Stuttgart 21: die Propagandamaschinerie kämpft mit

Der berechtigte Volkszorn in Stuttgart kann von den Industrie- und Staatsmedien nicht ignoriert werden.
Soll er auch gar nicht.
Vortrefflich übernehmen diese Medien ihre Funktion als Propagandainstrument, denn es müsste jedem aufmerksamen Leser und Hörer aufgefallen sein, daß in diesen Medien nicht nur die Bandbreite der Protestierenden heruntergespielt wird, sondern vermehrt von "Parkschützer" und "Parkverteidiger" die Rede ist.
Doch, wer hört, sieht und liest aufmerksam die Medien? Die Masse jedenfalls nicht und die gilt es (durch die Medien) zu erreichen und zu manipulieren.
Man kann allein an diesen Bezeichnungen feststellen, welche Partei diese Medien zu verteidigen suchen und dabei ist es völlig egal, wie pseudokritisch sie ihre Berichterstattungen einkleiden.
Die Verwendung der Wörter "Parkschützer" oder "Parkverteidiger" wirkt verniedlichend und schadet dadurch dem Ansinnen der Protestierenden.
Wer Interviews gibt oder sonstige Beiträge für die Öffentlichkeit produziert, sollte streng darauf achten, nicht die Tonart der Propagandaindustrie zu benutzen.
Die Propagandaindustrie versucht lediglich die wahren Ursachen des Zorns zu verschleiern und auf "belanglose" Nebenschauplätze umzuleiten.
Der (zumeist oberflächlich denkende und an Schnellebigkeit gewöhnte ) Konsument dieser Industrieprodukte wird nach tagelanger hochfrequenter und ihm früher oder später langweilenden Berichterstattung resümieren, daß "dieses Theater wegen ein paar Bäume langsam nervt". Er schaltet daraufhin ab oder auf Durchzug.
Das gewünschte Desinteresse ist dann hergestellt und von den Ursachen, nämlich Korruption, Willkür, Unrecht usw. bestens abgelenkt.
Zudem ich in den letzten Tagen (im Deutschlandfunk zumeist) diverse Interviews mit Stuttgart 21- Befürwortern zu hören bekam, doch ich kann mich an keines erinnern, das mit einen Stuttgart 21- Gegner gesendet wurde.
Dazu noch mit einem, der sich punktgenau auszudrücken weiß und die Materie zur Genüge kennt.
Achtet also auf eure Wortwahl!
Wer die Sprache des Gegners (ohne List) übernimmt, hat so gut wie verloren. Denn Kämpfe werden in den Köpfen gewonnen und geht davon aus, daß euch der Gegner in seiner List mindestens einen Schritt voraus ist.
Die Erfahrung und die Mittel der Gegenseite bezeugen das.
Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig. 
Kurt Tucholsky 

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