Südtirol-Tipps für regnerische Tage - Teil 2. Nach dem ersten Artikel mit landschaftlichen Highlights am Ritten in Südtirol, erzähle ich Euch heute vom Wagyu-Fleisch aus Südtirol und verrate Euch die besten Adressen für Aperol Spritz, Knödel und Co.
Wagyu Zucht in Südtirol
Immer auf der Suche nach besonderen kulinarischen Entdeckungen musste ich nicht lange suchen - eines DER Highlights am Ritten in Südtirol ist der Wagyu-Hof von Stefan Rottensteiner.
Dieser Mann züchtet seit sieben Jahren Wagyu Rinder, die edelste und begehrteste Rinderrasse der Welt. Damit ist er nicht nur einer der jüngsten Rinderzüchter überhaupt, sondern auch der Einzige Wagyuzüchter in Südtirol.
Die Wagyus von Stefan genießen genau das, was auch ich an Südtirol sehr schätze: tolle Ausblicke, frische Luft, saftige Wiesen und das das ganze Jahr über. Das unter diesen Bedingungen ein grandioses Produkt entstehen kann, verwundert nicht. Auch wenn es mich immer wieder überrascht, welche Delikatesse in diesen so unscheinbar anmutenden Rindern steckt. Japanese Black zeichnen sich durch einen extrem hohen intramuskulären Fettgehalt aus, so dass das Fleisch besonders zart und saftig schmeckt.
Spannend auch: Stefan Rottensteiner experimentiert mit verschiedenen Fütterungsmethoden. Einige Rinder füttert er ausschließlich mit Gras und Heu, andere Rinder werden intensiv mit Kraftfutter und Kohlenhydraten gemästet. Der junge Züchter experimentiert viel um das Fleisch, das er als Delikatesse vermarktet, weiter zu optimieren. In der Wagyu Zucht, so sagt er, fehlen momentan noch die Erfahrungswerte.
Mein Erfahrungswert beim Verkosten des Fleisches: ich habe selten so zartes und saftiges Fleisch gegessen. Der Blick auf das Preisschild sag mir aber auch, allzu oft kann man sich das nicht gönnen.
Weitere Informationen:
Schlemmen in Südtirol - Fischbänke, Vögele, Zuner Hof, Moarhof
Neben dem Blick hinter die Kulissen von Lebensmittelproduktion schätze ich ja vor allem auch den Genuss von traditioneller Küche des jeweiligen Urlaubslandes sehr. Während unseres Wochenendes am Ritten haben wir verschiedene Lokalitäten getestet. Unser Fokus lag dabei auf traditionellen Hofschänken und Restaurants. Hier ein kurzer Überblick:
Auf einen Spritz zu den „Fischbänken" in Bozen:Vom Ritten ist man mit der Seilbahn in nicht mal 15 Minuten unten im Tal. Am regnerischen Samstag nutzen wir diese Möglichkeit nicht nur, um ein bisschen unter den Lauben zu Bummeln (da wird man wenigstens nicht nass :) ), sondern auch um einen Aperitivo bei den „Fischbänken" zu genießen. In der Nähe des Obstmarkts findet man sich dort auf kleinen Barhockern zwischen bunten Lampions und Sprüchetafeln wieder und kann ganz gemütlich unter Einheimischen das Auftaktgetränk des Abends genießen - eine Riesenladung Chips inklusive. Hier startet man so entspannt und „typisch italienisch" in den Abend, dass es kein Wunder ist, dass die Fischbänke über die Lande bekannt sind und man gerne auch mal einen Münchner Bekannten am Nebentisch trifft :)
Von einer Institution zur nächsten. Zum Abendessen gehen wir ins Vögele in der Bozener Innenstadt. Traditionelle und saisonale Gerichte sind hier auf der Karte zu finden. Das Ambiente: urig und gemütlich. Wir entscheiden uns für die Fischvorspeise, Spargelsalat und das Tatar, sowie ein kleines Tiramisu und werden nicht enttäuscht. Eine umfangreiche Weinkarte mit vielen Weinen aus der Region runden das Angebot ab.
Vögele: www.voegele.it
Auf dem Weg zu den Erdpyramiden kommen wir am Moarhof vorbei. Hier wird besonders großer Wert auf saisonale Gerichte gelegt. Wir probieren uns durch eine Brennesselsuppe, Spinat-und Rote Beeteknödel und einen Hasenbraten auf Polenta. Nicht nur schön anzusehen, mit vielen Blumen verziehrt, nein auch geschmacklich ein Highlight. Unverhofft sind das nämlich die besten Knödel, die wir je gegessen haben! Sie schmecken, so wie man es sich wünscht: richtig intensiv nach Spinat und Rote Beete. Der Apfelstudel zum Abschluss ist zwar vom Teig her nicht so wie wir ihn kennen, geschmacklich steht er aber den vorab verzehrten Schmankerln in nichts nach!
Moarhof: Website
Von Oberbozen sind es 20 Minuten zu fahren, aber die Panoramafahrt zum Zuner Hof ist schonmal ein Highlight! Ständig der Blick auf den Schlern, sanfte Grashügel und überall spitzt ein Kirchturm heraus - dieser Anblick ist für mich unverwechselbar Südtirol!
Der Zuner Hof ist der Inbegriff dessen, was ich unter einer Südtiroler Stuben verstehe. Klein, gemütlich, holzvertäfelt und mit einem großen Ofen im Raum. Besonders gefällt mir hier, dass Tradition und Moderne verbunden wird. So erhalten wir eine übersichtliche, modern gestaltete Speisekarte mit dem Logo des Hauses, das man auch auf den schlicht bedruckten Kissen auf den Holzbänken wiederfindet.
Die herzlichen Gastgeber, Herr und Frau Öhler, servieren uns ein feines Abendessen - wir haben uns für Hirschragout und Gnocchi entschieden. Zum Abschluss gibt's „Knieküchle".
Zuner Hof: www.zunerhof.com