Es gibt zwei Dinge, in meinem Leben, die ich gerne mache, wenn ich entspannen will. Lesen ist das Eine, backen das Andere. Irgendwie hat das Mischen von Zutaten etwas Beruhigendes an sich, etwas, das einen alles um sich herum vergessen lässt und die volle Konzentration erfordert. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich mich nicht als unbedingt gut in Backdingen bezeichnen würde - ich probiere Rezepte aus, habe definitiv Favoriten, die ich inzwischen mit verschlossenen Augen backen könnte und ich habe schlichtweg Spaß daran. Und weil Backen bzw. Gebäck und Lesen so gut zusammenpasst, habe ich mir überlegt, dass es jetzt einmal im Monat ein Rezept in Verbindung mit einem Buch (es muss auch dazu passen) geben soll. Das nennt sich dann "Süßes zum Buch".
Mein heutiges "Süßes zum Buch" ist die Kombination aus Zimtschnecken und "Marienkäfertage" von Uticha Marmon. Die Figuren in diesem Sommerroman essen pausenlos Kanelbullar - und das könnte ich tatsächlich auch. Ich liebe Zimt. Es ist eines meiner absoluten Lieblingsgewürze und macht jeden Tag besser - auch im Sommer. Daher habe ich mein liebstes Zimtschneckenrezept nachgebacken und möchte es euch heute - gemeinsam mit "Marienkäfertage" ans Herz legen.
250ml Milch 25g Hefe 75g Zucker 1/2 TL Salz 1/2 TL Zimt 500g Mehl
Die Butter schmelzen und die Milch hinzugeben, dann die Hefe darin auflösen. Zucker, Salz, Zimt und das Mehl miteinander vermengen und dann zu der Butter-Hefe-Mischung hinzugeben. Den Teig kneten bis er geschmeidig ist und dann, mit einem Küchentuch abgedeckt, für ca. 30 - 40 Minuten gehen lassen bis er deutlich größer geworden ist.
Den Teig auf einer mehligen Arbeitsfläche gut durchkneten und dann dünn ausrollen (man kann ihn auch vorher in mehrere Teile teilen und das ganze kleinschrittiger machen, dann geht das Rollen später leichter). Flüssige Butter mit Zucker und Zimt mischen und auf der ausgerollten Teigfläche verteilen. Den Teig dann zu einer Wurst rollen und in kleine Zimtschnecken schneiden. Die Schnecken in größerem Abstand (sie gehen beim Backen noch auf) auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und noch einmal für ungefähr 30 Minuten gehen lassen. Ich habe übrigens einen Teil des Teigs eingefroren, weil es mir sonst einfach zu viel gewesen wäre.
Anschließend die Schnecken mit einem aufgeschlagenen Ei bestreichen und dann in den vorgeheizten Backofen geben. Die Zimtschnecken werden dann bei ca. 250 Grad Ober- und Unterhitze 8-10 Minuten lang gebacken (das kann nach Ofen variieren - mein Ofen geht beispielsweise nur bis 230 Grad und da haben sie ca. 10 Minuten gebraucht!).
Die Zimtschnecken dann zu einem guten Buch genießen! Vielleicht sogar zu diesem hier...
Die Geschichte hat diese sommerliche Schwere und ist dabei dennoch auf eine besondere Art leicht. Für den Sommerurlaub am Strand, auf Balkonien oder irgendwo sonst auf dieser Welt ist diese Geschichte wirklich perfekt. Wer leise Töne und Sommergeschichten mit Tiefe mag, wird "Marienkäfertage" mögen!
Wie gefällt euch diese Postreihe? Habt ihr etwas, das ihr gerne zum Buch esst und wenn ja, was? Mögt ihr Zimt ebenso gerne wie ich?