Ich weiß, die Texte, die ich über meine Lieblingsserie schreibe, sind nicht unbedingt die Beliebtesten auf meinem Blog. Vielleicht sollte ich langsam aber sicher meine Lektion daraus lernen und es auslassen. Aber das Schöne an einem Blog ist ja, dass man darüber schreibt was einen beschäftigt. Und wenn es nun mal die Wendungen und Geschehnisse bei Sturm der Liebe sind, die mich beschäftigen, dann muss es einfach nach meinem Verständnis in den Blog. Und das Schöne ist auch, vorausgesetzt der Text wird weit genug gelesen, bitte seid nett, dass das was ich hier schreibe auch sich auf eines der Hauptthemen meines Blogs bezieht.
Gerade sitzt Beatrice im Rollstuhl. Dass mich das dann mehr interessiert und mehr meine Aufmerksamkeit erweckt versteht sich von selbst. Es scheint auch ein beliebtes Fortbewegungsmittel der Autoren zu sein. Wirkt vielleicht auf Sie sehr unkonventionell. Umso konventioneller wird dann aber die Gestaltung der Geschichte um den Rollstuhl herum. Und das ist traurig. Das Übliche, sie kommt erstmal damit nicht zurecht. Jetzt bin ich vielleicht erstmal jemand, der das an der Stelle gar nicht kritisieren dürfte, weil ich ja nicht weiß, wie es ist von einem auf den anderen Tag nicht mehr laufen zu können. Bei mir, das habe ich bestimmt schon mal erwähnt, war das zwar auch spontan, aber zu einem Zeitpunkt, wo es mir noch nicht bewusst werden konnte oder zumindest, dass ich nicht in der Lage war zu jener Zeit die Tragweite meines Schicksals zu greifen. Nichtsdestotrotz frage ich mich, ob ich der einzige Zuschauer bin, der von so einer Art Drehbuch schnell gelangweilt wird. Man hat förmlich das Gefühl, vielleicht bin aber auch nur besonders streng, dass da die Drehbuchseiten aus anderen Serien oder Filmen heraus kopiert und zwischen geheftet wurden. Klingt für mich so, als ob ich es schon zigmal gehört hätte. Was man den Leuten zugutehalten muss, dass da nicht die Tränendrüse zerquetscht wird. Aber dadurch wirkt es vielleicht auch wenig einnehmend.
Entschuldigt, aber ich überblicke langsam meinen eigenen Blog nicht mehr. Vielleicht habe ist sowas Ähnliches in einem anderen Zusammenhang geschrieben. Geschrieben- nicht kopiert. Der Vorteil davon, wenn man diktiert, ist der, dass es Zeugen dafür gibt, dass es tatsächlich geschrieben wurde. Warum es heute zu diesem Text kommt ist noch nicht mal dieser Kampf mit dem Schicksal was schlimmer ist als der Tod (Vorsicht: Ironie). Natürlich muss die hilflose, verzweifelte Beatrice jetzt auch eine Pflegerin bekommen. Gott sei Dank: mittlerweile Pflegerin und nicht Betreuerin. Die Erste hatte schon einen Unterhaltungsaspekt, weil sie besonders deutlich und laut mit ihr gesprochen hatte. Nur für den Fall, dass die Querschnittslähmung auch den Gehörgang erreicht hätte. Später musste dann auffallen, dass es kein Zufall war, aber man hätte es deutlicher darstellen können. So etwa wie: Vorsicht! Ironische Darstellung.
Später fragte dann die hilflose Beatrice Melli um Hilfe. Ich finde mir sollte der ein oder andere Text über Sturm der Liebe verziehen werden, wenn man berücksichtigt, dass ich keinen Beitrag gemacht habe, darüber, dass ich die Serie wegen Melli zwischen den Staffeln nicht mehr gucken wollte. Á propos Behinderungen. Melli wäre ein guter Fall, um den Unterschied zwischen Betreuung und aller anderen Versorgungskonzepten zu erklären. Ich meine, Melli kann laufen, aber ob die frei herumlaufen sollte, na ja. Gott sei Dank scheint wohl auch den Autoren diese nervtötende Darstellung einer Andersbegabten, ich hatte da noch den Begriff der „Verhaltensbehinderten“ ihr zu Ehren kreiert, aufgefallen zu sein und sie gaben ihr endgültig mehr Reife und Weitblick. Und genau diese Person soll jetzt Beatrices Pflegerin sein. Davon mal abgesehen, dass es unterhaltsam ist, dass sie Leutchen immer rein zufällig Berufsausbildungen genossen haben, die gerade benötigt werden. Wenn das schon zweimal pro Folge aufkommt, sinkt das Verständnis. Melli stellte sogar Bedingungen an das Arbeitsverhältnis- gerade sie.
Bin ich die Einzige die dabei Zahnschmerzen bekommt? Natürlich ist es eine gute Idee Bedingungen zu stellen wie: Lüften, Bewegung, Physiotherapie und Strukturen. Alles gut, wenn sich da jemand zu sehr gehen lässt. Aber, im Arbeitsverhältnis, wo die Frau sie doch dafür bezahlen soll, dass sie für sie arbeitet, finde ich das schwierig. Für jemanden wie mich mit Assistenz ist sowas undenkbar. Dass mir jemand sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Natürlich, wenn der BMI von jemandem nicht mehr ideal ist, ist es gesünder auf den einen oder anderen Schokoriegel zu verzichten, aber die meisten da draußen haben niemanden, der ihnen das vorschreibt. Und sollte das nicht auch für Behinderte gelten? Ist das nicht das was Selbstbestimmung ausmacht? Beatrice sitzt ja nur im Rollstuhl, weil man das Thema mal wieder aufgreifen musste und weil sie ihre Tochter vom Balkon gestoßen hat. Sie ist dabei nur querschnittsgelähmt und nicht unfähig Entscheidungen zu treffen. Das schließt die Notwendigkeit für alle Bevormundungen aus. Und wenn Beatrice herumlungern will, dann soll die herumlungern bis die Quoten im Keller sind, oder sie wieder laufen kann und so tut als nicht damit sie alle anderen um sie herum emotional erpressen kann- auch ein Klassiker.
(Foto: Rainer Sturm / pixelio.de)