mutter: „herr dokter, ich habe das inhalationsmittel mal wieder abgesetzt, damit er nicht süchtig wird davon.“ (nach drei tagen, bei zuvor echter fetter obstruktiver bronchitis)
ich: „keine sorge, das macht nicht süchtig.“
mutter: „aber man liest da doch soviel, wenn man damit mal anfängt, muss man immer inhalieren.“
ich: „nee nee. wenn man das nicht konsequent über den empfohlenen zeitraum inhaliert, dann muss man es in etappen immer wieder inhalieren. und das bedeutet, man muss immer inhalieren.“
mutter: „also machts doch süchtig.“
´s bobele klingt wie vor vier tagen – obstruktiv, giemt, einziehungen an jugulum und intercostal.
ich: „ok, ich kann sie ja verstehen. aber im moment braucht ihr sohn auf jeden fall das medikament, oder sehen sie im moment eine verbesserung?“
mutter: „nein, im moment nicht. aber als ich inhaliert hatte, da gings ihm gut.“
ich: „eben. also bitte inhalieren sie mal noch eine woche weiter.“
mutter: „aber dann braucht er das medikament ja doch.“
ich: „ja, braucht er gerade auch.“
mutter: „also machts doch süchtig.“
manchmal redet man immer im kreis oder an einander vorbei. das gespräch zog sich noch ein paar wortwechsel hin, sogar mit kurzer sobotta-zeichnung des bronchialsystems und des wirkmechanismus von bronchodilatatoren. aber mamas meinung war schon sehr verkrustet einfach uneinsichtig verständnislos festgelegt.
wir haben uns dann auf eine woche inhalation geeinigt – dann hören wir ´s bobele nochmal ab. und versuchen´s nochmal.