Jeder sucht, auch wenn es ihm nicht bewusst ist.
Suchen bedeute, sich bemühen, jemanden zu finden, etwas Verlorenes wieder zu bekommen, Verstecktes wieder zu finden,
Suchen bedeutet auch, etwas Bestimmtes zu finden, etwas das man braucht zu erwerben oder zu erlangen.
Bemüht sein, durch Überlegen oder Nachdenken etwas herauszufinden, zu entdecken und zu erkennen.
Bestrebt sein, eine bestimmte Absicht zu erreichen, sich die Realisierung oder Erfüllung von etwas zu wünschen, was oftmals verblasst. Suchen ist auch der Antrieb um irgendwohin zu streben oder auf etwas zu streben.
Sich an jemandes Fersen heften, auf der Suche sein, auf die Suche gehen, durchkämmen, durchwühlen, ermitteln, fahnden, forschen, hinter jemandem/etwas her sein, nachjagen, nachsetzen, sich umsehen, verfolgen, zu fangen suchen; (gehoben) nachspüren; (umgangssprachlich) hinterher sein, sich umtun; (nachdrücklich) Ausschau halten; (süddeutsch, österreichisch, schweizerisch) schauen; (landschaftlich) ausschauen.
Im Grunde ist Suchen das Verlangen des Menschen!
Suchen setzt voraus, dass es etwas gibt, was ich momentan nicht habe, nicht besitze aber mir das Gefühl vermittelt, dass dann, wenn ich es habe, ich auch glücklich bin.
Nur wie lange hält dieses Gefühl an?
Gefühle wallen auf und klingen wieder ab. Das Zeitintervall kann unterschiedliche Länge haben, besonders dann, wenn das aufkommende Gefühl noch mit Gedanken zusätzlich genährt wird. Es ist eine Energie in uns, die gelebt werden und Beachtung haben möchte.
Die Energie der aufkommenden Gefühle lassen sich kaum verändern, eher nur verdrängen. Dann kommen sie wieder.
Was jedoch mit etwas Übung gelingt, den Gedankenstrom, der sich nicht abschalten lässt, sich nicht mit dem Gefühl verbindet. Also, dem Gefühl kein Etikett verpasst.
Wie das funktioniert?
Auch wenn es für einige Leser und Leserinnen schon eher langweilig erscheint, es ist die momentane Achtsamkeit, die hier ihre Wirkung zeigt.
Es ist die mangelnde Fähigkeit, zwischen den beiden Prozessen – Gefühlen und Gedankenstrom - präsent zu sein. Bin ich achtsam bei einer Tätigkeit, mache ich diese so gut ich kann.
Mit der Verbesserung der momentanen Achtsamkeit, nimmt auch die Qualität der Suche zu. Dadurch erhöht sich die Lebensqualität.
Manchmal sind wir Menschen nur zu bequem, Dinge zu tun, die uns das Leben bequemer machen.
Dabei ist es wie eine Reise um die Welt, nur zu sich selbst. Oder einfach gesagt: Vom ICH zum SELBST – von der Illusion zur Wahrheit!
Dschelal ed-Din Rumi, persischer Mystiker und Dichter, wusste schon um das Jahr 1270, wo man finden wird, wenn man richtig sucht:
Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.
Unternimm eine Reise, mein Freund“, sang einst der Sufi-Dichter Rumi, “vom Ich zum Selbst. So eine Reise verwandelt die Welt in eine Goldmine.”
Und sie folgt niemals vorgegebenen Wegen, sondern unserem jeweils eigenen Weg. Es lohnt sich, das Schöne am Reisen zu entdecken oder wiederzuentdecken. Dazu muss man allerdings das Risiko eingehen, eigene Prägungen über den Haufen zu werfen.
“Denn wahre Reisen führen nicht von der Heimat in die Fremde und wieder zurück, sondern verwandeln Fremde in Heimat.”
Das ist Wahrheit in Worten!