Wer an ein Studium in den USA oder in Kanada denkt, ist sich oftmals nicht darüber im Klaren, dass neben den klassischen Universitäten noch eine weitere Option besteht: Community Colleges.
Seit ihrer Einführung zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich die Community Colleges zu einer beliebten Alternative entwickelt. Derzeit gibt es rund 1200 (in Kanada 136) Institutionen dieser Art in allen Landesteilen der USA, die mit Ihren rund 14,5 Millionen Studenten 44% der Undergraduate-Studenten landesweit ausmachen. Auch wenn mittlerweile über 130 amerikanische Community Colleges einen Bachelor-Abschluss anbieten, liegt der Schwerpunkt immer noch auf Certificates und dem „kleinen Bruder“ des Bachelor: dem Associate of Art (Associate Degree). Während letzterer in Europa nicht als Hochschulabschluss anerkannt ist, gilt er insbesondere in den USA uns Kanada als anerkannter akademischer Grad, der nach zwei Studienjahren und erfolgreicher Belegung entsprechender Kurse erlangt werden kann.
Was ist das Erfolgsrezept dieser Form der akademischen Ausbildung?
Erweiterte Zugangsvoraussetzungen
Wer sich als Deutscher im Undergraduate-Bereich an einer amerikanischen Hochschule einschreiben will, muss für gewöhnlich mindestens über die Fachhochschulreife verfügen. In den meisten Fällen ist das Abitur/die Allgemeine Hochschulreife Grundvoraussetzung. Dies ist bei Community Colleges anders, da hier auch Bewerber mit mittlerer Reife und einer abgeschlossenen Berufsausbildung die Möglichkeit haben, eine akademische Ausbildung zu absolvieren.
Überschaubare Kosten
Darüber hinaus gestalten sich die Studiengebühren der größtenteils durch öffentliche Mittel finanzierten Einrichtung äußerst moderat. Während man als Amerikaner an öffentlichen Universitäten mit klassischen Vierjahres-Programmen im Schnitt rund 7.600 US-Dollar pro Jahr an Studiengebühren entrichten muss, liegen die durchschnittlichen Studiengebühren an einem Community College bei rund einem Drittel (2.700 US-Dollar) dieser Kosten. Die finanzielle Attraktivität wird noch deutlicher, wenn man sich die durchschnittlichen Gebühren für ein Studium an einer privaten Universität in den USA vor Augen hält, welche bei rund 29.800 US-Dollar liegen.
Ausländische Studierende zahlen grundsätzlich mehr als ihre amerikanischen Kommilitonen. Aber auch hier bieten sich die Community Colleges als gute Alternativen an, die durchschnittlich mit rund 7.800 US-Dollar Studiengebühren jährlich zu Buche schlagen.
Abstriche bei der Qualität der Lehre? Keineswegs!
Flexiblere Stundenpläne (viele Seminarangebote in den Abendstunden) sorgen für eine angenehme Verteilung der Studentenschaft, so dass die Klassengröße oftmals deutlich kleiner als an den Universitäten ist. Dies schlägt sich unmittelbar in der Qualität der Seminare nieder, in denen jeder einzelne Student mehr Aufmerksamkeit durch die Professoren erhält. Im Gegensatz zu Ihren Kollegen an den „klassischen“ Hochschulen sind die Dozenten der Community Colleges nicht durch Forschungsprojekte abgelenkt oder dem Veröffentlichungsdruck ausgesetzt, so dass sie ihre volle Aufmerksamkeit den Studenten widmen können. Darüber hinaus bietet sich für ausländische Studenten an Community Colleges oftmals die Möglichkeit, Englischkurse zu belegen, die sie gezielt dabei unterstützen und darauf vorbereiten, akademische Arbeiten zu verfassen.
Associate Degree – was dann?
Wie im amerikanischen und kanadischen Hochschulsystem durchaus üblich, belegt man in den ersten beiden Jahren zunächst die Kurse, die dem Bereich der General Education zuzuordnen sind, bevor man sich einer bestimmten Disziplin widmet. Um in einem Fachbereich einen Bachelor-Abschluss anzustreben, ist der Wechsel an eine andere Universität nötig. Viele Community Colleges verfügen über enge Partnerschaften mit Universitäten, die die am Community College erbrachten Leistungen in Form von Credits verlustfrei anerkennen und die somit einen nahtlosen Übergang ohne Zeitverlust durchaus möglich machen. So bietet das North Island College auf Vancouver Island seinen Studenten die Möglichkeit, nach dem erfolgreich absolvierten Studienjahr auf die renommierte University of Victoria zu wechseln. Nicht selten richten Community Colleges Messen aus, auf denen Studenten mit den Repräsentanten der weiterführenden Universitäten sprechen und ihre Chancen über eine Aufnahme diskutieren können. Diese sind für gewöhnlich nicht schlecht, da die Universitäten ein ausgeprägtes Interesse daran haben, Studenten aufzunehmen, die bereits im Rahmen ihrer Ausbildung am Community College ihre überdurchschnittliche Motivation und Fähigkeiten bewiesen haben.
Fazit
Insbesondere wer ein komplettes Bachelor-Studium in den USA oder Kanada anstrebt, sollte die Option „Community College“ nicht außer Acht lassen und Vergleiche anstellen. Academic Embassy unterstützt Sie bei der Auswahl relevanter Programme. Sprechen Sie uns an!
Community College Partner Academic Embassy
USA
- Foothill/DeAnza Community College District (20 Minuten südlich von San Francisco)
- Hawaii Community College
- Edmonds Community College (30 Minuten nördlich von Seattle)
- Seattle Central Community College
Darüber hinaus bietet die Montana State University Billings die Möglichkeit, zunächst ein Associate Degree anzustreben bevor man sich in einem der zahlreichen Bachelor-Programme einschreibt.
KANADA
- North Island College