Sue Monk Kidd, Die Bienenhüterin

Von Philialibri

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352 SeitenbtbPaperbackHomepage der Autorinwurde verfilmt
Inhalt (lt. http://www.randomhouse.de/):Lilys Mutter ist vor zehn Jahren umgekommen. Ihr Vater herrscht wie ein grausamer Rachegott über die inzwischen 14-jährige. Eines Tages flieht Lily aus der bedrückenden Atmosphäre ihres Elternhauses, wandert über die staubigen Straßen der Südstaaten, um ein neues Zuhause zu finden. Sie begegnet wunderbaren Menschen, rettet mit Mut und Klugheit ein Leben und findet bei drei Frauen Unterschlupf, die, wie im Märchen, in großer Eintracht zusammenwohnen. Die drei Schwestern geben dem Mädchen alles, was es braucht: Liebe, Halt, und Geborgenheit. Sie nehmen Lily in ihre Familie auf und weihen sie in die Geheimnisse weiblichen Wissens ein. Lily lernt alles über die Bienenzucht. Sie erfährt, wer ihre Mutter, die sie so schmerzlich vermisst, wirklich war, und sie verliebt sich. Doch eines Tages steht ihr Vater am Gartentor …
Zum Buch:Die vierzehnjährige Lily lebt mit dem Wissen, ihre Mutter umgebracht zu haben. Natürlich war es ein Unfall - doch das ändert nichts an Lilys Schuldgefühlen. Ihr verbitterter und unnahbarer Vater ist da auch keine Hilfe. Ständig sucht sie seine Aufmerksamkeit und Anerkennung, doch sie erhält nur Abneigung und Schläge.Zusätzlich dazu herrschen politische Unruhen in South Carolina - der färbigen Population werden Bürgerrechte zugesprochen und das findet kaum Zustimmung bei den ansässigen Weißen.Als ihre Haushälterin attakiert wird und im Gefängnis landet, fasst Lily den Entschluss gemeinsam mit Rosaleen zu fliehen. Ihre Haushälterin - die einzige Mutter, die sie je kannte - erwartet nur Unheil und sie selbst hält es bei ihrem Vater einfach nicht mehr aus. Und so machen sich die beiden auf eine Reise, die sie schließlich zu drei Imkerinnen führt, die das Leben auf ihre eigene Art anpacken.
Lily ist ein grandios gelungener Charakter. Sie ist echt, lebensnah und in jeder Hinsicht liebenswürdig. Nicht nur ist die Art, in der sie erzählt gut getroffen, sie wird auch überaus menschlich dank jener Elemente, die ein vierzehnjähriges Mädchen ausmachen: sie lügt, sie ist unsicher und sie ahnt, dass sie bald erwachsen sein wird, ist sich aber noch nicht ganz sicher, was das für sie bedeutet.Die Reise zu und das Verbleiben bei den drei Imker-Schwestern ist auch eine Reise zu Lilys Selbst. Von den Schwestern lernt sie, was Liebe bedeutet - und vor allen Dingen, dass jeder das Recht hat geliebt zu werden - unabhänig davon, was er getan hat.
Der faszinierende Erzählstil, die gelungenen Charaktere und das einzigartige Flair der Südstaaten der sechziger machen den Roman zu einem Lesegenuss, der eine wunderschöne Botschaft hat: Liebe ist universell und sie richtet nicht. Schön!