an, aber, hey, welcher Heavy Metaller steht denn nicht auf Schmerzen…
Highlights des Auftritts waren für mich natürlich „We will rise“ und „My Apocalypse“, die zwei wohl bekanntesten Lieder der schwedisch-deutschen Truppe. Technisch perfekt und mitreißend gespielt, wurden alle Songs zudem effektvoll mit Feuerwerk untermalt.
Ein absoluter Kracher! Thumbs up, Arch Enemy!
Setlist Arch Enemy
- Khaos Overture
- Yesterday Is Dead And Gone
- Revolution Begins
- Ravenous
- My Apocalypse
- Bloodstained Cross
- Dead Eyes See No Future
- Dead Bury Their Dead
- Under Black Flags We March
- No Gods, No Masters
- We Will Rise
- Nemesis
- Fields Of Desolation
Aber die Show war schon richtig fett. Die Lichteffekte rockten. Und die Energie sprang schon nach wenigen Minuten von der Band auf die Fans über. Der Sänger vollführte meterhohe Luftsprünge; einzig die Pirouette mit Dreifachsalto hat noch gefehlt…
Ich kenne jetzt nicht so viele Sachen von Sonic Syndicate, aber zum Moshen hat’s schon gereicht.
Setlist Sonic Syndicate
Die selbe Pyroshow und eine nur wenig abgewandelte Songauswahl hatte ich bereits 2009 in Fürth von In Extremo gesehen. Damals verfehlte die kleinere Bühne aber auch nicht ihre Wirkung – es war ein übelst cooler Auftritt. Die Main Stage auf Summer Breeze aber, für eine Band, die ihre Anfänge auf Mittelaltermärkten hat?! Passt nicht ganz, finde ich.
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