Seit einem halben Jahr diskutieren wir hier in diesem Blog das Thema „Katalanisches Unabhängigkeitsbestreben“. Worüber wir sprechen, die Größe und Wirtschaftskraft Kataloniens ist vielen in Deutschland nicht bekannt, oder sie haben keine genaue Vorstellung davon. Man möge mir ausnahmsweise die Verwendung der plakativen Begriffe Südis, Wessis und Ossis verzeihen, sie sind halt schön kurz!
Hier also ein kleiner Vergleich Kataloniens mit den deutschen Bundesländern:
http://www.statistik-bw.de/VolkswPreise/Indikatoren/VW_wirtschaftskraft.asp
Die 7,5 Millionen Katalanen lägen mit ihrem BIP von 193,4 Milliarden Euro in der Summe an 6. Stelle der deutschen Bundesländer, das heisst im oberen Mittelfeld, beinahe noch im ersten Drittel!
Mit ihrem BIP pro Einwohner von 25.780 Euro lägen sie an 11. Stelle der deutschen Bundesländer, oder im oberen letzten Drittel.
Würde man die Katalanen als 17. Bundesland in die deutsche Statistik einrechnen, so sänke das deutsche BIP pro Kopf von 31.440 um 1,8 % auf 30.900 Euro.
Die Katalanen, hier Südis genannt, lägen in jedem der drei Kriterien BIP, BIP pro Kopf und der Einwohnerzahl näher bei den Wessis, teilweise darüber, und durchgängig vor den Ossis. Soviel zum Stammtisch-Thema “faule Südländer”…
Wir reden also über ein wirtschaftlich sehr respektables Land. Der negative Einfluss auf Rest-Spanien nach einer katalanischen Unabhängigkeit wäre also ganz erheblich.
Allerdings ist davon auszugehen, dass ein unabhängiges Katalonien solche Zahlen wegen des zu erwartenden (zumindest zeitweiligen) Ausschlusses aus der EU und der daraus folgenden Abwanderung von multinationalen Konzernen und des Exportrückganges nach Spanien und in die EU solche Wirtschaftszahlen auf lange Zeit nicht mehr erzielen könnte…
