Wo liegen also die Gründe für das schlechte Abschneiden von Logistik-Dienstleistern und ihren Subunternehmern? Über Alternativen zum klassischen LKW-Transport wird seit Jahren ausführlich diskutiert und ökologiegerechtere Lösungen wie der Modal Split, der eine Verlagerung der Transportleistungen von Straße auf Schiene vorsieht, sind nicht neu.
Die geringe Attraktivität der Bahn wird häufig mit schlechtem Kundenservice, geringer Flexibilität und einem zu hohen Mindestvolumen seitens der Bahn begründet. Darüberhinaus besitzen viele Unternehmen keinen direkten Gleisanschluss. Auf den ersten Blick durchaus nachvollziehbare Gründe, die allerdings bei genauerer Betrachtung nicht mehr ganz zeitgemäß erscheinen.
Einerseits bietet Europa ein weltweit einzigartiges Schienennetz an, das nicht nur Metropolregionen effizient miteinander verbindet, sondern auch ländliche Regionen fast vollständig erschlossen hat. Grenzübergreifender Schienenverkehr stellt bereits seit Jahren kein Hindernis mehr da. Der Münchner Autobauer BMW denkt aktuell sogar darüber nach, Transporte von Deutschland nach China über die Schiene statt per Schiff durchzuführen. Eine reibungslose Verbindung vorausgesetzt, ergeben sich Zeitersparnisse von mehreren Tagen. Darüberhinaus bietet eine Vielzahl von Güterverkehrszentren (GVZ) den einfachen Umstieg von Straße auf Schiene bei gleichzeitiger Sendungskonsolidierung. Dieses Hub-and-Spoke System ist beispielsweise bei FedEx bereits seit Jahrzehnten im Einsatz und ermöglicht eine effiziente Tourenplanung bei gleichzeitiger Verringerung des Leerfahrtenaufkommens. Gute Gründe, die Schiene in eine nachhaltige Transportplanung mit einzubeziehen, sind durchaus lohnenswert.