Süß-scharfe Gazpacho im Glas mit Nektarine und grüner Peperoni

Von Stilettosandsprouts

|| Mein Freund, der Mixer & die Suppe, die so sein muss ||

Heute gehen sie los, die Hundstage, sprich die heißesten Tage des Jahres. Ääähm… wie meinen? Noch heißer?! Wenn ich über diese Möglichkeit nachdenke, macht sich ein kurzer Anflug von Wahnsinn breit. Zurückblickend waren doch die letzten Wochen heiß genug: Bei 38 Grad über die A3 nach Köln brettern und am liebsten weiter bis Ostende (Ende = Wasser) fahren wollen, nur nicht aussteigen, weil die Klima ja so schön kühlt und man draußen wie gegen ne Wand läuft. Nachts kann man nicht schlafen, weil es so stickig in der Wohnung ist. Dann muss man halt lange im Biergarten sitzen oder bis morgens (am Wochenende – versteht sich) im Garten von Freunden, weil es nur da erträglich ist. Und zack, hab ich die Kurve bekommen vom Meckermodus zu den wirklich tollen Seiten dieses heißen Sommers.

Noch etwas Positives haben diese Temperaturen: Man hat keine Lust zu kochen. Das könnte an dieser Stelle zu Irritation führen – ich merke es auch gerade. Schließlich schreibe ich hier übers Essen. Was ich meine, ist: Ich koche gerne, aber bei über 30 Grad lässt meine Lust auf überbackenen Auflauf oder Schnitzel doch merklich nach. (Es sei denn, es wird für mich gekocht. Da würde ich dann nicht nein sagen, um ganz ehrlich zu sein, würde ich nie Nein sagen zu einem Schnitzel.)

Letztendlich essen wir aber bei Hitze Eis statt Schnitzel! Joghurt-Eis natürlich. Die aus der Form geratene klassische “Blogger-Figur” dankts dir auch. Man hat einfach Lust auf was Kaltes. Da es nicht immer nur Salat, Joghurt oder Obst sein soll, muss eine kalte Suppe her. Ich habe so richtig Lust gehabt auf Gazpacho in den letzten Tagen. Kennt ihr Gazpacho? Das ist eine klassische spanische Suppe, die es natürlich in X Variationen gibt, die man aber kennt als kalte Tomaten-Gurken-Suppe, die mega erfrischend ist und super gesund. Nichts wird gekocht, sondern frisch und roh püriert mit Essig und Öl. Ein Traum aus dem Süden!

Kennt ihr den Film Soul Kitchen? Da gibt es eine herrliche Szene zur Gazpacho. An die muss ich immer denken, wenn irgendwo von Gazpacho die Rede ist. Die ist großartig. Schaut mal rein (Start bis Min 0.20)!

Gazpacho, kaltes Gazpacho, sollte es also geben. Und klar war: Ich brauche einen Mixer! Ich hatte ja die ganze Zeit keinen. Und was soll ich sagen: Man fühlt sich wie ein halber Mensch – zumindest, wenn du Food-Blogger bist. Smoothies konnte ich bis heute nicht ausprobieren, sitze stattdessen heulend, durstig und sabbernd vor dem Bildschirm, wenn die lieben Kollegen die Obermegahammer-Smoothies posten. Und ich kann euch nur Obst zeigen, was kaum oder nur ganz wenig zerkleinert wird. Der Wunsch nach Smoothies ist eh schon übermächtig geworden. Aber auch für Suppen ist so ein Mixer am Ende unerlässlich. Mein Pürierstab wird es mir ebenfalls danken, dass ich ihn nicht mehr so quälen werde.

Nun ist der Entschluss also gefallen: Der Mixer kommt! Ich habe mich für ein Gerät mit viel Power, gutem Aussehen und vertretbarem Preis entschieden. Klingt clever, oder? Und das bei den Temperaturen!

Jetzt steht er da. Und seinen ersten Test “mix die beste Gazpacho EVER” hat er glatt bestanden. Mir ist nix um die Ohren geflogen, nichts hat gequalmt oder geraucht, die Gazpacho ist mega lecker geworden, und ich fühle mich nun wie ein ganzes, fertiges, komplettes, aus einem Stück Blogger-Dingens. Da siehste mal wie wichtig das richtige Equipment fürs Ego ist.

Die Zubereitung (ohne Kühlzeit) geht übrigens ratzfatz, locker unter 20 Minuten! Dann mal loooos:

Zutaten für 2-3 Portionen

5 reife, mittelgroße Tomaten
1 Nektarine
1,5 rote Zwiebeln
1 Landgurke
1 Knoblauchzehe
1/2 grüne Peperoni (bzw nach gewünschtem Schärfegrad)
1 Prise getrockneter Oregano
1 Prise Paprika edelsüß
Salz & Pfeffer (ordentlich Salz, mind. 1 – 1,5 TL)
1 EL weißer Balsamico
2 EL Rotweinessig
3 EL Olivenöl

Für das Topping
1 Scheibe Bauernbrot
Olivenöl
1 Knoblauchzehe
Gurken- und Zucchini-Streifen (optisch toll waren die gelben Zucchini)
Cherrytomaten, geviertelt
Schnittlauch

Und so gehts

  • Die Tomaten und die Nektarine unten einritzen (ein X mit dem Messer machen), dann mit heißem Wasser für ca. 1 Minute überbrühen und anschließend in einem Eisbad für ca. 1 Minute runterkühlen lassen.
  • Nun die Haut der Tomaten und Nektarine abziehen und wegtun. Die Nektarine in Würfel schneiden. Die Tomaten entkernen, in Stücke schneiden, den Saft auffangen (auf dem Brett). Nektarinestücke, Tomatenstücke und den Saft in eine große Schüssel geben.
  • Peperoni waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden, Knoblauch schälen & hacken, Zwiebel schälen & würfeln, Gurke schälen & in Streifen schneiden. Alles in die Schüssel geben.
  • Nun kommen Essig, Öl, Paprika, Oregano und Salz & Pfeffer dazu. Kurz durchmischen.
  • Jetzt alles in den Mixer geben und kurz mixen (ca. 50 Sekunden, dann bleibt noch etwas Textur).
  • Die Gazpacho zum Durchziehen und Kühlen für 1 – 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  • Vor dem Servieren Brotwürfel in einer Pfanne mit Olivenöl und Knoblauchwürfeln kurz anrösten.
  • Suppe auf Gläser oder Schalen verteilen, mit den Gemüsestreifen und -stücken, den Brotwürfeln und frischem Schnittlauch garniert servieren.

Tipp

Für das Topping kann man alles mögliche nehmen, was der Vorrat gerade bereithält. Auch Mais oder Avocado passen ganz hervorragend. Rote Zwiebelstreifen sind auch ideal.
Beim Mixen vorsichtig an die Sache rangehen. Wer noch Textur in der Suppe haben will, mixt kurz. Je länger, desto sämiger wird die Suppe.

Und nun lasst es euch schmecken! Ihr werdet überrascht sein von den feinen, frischen Aromen. Alles schmeckt herrlich süß-säuerlich frisch mit einer guten Portion Schärfe im Abgang. Die passt perfekt dazu und ist angenehm. Ein wirklich erfrischendes Sommersüppchen mit Pep.

Habt einen wunderschönen happy-peppy Tag!