Sturmmädchen | Lilyan C. Wood

Sturmmädchen | Lilyan C. Wood

Titel: Sturmmädchen

Autorin: Lilyan C. Wood

Format: E-Book

Preis: 4,99 €

Seitenzahl: 424 Seiten

Verlag: Zeilengold Verlag

ISBN: 978-3-946-95518-4

Bewertung: 2 Sterne

Rezensionsexemplar

Inhalt

Nach dem tragischen Tod ihrer besten Freundin kann Liv nichts mehr glücklich machen. Mit tiefen Schuldgefühlen vergräbt sich das junge Mädchen tief in sich selbst. Ihre Eltern machen sich große Sorgen und fahren deshalb mit ihr in den Urlaub: Liv soll versuchen aus ihrer Trauer heraus zu finden. Doch dann wird sie durch einen magischen Strudel in die geheimnisvolle und gefährliche Welt von Ru’una gebracht. Dort scheinen die Menschen von ihrer Ankunft keinesfalls überrascht, denn ein böser Zauberer unterdrückt das Volk schon lange und Liv, das Sturmmädchen aus einer anderen Welt, soll sie alle befreien.


Der Klappentext klang für mich nach einer schönen Jugendfantasy Geschichte, die ich recht schnell inhalieren könnte und mich gut unterhalten würde. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch etwas Besonderes werden könnte und deshalb für ein Rezensionsexemplar zugesagt. Herzlichen Dank für die Zusendung des E-Books!

Leider hat mich mein Gefühl nach dem Besonderen getäuscht. „Sturmmädchen“ geht für mich in der breiten Masse der Jugendfantasy Geschichten gnadenlos unter. Auch wenn der Schreibstil wirklich sehr schön war, konnte die Handlung die Geschichte für mich nicht retten.
Liv, die von ihrer Trauer erfüllt ist, wird in eine völlig fremde Welt gesogen und gerät keinesfalls in Panik. Sie findet sich so schnell mit der Situation ab, dass ich fast schon lachen musste. Sie vertraut dem völlig Fremden Typen, weil er eben gut aussieht, und folgt ihm bereitwillig in sein Lager. Sie besteht nicht darauf, sofort zu erfahren was Sache ist und wieder zurück nach Hause zu können, sondern lässt sich direkt von der Geschichte des Sturmmädchens einlullen. Ich weiß nicht, wie ich auf so etwas reagieren würde, aber wahrscheinlich würde ich meinen Verstand verlieren. Die 16jährige Liv, die eben noch voller Trauer war, beginnt aber locker lässig gegen Drachenwesen zu kämpfen, die Magie in sich selbst zu entdecken und damit nimmt sie das Schicksal an, das ihr von einem ominösen Zauberer prophezeit wurde.

In der Geschichte gab es nur schwarz und weiß, nichts dazwischen. Entweder man war durch und durch gut oder durch und durch böse. Keine Figur besaß auch nur einen Funken an Tiefe, denn alles lief schnell und oberflächlich ab. Liv nimmt das Schicksal aller Menschen von Ru’una auf ihre Schultern, denn sie ist das Sturmmädchen, das in wenigen Minuten gelernt hat mit ihrer Gabe, die tief in ihr geschlummert hat, umzugehen. Niemand, wirklich niemand, in ganz Ru’una hegt auch nur einen kleinen Zweifel, dass dieses Mädchen, das da so plötzlich aufgetaucht ist, vielleicht größenwahnsinnig werden könnte. Schließlich ist der böse Zauberer, der die Macht an sich gerissen hat, früher auch nur irgendjemand gewesen, der zwar durch und durch böse war, aber nur durch den Kristall, Macht erlangt hat.
Um diesen Kristall dreht sich letztlich alles: er ist zersplittert und der Bösewicht Gorloch hat den größten Teil, der nun mit der bösesten aller Magien durchtränkt ist. Liv selbst besitzt einen ganz kleinen Splitter, der mit reiner und guten Magie erfüllt wurde. Er verstärkt Livs natürliche Begabung und dadurch wird sie erst recht zum wahren Sturmmädchen. Alle beten sie praktisch an und keine Zweifel werden offenbart. Liv ist unfehlbar für die Menschen in Ru’una und in der Geschichte selbst macht sich letztlich auch keine Fehler. Instinktiv macht sie alles richtig und erfüllt somit ihre Aufgabe wunderbar.

Was ich nicht vergessen darf ist die Liebesgeschichte, die in diesem Buch auch einen kleinen Raum bekommt. Der Junge, der Liv findet und am Anfang des Buches rettet ist natürlich unglaublich attraktiv und sofort interessiert an ihr. Sie natürlich auch an ihm, denn wie soll es auch anders sein? Er ist der Sohn des Rebellenanführers und sie das sagenumwobene Sturmmädchen. Wenn das mal kein Stoff für eine wahre Liebesgeschichte ist.
Insta-Love war also sofort gegeben und hat mich nur müde mit dem Kopf schütteln lassen. Ich habe kein Gefühl zwischen den beiden gespürt. Die Anziehung konnte ich nicht nachempfinden und mehr als eine Teenie-Schwärmerei war das für mich auch nicht. Obwohl sie sich natürlich unglaublich begehrt haben. Das kam bei mir als Leser überhaupt nicht an, weil es sich einfach nicht natürlich angefühlt hat. In den Unterhaltungen der beiden geht es eigentlich immer nur um Magie, den Kampf gegen Gorloch und wie schlecht es den Menschen in Ru’una geht und wie sehr alle Hoffnung auf Liv liegt. Sie reden nie über sich, lernen sich eigentlich gar nicht kennen. Wie verliebt man sich denn unsterblich in jemanden, den man eigentlich gar nicht kennt?

Schließlich kam der große Showdown, der für mich noch einiges hätte retten können, doch leider lief es genau so ab, wie ich es mir schon zu Anfang vorgestellt hatte. Nichts überraschendes, kein Feuerwerk, alles blieb vorhersehbar und langweilig. Die Autorin war in meinen Augen nicht mutig genug, etwas anderes zu schreiben, als man es sonst kennt. Ich hätte mir ein krasseres Ende gewünscht, das mehr Bitterkeit, mehr Verlust und mehr Konsequenz gehabt hätte. Es gab leider ein Friede-Freude-Eierkuchen Happy End, das angesichts der „krassen“ Schlacht einfach unrealistisch war. Es wurden praktisch Figuren fünf Seiten vorher eingeführt, damit man sie am Ende opfern konnte, um die Hauptcharaktere nicht töten zu müssen.
Es wäre in meinen Augen authentischer gewesen, wenn jemand anderes sein Leben hätte lassen müssen. Der Ausgang an sich hat mir einfach nicht gefallen, weil mir auch hier die Innovation gefehlt hat. Man muss als Autor das Rad nicht neu erfinden, auf keinen Fall, aber ein wenig Überraschung, weg von all den Sicherheiten, hätte mir doch besser gefallen.

Fazit

Es kam für mich einfach viel zu wenig Spannung auf. Die Geschichte war langweilig, weil ich jeden Schritt der Charaktere vorhersehen konnte und wirklich nichts überraschendes geschehen ist. Ich konnte weder Liv besonders gut leiden, noch Tristan oder sonst einen der Nebencharaktere. Mir hat besonders die Tiefe der handelnden Personen gefehlt. Auch die Liebesgeschichte war absolut nichts, denn die Insta-Love war für mich unnötig und gleichzeitig habe ich die Anziehung zwischen den beiden einfach nicht verstanden. Leider war das Buch eine Enttäuschung.


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